Längere Leihfristen möglich?

onleihe:hilfe
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  • Liebe Mitleser,
    die onleihe ist ne tolle Sache, aber ich frage mich, ob es nicht möglich ist, die Leihfrist zumindest für eBooks auf 3 Wochen zu verlängern. Gerade bei Titeln mit über 300 Seiten komme ich regelmäßig in den "Genuss", das das Buch nicht mehr zu öffnen ist und ich neu leihen muss. Dabei kann ich dann von Glück reden, wenn es gerade noch da ist...(manchmal vergisst man halt das Reservieren).
    Liebe Grüße,
    Angelika_S

  • Diesen Wunsch können wir dir hier nicht erfüllen. Anpsrechpartner ist deine Heimatbibliothek, die entscheidet gmeinsam mit den anderen Bibliotheken aus ihrem jeweiligen Verbund über diese Zeiten. Das dies funktioniert zeigt die Onleihe Neckar-Alb:

    Zitat

    E-Books: Jetzt drei Wochen Leihfrist!


    Auf vielfachen Wunsch hin wird die Leihfrist der E-Books erhöht. Ab sofort können Sie ausgeliehene
    E-Books für drei Wochen behalten und haben somit die Möglichkeit, auch umfangreichere Bücher ohne Zeitdruck
    zu Ende zu lesen. Im Hinblick auf die bevorstehenden Sommerferien verspricht die längere Leihfrist
    entspannte Lesestunden an Ihrem Urlaubsort. Bei den anderen E-Medien ändern sich die
    Leihfristen nicht.


    Den Email-Link zu deiner Bibliothek findest du auf der Startseite unter Kontakt und

    Wünsche

    .


    Der Haken an der Sache ist allerdings das "können" im Text, denn momentan ist das noch ein "müssen". Seit der Umstellung in Neckar-Alb hat sich die Anzahl der verfügbaren Bücher deutlich verkleinert und im Gegenzug die Wartezeit der Vormerkungen deutlich verlängert.


    Als Erste-Hilfe:
    Wenn du einen Ebook-Reader hast, schalte diesen nicht ab und lasse das Buch offen, bei vielen Readern kannst du dann über die Zeit hinaus fertig lesen. Bei vielen Modellen funktioniert auch die Umstellung der Zeit auf ein Datum innerhalb der Leihzeit - aber Achtung: Neu geliehene Bücher gehen dann erst wieder, wenn die Zeit stimmt.

    "Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben" - Alexander von Humboldt

  • Ach die Umgehung der Leihfrist ist ja interessant, aber ist dann wohl auch nicht im Interesse der Bibliotheken wenn das jeder so macht. Die Leihfristen gibt es ja nicht ohne Grund.


    Ich hatte auch schon ein einmal das Problem, dass ich etwas noch nicht fertig gelesen habe, die Leihfrist abgelaufen ist und das Buch danach nicht mehr verfügbar war.


    Es ist wohl ein Tradeoff, da das Kontingent begrenzt ist und die Büchereien den Sweetspot finden müssen. Am besten wäre es ja wenn einfach jeder seine digital geliehenen Bücher immer zurückgeben würde wenn er fertig ist mit Lesen. Aber es ist eben auch einfach zu bequem einfach passiv die Leihfrist verstreichen zu lassen.

  • Am besten wäre es ja wenn einfach jeder seine digital geliehenen Bücher immer zurückgeben würde wenn er fertig ist mit Lesen. Aber es ist eben auch einfach zu bequem einfach passiv die Leihfrist verstreichen zu lassen.


    Es geht hier nicht um Bequemlichkeit, sondern es ist ein technisches Problem. Mehr dazu hier: Vorzeitige Rückgabe

  • Ich hatte auch schon ein einmal das Problem, dass ich etwas noch nicht fertig gelesen habe, die Leihfrist abgelaufen ist


    Bei vielen Readern kann man weiterlesen, obwohl die Frist abgelauen ist, wenn man das Buch nicht schließt.

  • Ach die Umgehung der Leihfrist ist ja interessant, aber ist dann wohl auch nicht im Interesse der Bibliotheken wenn das jeder so macht. Die Leihfristen gibt es ja nicht ohne Grund.


