Wie zufrieden seid Ihr mit dem Angebot Eurer Onleihe ?

onleihe:hilfe
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  • Die Titel sind alle bereits ausgeliehen, also besteht ganz offensichtlich Interesse daran.

    Vielleicht waren es dann auch zum Teil Leserwünsche.

    Ich habe mir auch mal die Übersicht im Bereich "Religion & Philosophie" angeschaut und es gibt da auch zu den anderen Religionen einige Titel. Natürlich ist der stärkste Bereich das Christentum, finde ich aber ein "christlichen Land" auch legitim.

  • Was heißt denn “neutral“? Sicher nicht, dass zu einem bestimmten Gebiet nichts angeboten wird. Das wäre Zensur. [...]

    es gibt nicht nur religiösen, sondern auch literarischen Kitsch in der Onleihe (und wahrscheinlich in jeder Bibliothek). Das finde ich absolut okay, solange es nicht überhand nimmt. Denn auch das hat seine Leser.

    Ich finde das absolut nicht okay. Und Deine Argumentation, dass alles gerechtfertigt ist, wenn es nur Leser findet führt zu Schlussfolgerungen, von denen ich sicher bin, dass sie Dir nicht gefallen würden.


    Erstens nimmt es überhand, wenn es so viele Neuzugänge betrifft. Zweitens finde ich nicht, dass es Zensur wäre, auf Titel zu verzichten, die verkünden, Gott habe "jedes Recht, uns zu vernichten". Denn das ist nicht nur kitschig, sondern menschenverachtend! Es wird ja (hoffentlich!) auch keine Hassliteratur aus Nazi-Verlagen in der Onleihe angeboten (Ganz sicher hätte auch die ihre Leser).


    (ja ich weiß, das kann als "Argument der schiefen Ebene" ausgelegt werden – dennoch.)

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasK () aus folgendem Grund: Hinweis "schiefe Ebene"

  • Was heißt denn “neutral“? Sicher nicht, dass zu einem bestimmten Gebiet nichts angeboten wird. Das wäre Zensur.

    Neutral bedeutet für mich nicht, dass zu einem bestimmten Gebiet nichts angeboten werden sollte. Das wäre wirklich Zensur. Sondern dass auch andere Richtungen zur Wort kommen sollten. Und wenn bei einer dermaßen große Menge an Neuanschaffungen wohl nur eine Richtung vertreten ist, kommen da bei mir Zweifel auf.

  • ... dass auch andere Richtungen zur Wort kommen sollten. Und wenn bei einer dermaßen große Menge an Neuanschaffungen wohl nur eine Richtung vertreten ist, kommen da bei mir Zweifel auf.

    Zum Ausgleich müssten jetzt 100 Titel aus der Liste der empfohlenen Literatur der Giordano-Bruno-Gesellschaft angeschafft werden.


    (war nur als Quatsch gemeint, denn das wäre genauso unsinnig wie jetzt diese 70 oder mehr Titel von christlich-fundamentalistischen Verlagen)

  • Ich würde es an deiner Stelle, wie gesagt, einfach mal an den Verbund als Rückmeldung weitergeben. Das sind die einzigen, die sagen können warum in dem Bereich so viel gekauft wurde. Und Feedback ist immer hilfreich, dann kann man das eigene Profil auch ggf. hinterfragen.

    • Offizieller Beitrag

    Mir war aufgefallen, dass zum Jahresende eine Menge christlicher Titel bei der Neuerscheinungenliste dabei waren. Bei uns isses so, dass wir einkaufen, was uns gut und richtig erscheint. Was unter Umständen auch mal bedeutet, dass eben nicht alles Geld ausgegeben wird, wenn entsprechende Angebote fehlen. Das war bei uns in der betreffenden "Einkaufsrunde" der Fall. Klar wird solche "Erbauungsliteratur" durchaus ausgeliehen. Aber dann werden halt fünf Titel angeschafft und keine ... 70...

  • Der Onleiheverbund Hessen hat allerdings auch ein paar mehr Medien als Franken

    aber nicht 12x mehr!


    Die hier aufgeführten 71 Titel finde ich auch too much. Aber die darunter befindlichen, ich nenne es mal 'Originalschriften' wie die Paulusbriefe und die Bibel finde ich schon in Ordnung.

    Die meisten Titel halte ich aber für sehr fragwürdig, besonders 'Mein Tod war mein Glück - Die wahre Geschichte einer Begegnung mit Gott und Wundern mitten im Alltag.'

