Liebe Forumsmitglieder,
mit meinem tolino Shine 3 lese ich fast ausschließlich Bücher aus der Onleihe. tolino empfiehlt immer den direkten Download auf dem Gerät. Nachdem allerdings zu viele Bücher nicht geöffnet werden konnten (häufig wegen "multimedialer Inhalte", manchmal aus anderen Gründen), habe ich den in diesem Forum beschriebenen Weg des Downloads der .acsm-Dateien und direktes Kopieren auf meinen tolino ausprobiert (ohne ADM-App). Das funktioniert immer.
Dabei sind mir einige Unterschiede in der Darstellung und Funktionalität aufgefallen, die den tolino-Rat, sich Bücher direkt auf dem Gerät herunterzuladen, fast zynisch erscheinen lassen:
(1) Markieren funktioniert nur bei kopierten Büchern einwandfrei. Bei direkt geladenen Büchern wird die Markierung erst aktiviert, wenn ein Wort angetippt wurde und anschließend ein anderes.
Abgesehen davon unterscheiden sich die Marker in der kopierten Buchversion von der direkt heruntergeladenen, aber das ist nur Kosmetik.
(2) Nur bei kopierten Büchern wird die Verlagstypografie korrekt wiedergegeben. Bei direkt geladenen Büchern wird immer dieselbe serifenlose Schrift und derselbe viel zu kleine Zeilenabstand als "Verlagsschriftart" angezeigt. Ich muß dann jedesmal die für mich beste Schriftart selbst einstellen. Daher habe ich mich früher (d.h. bevor ich den direkten Download entdeckt habe) immer gefragt, was für Stümper eigentlich die E-Books produzieren: Bei Druckerzeugnissen geben sich die Verlage alle Mühe mit Typografie und guter Lesbarkeit, damit dann irgendwelche Hiwis alles fürs Ebook wieder zunichte machen können. Nein, der Grund ist die Verschlüsselung! Das alleine sollte ausreichend sein, DRM den Laufpaß zu geben. Aber anscheinend gibt es keine andere Lösung, ansonten ist mir schleierhaft, weshalb sich eine so schwerfällige und fehlerträchtige Verschlüsselung überhaupt halten kann.
(3) Nur bei kopierten Büchern funktionieren die tolino-Menüs in der Leseansicht einwandfrei. Bei direktgeladenen Büchern kann ich z.B. das Fenster für die Helligkeitseinstellungen nicht über das "X" schließen. Es bleibt auf dem Bildschirm, ist aber nach Drücken des "X" ohne Funktion. Daher muß ich dann immer auf die Seitenmitte drücken, um das Lesemenü aufzurufen und sofort danach wieder zu schließen. Erst dann kann ich weiterlesen.
(4) Umblättern dauert bei direkt geladenen Büchern spürbar länger. Die gesamte Handhabung eines direkt geladenen Buches wirkt schwerfälliger als bei kopierten Büchern.
(5) Der Akku hält bei kopierten Büchern deutlich länger durch. Bei direkt geladenen Büchern muß das Gerät offenbar schwerer arbeiten, was aber auch meinem Gesamteindruck entspricht.
Die Vergleiche habe ich mit mehreren verschiedenen Büchern, die von denen ich jedes sowohl direkt als auch indirekt auf meinen tolino geladen habe, durchgeführt.
Mich interessiert, ob auch andere dies beobachtet haben und es Möglichkeiten gibt, ein direkt heruntergeladenes Buch voll funktionsfähig zu machen, ohne Störungen in der tolino-Funktionalität. Die Aktivierung des sogenannten Leseerlebnisses bei LCS-Verschlüsselung kommt bei mir erst in Frage, wenn Markierungen und Verlagsschrift uneigeschränkt verfügbar sind.