    Ich denke, dass eine techninsche Umgehung der Leihfrist weniger für die Bibliothek ein Probelm ist, vielmehr für den Verlag.


    Mir hat sich bislang noch nicht erschlossen, warum man in die E-Book-Leihe praktisch 1:1 die Prinzipien der papiergebundenen Leihe übernommen hat. Was spricht dagegen, die Leihfrist großzügig zu handhaben (z.B. 3 Monate?) und die Anzahl der ausleihbaren E-Books - wenn man sie schon kontingentieren muss - periodenbezogen zu definieren (etwa x Leihvorgänge/Periode)?

  • Was spricht dagegen, die Leihfrist großzügig zu handhaben (z.B. 3 Monate?) und die Anzahl der ausleihbaren E-Books - wenn man sie schon kontingentieren muss - periodenbezogen zu definieren (etwa x Leihvorgänge/Periode)?


    Die Kosten. Andere Leute möchten das Buch wahrscheinlich auch lesen. Wenn der Leihfrist 3 Monaten betragen würde, müßten die Büchereien mehr Lizenzen kaufen, damit die nicht 'ewig' (z.B. 5 x 3 Monate) auf das Buch warten müssen. Und wenn man ein Buch nicht innerhalb 3 Wochen gelesen hat, kann man es ja nochmal ausleihen.


  • Mir hat sich bislang noch nicht erschlossen, warum man in die E-Book-Leihe praktisch 1:1 die Prinzipien der papiergebundenen Leihe übernommen hat.

    Das liegt wahrscheinlich an einer eher egoistischen Einstellung.
    Da wie dort gibt es Nutzer, die sowohl länger als kürzer, genau im Urlaub oder, oder -entleihen möchten und eine "Regel" nicht akzeptieren wollen.

    Was spricht dagegen, die Leihfrist großzügig zu handhaben (z.B. 3 Monate?) und die Anzahl der ausleihbaren E-Books - wenn man sie schon kontingentieren muss - periodenbezogen zu definieren (etwa x Leihvorgänge/Periode)?


    Großzügig ist es in "Papier"-Bibliotheken vor allem für Bücher, die die Bestsellerlisten bereits verlassen, oder nicht erreicht haben, aber für begehrte Titel wäre das einfach ungerechtfertigt.


  • Die Kosten. Andere Leute möchten das Buch wahrscheinlich auch lesen. Wenn der Leihfrist 3 Monaten betragen würde, müßten die Büchereien mehr Lizenzen kaufen, damit die nicht 'ewig' (z.B. 5 x 3 Monate) auf das Buch warten müssen. Und wenn man ein Buch nicht innerhalb 3 Wochen gelesen hat, kann man es ja nochmal ausleihen.


    Der Zwang der Leihdauerbegrenzung ist dem Umstand geschuldet, dass durch die Papiergebundenheit andere Leser vom Konsum des Buches ausgeschlossen sind. Genau das ist beim E-Book aber nicht der Fall. Durch die beliebige Kopierbarkeit kann man das Buch gleichzeitig auch anderen zur Verfügung stellen. Dazu müssen keine weiteren Lizenzen erworben werden, man müsste sie nur anders definieren, etwa in Leihvorgängen pro Periode.


    Weil es sich bewährt hat.


    Tut mir leid. Das Argument überzeugt mich nicht. Im 19 Jahrhundert waren Pferdefuhrwerke auch sehr bewährt. Trotzdem haben sich für alle bessere Alternativen durchgesetzt.


    Die Tatsache, daß die wenigsten Menschen 3 Monate lang an einem einzigen Buch lesen.


    Die drei Monate waren nur eine "Haunummer". Aber eigentlich ist die Lesedauer doch vollkommen unerheblich, wenn man sich an der Anzahl der Leihvorgänge orientiert.

  • Der Zwang der Leihdauerbegrenzung ist dem Umstand geschuldet, dass durch die Papiergebundenheit andere Leser vom Konsum des Buches ausgeschlossen sind. Genau das ist beim E-Book aber nicht der Fall. Durch die beliebige Kopierbarkeit kann man das Buch gleichzeitig auch anderen zur Verfügung stellen. Dazu müssen keine weiteren Lizenzen erworben werden, man müsste sie nur anders definieren, etwa in Leihvorgängen pro Periode.