    Eindeutig ein Trittbrettfahrer mit den Titeln von William P. Young als Vorbild. Dessen Titel sind übrigens seit 8 bzw. 5 Jahren mehrfach im Bestand der onleihe Hessen , vollständig ausgeliehen und mehrfach vorbestellt. Es scheint also Bedarf für solchen Kram zu geben (und ein Hörbuch Youngs habe ich auch vor Jahren wegen toller Bewertungen mal ausgeliehen, aber dann beschlossen, dass sowas nichts für mich ist).


    Den Grund für diese doch sehr umfangreichen Anschaffungen vermute ich darin, dass entweder eine Spende mit eindeutigen Vorgaben oder ein günstiger Preis für diese Literatur eine Rolle gespielt haben. Schließlich muss der Onleiheverbund sehen, dass er seinen erreichten Rang halten kann (oder etwa nicht?)

  • finde ich aber ein "christlichen Land" auch legitim

    Sorry, dem Mythos muß ich gleich eins auf die Mütze geben, weil er immer wieder politisch genutzt wird. Von 83 Millionen Deutschen sind 45 Millionen Mitglieder einer christlichen Kirche. Die Mehrheit ist so hauchzart, daß von "christlichem Land" keine Rede sein kann. Sie sollte in ein paar Jahren auch verschwunden sein, denn die Anzahl der Austritte überwiegt seit Jahren die der Eintritte.

    Erstens nimmt es überhand, wenn es so viele Neuzugänge betrifft. Zweitens finde ich nicht, dass es Zensur wäre, auf Titel zu verzichten, die verkünden, Gott habe "jedes Recht, uns zu vernichten". Denn das ist nicht nur kitschig, sondern menschenverachtend! Es wird ja (hoffentlich!) auch keine Hassliteratur aus Nazi-Verlagen in der Onleihe angeboten (Ganz sicher hätte auch die ihre Leser).

    Korrekt!


    Allein die Vorstellung, daß Menschen sich solchem Psychoterror ausgesetzt sehen, finde ich ekelerregend. Wenn überhaupt, gehört so ein Zeug in die Kategorie Horror.

  • Es tut mir leid, wenn der Eindruck entstanden ist, dass der OnleiheVerbundHessen zu viel weltanschauliche Literatur in seinem Bestand hat. Wobei die Relation von circa 70 Neuerwerbungen aus diesem Bereich in einem Bestand mit etwa 170.000 Exemplaren sich für mich nicht so gravierend darstellt.


    Noch eine kurze Erklärung zur Darstellungsweise bei den Neuzugängen: Die Anzeige wird automatisiert aus einer der letzten Bestellungen erstellt und spiegelt deshalb nicht die durchschnittliche Erwerbungstätigkeit des OnleiheVerbundHessen wider.


    Bei den jetzigen Anschaffungen, die durch eine Spende möglich wurden, hat meine Bibliothek mit christlicher Ausrichtung ihren Kundenwünschen entsprochen, diese durch die divibib angebotenen Werke zu kaufen und in digitaler Form zur Verfügung zu stellen.

  • Es tut mir leid, wenn der Eindruck entstanden ist, dass der OnleiheVerbundHessen zu viel weltanschauliche Literatur in seinem Bestand hat.

    Ich behaupte mal, dass dieser Eindruck VOR den letzten Neuanschaffungen bei den Foristen nicht gegeben war. Aber diese Flut bei den Neuanschaffungen hat die User überrascht. So blieb es nicht aus, dass spekuliert wurde (und sogar einige Treffer zu verzeichnen sind) und dass der ganze Bestand daraufhin auf diese Art von Literatur überprüft wurde.


    Vielen Dank, SMS-DA, für die Aufklärung!

  • Bei den jetzigen Anschaffungen, die durch eine Spende möglich wurden, hat meine Bibliothek mit christlicher Ausrichtung ihren Kundenwünschen entsprochen, diese durch die divibib angebotenen Werke zu kaufen und in digitaler Form zur Verfügung zu stellen.

    Na, dann ist's verständlich. Religionsfreiheit und so.


    Aber ganz ehrlich: Das Material sollte lieber in die Ü-18 Abteilung. So düster-dräuend klingt es eher nach einer BDSM-Fantasie, vor allem mit solchen Anspielungen wie "Zepter küssen".

