Klar könnte man das Modell theoretisch auch ändern und z.B. beliebig viele Ausleihen gleichzeitig zulassen. Dann müsste der Verlag pro Ausleihe vergütet werden, statt pro Exemplar. Und das funktioniert in der Praxis nicht, denn wie soll eine Bibliothek so kalkulieren? Man weiß ja nie, wie viele Ausleihen es geben wird und da ist das Budget (das aus Steuergeldern finanziert wird!) unter Umständen schnell erschöpft.
Das jetzige Modell berücksichtigt sowohl Verlags- als auch Bibliotheks- und Nutzerinteressen. Es ist ein Kompromiss und deshalb nicht "perfekt", aber so ist das nunmal im Leben
Ein Vergütung pro Leihvorgang halte ich für gar nicht so abwegig. Das könnte man über eine Budgetierung mit zeitbezogener und titelbezogener Kontingentierung auch kalkulierbar machen. Unsicherheit gibt es natürlich trotzdem, mit dem Effekt, dass bei für einen Zeitraum aufgebrauchten Budget der Titel für den Rest der Periode nicht mehr verfügbar wäre. Im Moment passiert das ja praktisch auch: für begehrte Titel gibt es mitunter lange Wartezeiten.
So grundsätzlich wollte ich die Diskussion aber gar nicht führen. Es wäre schon viel geholfen, wenn einfach Leihvorgang und Leihdauer entkoppelt würden.