    Du beschäftigst Dich am besten erst einmal mit dem Lizenzmodell der Verlage, bevor Du weiter redest. Derzeit hast Du vielleicht Ideen, aber keine Fakten.

  • Erst informieren, dann argumentieren !


    Die Verlage werden dir "dankbar" sein, für deine Bemerkung. Sind manche von denen ja sowieso schon gegen den Verleih als solches und entziehen ihre Werke der Onleihe.
    :sleeping:

    • Offizieller Beitrag

    Klar könnte man das Modell theoretisch auch ändern und z.B. beliebig viele Ausleihen gleichzeitig zulassen. Dann müsste der Verlag pro Ausleihe vergütet werden, statt pro Exemplar. Und das funktioniert in der Praxis nicht, denn wie soll eine Bibliothek so kalkulieren? Man weiß ja nie, wie viele Ausleihen es geben wird und da ist das Budget (das aus Steuergeldern finanziert wird!) unter Umständen schnell erschöpft.


    Das jetzige Modell berücksichtigt sowohl Verlags- als auch Bibliotheks- und Nutzerinteressen. Es ist ein Kompromiss und deshalb nicht "perfekt", aber so ist das nunmal im Leben ;)

  • Verlag pro Ausleihe vergütet


    Was die Verlage ja auch durchzusetzen versuchen und dabei mindestens einen Euro pro Ausleihe verlangen wollen. Die Kampagne läuft dabei erstaunlich breit gefächert, in der Presse und in manchen Kommentaren unter Online-Artikeln kommt die Gegenposition kaum zu Wort. Wie auch, sie beruft sich meistens auf so abstrakte Werte wie den Bildungsauftrag aus dem Grundgesetz, während die andere Seite die marktkonforme Demokratie vertritt, bei der soziale Teilhabe ein Störfaktor ist.


    Ich denke, auf dieser abstrakten Ebene sollte man die Diskussion führen. Es geht nicht darum, wie man Ausleihen gestaltet. Es geht darum, ob Eigentum verpflichtet. Ceterum censeo: Die Bibliothekstantieme muß auf eBooks ausgeweitet werden.


  • Du beschäftigst Dich am besten erst einmal mit dem Lizenzmodell der Verlage, bevor Du weiter redest. Derzeit hast Du vielleicht Ideen, aber keine Fakten.


    Um zu verstehen, worauf das Lizenzmodell hinausläuft, muss ich es nicht im Detail studieren: natürlich geht es um Gewinnmaximierung, was ja auch nicht verwerflich ist. Und ein probates Mittel ist die (in dem Fall künstliche) Verknappung des Angebots.

  • Klar könnte man das Modell theoretisch auch ändern und z.B. beliebig viele Ausleihen gleichzeitig zulassen. Dann müsste der Verlag pro Ausleihe vergütet werden, statt pro Exemplar. Und das funktioniert in der Praxis nicht, denn wie soll eine Bibliothek so kalkulieren? Man weiß ja nie, wie viele Ausleihen es geben wird und da ist das Budget (das aus Steuergeldern finanziert wird!) unter Umständen schnell erschöpft.


    Das jetzige Modell berücksichtigt sowohl Verlags- als auch Bibliotheks- und Nutzerinteressen. Es ist ein Kompromiss und deshalb nicht "perfekt", aber so ist das nunmal im Leben ;)


    Ein Vergütung pro Leihvorgang halte ich für gar nicht so abwegig. Das könnte man über eine Budgetierung mit zeitbezogener und titelbezogener Kontingentierung auch kalkulierbar machen. Unsicherheit gibt es natürlich trotzdem, mit dem Effekt, dass bei für einen Zeitraum aufgebrauchten Budget der Titel für den Rest der Periode nicht mehr verfügbar wäre. Im Moment passiert das ja praktisch auch: für begehrte Titel gibt es mitunter lange Wartezeiten.


    So grundsätzlich wollte ich die Diskussion aber gar nicht führen. Es wäre schon viel geholfen, wenn einfach Leihvorgang und Leihdauer entkoppelt würden.

  • Um zu verstehen, worauf das Lizenzmodell hinausläuft, muss ich es nicht im Detail studieren: natürlich geht es um Gewinnmaximierung, was ja auch nicht verwerflich ist.