  • Na, dann ist's verständlich. Religionsfreiheit und so.


    Aber ganz ehrlich: Das Material sollte lieber in die Ü-18 Abteilung. So düster-dräuend klingt es eher nach einer BDSM-Fantasie, vor allem mit solchen Anspielungen wie "Zepter küssen".

    Na ja.. von Zepterküssen finde ich nichts. Das Zitat lautet:


    "Stattdessen streckt er uns in seiner Barmherzigkeit sein goldenes Zepter entgegen. Wir müssen es berühren und damit andeuten, dass wir sein Angebot annehmen. Was ist dieses goldene Zepter seiner Barmherzigkeit? Es ist das Kreuz, an dem Jesus Christus für uns gestorben ist."


    Möglicherweise ist hier im Forum einiges über erstens die bildlich-religiöse Sprache und zweitens religiöse Praktiken unbekannt.

    Es gibt nun mal viele, viele Menschen, die fest daran glauben, Gott habe jedes Recht, die böse Menschheit zu vernichten (und damit meine ich nicht die religiösen Fanatiker), Gott dabei aber als gnädig verstehen, weil er dieses "Recht" nicht ausübt.

    Ebenso suchen viele, viele Gläubige Pilgerstätten auf, um u.a. Reliquien zu berühren - in der festen Überzeugung, das helfe gegen oder für was auch immer.

    In der katholischen Messe werden Bücher geküsst und Teigscheiben verabreicht ...


    Man mag das Ganze inhaltlich ablehnen - ist aber kein Grund für mich, die angeschaffte Literatur in eine BDSM-Ecke zu rücken.

    Sowieso finde ich nicht schön, Bücher zu verdammen, die man nicht gelesen hat.

    Eine (in der Auswahl bereits gefärbte) Leseprobe macht noch kein ganzes Buch.

  • [...]

    Bei den jetzigen Anschaffungen, die durch eine Spende möglich wurden, hat meine Bibliothek mit christlicher Ausrichtung ihren Kundenwünschen entsprochen, diese durch die divibib angebotenen Werke zu kaufen und in digitaler Form zur Verfügung zu stellen.

    Ich finde es sehr gut, dass ihr den Kundenwünschen entsprecht. Und ebenfalls sehr gut, dass ihr die angebotene Literatur nicht nach eigenem Gusto zensiert.

  • Eine (in der Auswahl bereits gefärbte) Leseprobe macht noch kein ganzes Buch.

    Ich musste wirklich nicht lange suchen, bis ich die "gefärbte" Leseprobe gefunden hatte. Ich wette, in etlichen anderen dieser Bücher wird man ähnlich "gefärbte" Stellen finden.


    Bei den jetzigen Anschaffungen, die durch eine Spende möglich wurden, ...

    Auch als Spende finde ich das bedenklich. Fundamentalistische Kreise wollen ihre Ideologie mit aller Macht durchdrücken. Ich finde nicht, dass das unbedingt unterstützt werden muss. Ich würde als Bibliothekar auch nicht unbedingt eine Bücherspende von Salafisten, der AfD oder Maskulinisten annehmen. Deshalb komme mir bitte keiner mit dem Zensurvorwurf, denn es ist wohl doch etwas komplizierter als diese schnell geäußerte Bezichtigung suggeriert.

  • Man mag das Ganze inhaltlich ablehnen - ist aber kein Grund für mich, die angeschaffte Literatur in eine BDSM-Ecke zu rücken.

    Sowieso finde ich nicht schön, Bücher zu verdammen, die man nicht gelesen hat.

    Ich brauche ein Buch nicht zur Gänze zu lesen, um den Tenor zu erkennen. Das ist der Sinn von Leseproben. Ein paar ausgesuchte Zitate aus "Mein Kampf" oder "Moll Flanders" reichen auch, um zu erkennen, wo die Fahrt hingehen soll.


    Was die "BDSM-Ecke" angeht: Ich habe keinen Grund, irgend etwas mit rosaroter Brille und vorgefertigtem Vokabular zu lesen. Es ist, ehrlich gesagt, kein großer Unterschied zwischen ein Zepter, das sich einem entgegen streckt, ergreifen und küssen. Ich habe kein Problem damit, wenn andere Leute diese "Bildsprache" anders interpretieren. Angeblich ist ja manchmal eine Zigarre wirklich nur eine Zigarre.