    Darüber kann man geteilter Meinung sein. Zumindest darüber, worin "Gewinn" bestehen soll und wer diesen Gewinn in welchem Maße realisiert.


    Und ein probates Mittel ist die (in dem Fall künstliche) Verknappung des Angebots.


    Das könnte man über eine Budgetierung mit zeitbezogener und titelbezogener Kontingentierung auch kalkulierbar machen. Unsicherheit gibt es natürlich trotzdem, mit dem Effekt, dass bei für einen Zeitraum aufgebrauchten Budget der Titel für den Rest der Periode nicht mehr verfügbar wäre. Im Moment passiert das ja praktisch auch: für begehrte Titel gibt es mitunter lange Wartezeiten.


    Die Wartezeiten könnten komplett wegfallen, wenn sich die Verlage durchsetzen. Dann stünden den Bibliotheken X Euro zur Verfügung und wenn die aufgebraucht sind, bekommt niemand mehr das Buch - nicht einmal nach langer Wartezeit. So denken sich das die Verlage, ausweislich eines Kommentars eines Vertreters des Börsenvereins, den ich bei einer Diskussionsveranstaltung gehört habe.


    Mein Kommentar dazu: Wenn dabei die Bibliotheken ihr gesamtes Budget für einige wenige Titel verbrennen, ist das den Verlagen gerade recht, denn dann gehen sie nicht nur an den unkalkulierbaren Kosten ein. Die Folge wäre, daß auch keine anderen Bücher zur Verfügung stehen.


    Wenn jemand sich an den Wartezeiten stört, kann er sich das Buch kaufen. Das kann jeder Bibliotheksnutzer selbst entscheiden. Die Verlage sehen nur deshalb ein Problem darin, weil Menschen sich fürs Warten entscheiden können.


    So grundsätzlich wollte ich die Diskussion aber gar nicht führen.


    Das glaube ich sofort.


    Es wäre schon viel geholfen, wenn einfach Leihvorgang und Leihdauer entkoppelt würden.


    Du hast es nicht verstanden. Geh und lerne erst einmal, was das bedeuten würde. Komm zurück, wenn Du einen tragfähigen Vorschlag hast.


    Oder benutze statt der Onleihe einen der kommerziellen Anbieter. Bereits an den Preisen kannst Du sehen, was passiert, wenn man ein anderes System als das der Bibliotheken/Onleihe benutzt.

    • Offizieller Beitrag

    Ein Vergütung pro Leihvorgang halte ich für gar nicht so abwegig. Das könnte man über eine Budgetierung mit zeitbezogener und titelbezogener Kontingentierung auch kalkulierbar machen. Unsicherheit gibt es natürlich trotzdem, mit dem Effekt, dass bei für einen Zeitraum aufgebrauchten Budget der Titel für den Rest der Periode nicht mehr verfügbar wäre. Im Moment passiert das ja praktisch auch: für begehrte Titel gibt es mitunter lange Wartezeiten.


    Natürlich wäre das möglich. Dann müssten wir mit der Konsequenz leben: leergelesene Bibliotheken. Wir haben in den Bibliotheken physische Bücher, die pro Exemplar 40x und öfter ausgeliehen werden. Glaub bloß nicht, daß irgendein Verlag bereit wäre, für den Kaufpreis eines eBooks 40 Lizenzen zu vergeben. Sollten die Verlage (und es gibt einige, die das gerne möchten) ihre Forderungen durchsetzen und tatsächlich pro Ausleihvorgang vergütet werden, so wird das Onleihe-Angebot für viele Bibliotheken nicht mehr finanzierbar sein. Bereits heute werden eBooks rechtlich anders behandelt als physische Bücher - und zwar zum Nachteil der Leser und Bibliotheken.

  • Kleiner Nachtrag: Ich habe noch nie länger als 8 Wochen auf ein Buch warten müssen, selbst am Anfang nicht. Im letzten Jahr nie länger als 4 Wochen. Auch wenn es beim Vormerken (+2 Jahre ;) ) anders aussah, bis jetzt wurde ich immer sehr schnell versorgt. Damit kann ich sehr gut leben; das Angebot ist groß genug, obwohl ich ziemlich schnell lese.


    Geographie-Frage: Liegt Nidda im Wald?