Beiträge von DocHoliday

onleihe:hilfe
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    Klar könnte man das Modell theoretisch auch ändern und z.B. beliebig viele Ausleihen gleichzeitig zulassen. Dann müsste der Verlag pro Ausleihe vergütet werden, statt pro Exemplar. Und das funktioniert in der Praxis nicht, denn wie soll eine Bibliothek so kalkulieren? Man weiß ja nie, wie viele Ausleihen es geben wird und da ist das Budget (das aus Steuergeldern finanziert wird!) unter Umständen schnell erschöpft.


    Das jetzige Modell berücksichtigt sowohl Verlags- als auch Bibliotheks- und Nutzerinteressen. Es ist ein Kompromiss und deshalb nicht "perfekt", aber so ist das nunmal im Leben ;)


    Ein Vergütung pro Leihvorgang halte ich für gar nicht so abwegig. Das könnte man über eine Budgetierung mit zeitbezogener und titelbezogener Kontingentierung auch kalkulierbar machen. Unsicherheit gibt es natürlich trotzdem, mit dem Effekt, dass bei für einen Zeitraum aufgebrauchten Budget der Titel für den Rest der Periode nicht mehr verfügbar wäre. Im Moment passiert das ja praktisch auch: für begehrte Titel gibt es mitunter lange Wartezeiten.


    So grundsätzlich wollte ich die Diskussion aber gar nicht führen. Es wäre schon viel geholfen, wenn einfach Leihvorgang und Leihdauer entkoppelt würden.


    Du beschäftigst Dich am besten erst einmal mit dem Lizenzmodell der Verlage, bevor Du weiter redest. Derzeit hast Du vielleicht Ideen, aber keine Fakten.


    Um zu verstehen, worauf das Lizenzmodell hinausläuft, muss ich es nicht im Detail studieren: natürlich geht es um Gewinnmaximierung, was ja auch nicht verwerflich ist. Und ein probates Mittel ist die (in dem Fall künstliche) Verknappung des Angebots.


    Die Kosten. Andere Leute möchten das Buch wahrscheinlich auch lesen. Wenn der Leihfrist 3 Monaten betragen würde, müßten die Büchereien mehr Lizenzen kaufen, damit die nicht 'ewig' (z.B. 5 x 3 Monate) auf das Buch warten müssen. Und wenn man ein Buch nicht innerhalb 3 Wochen gelesen hat, kann man es ja nochmal ausleihen.


    Der Zwang der Leihdauerbegrenzung ist dem Umstand geschuldet, dass durch die Papiergebundenheit andere Leser vom Konsum des Buches ausgeschlossen sind. Genau das ist beim E-Book aber nicht der Fall. Durch die beliebige Kopierbarkeit kann man das Buch gleichzeitig auch anderen zur Verfügung stellen. Dazu müssen keine weiteren Lizenzen erworben werden, man müsste sie nur anders definieren, etwa in Leihvorgängen pro Periode.


    Weil es sich bewährt hat.


    Tut mir leid. Das Argument überzeugt mich nicht. Im 19 Jahrhundert waren Pferdefuhrwerke auch sehr bewährt. Trotzdem haben sich für alle bessere Alternativen durchgesetzt.


    Die Tatsache, daß die wenigsten Menschen 3 Monate lang an einem einzigen Buch lesen.


    Die drei Monate waren nur eine "Haunummer". Aber eigentlich ist die Lesedauer doch vollkommen unerheblich, wenn man sich an der Anzahl der Leihvorgänge orientiert.

    Ach die Umgehung der Leihfrist ist ja interessant, aber ist dann wohl auch nicht im Interesse der Bibliotheken wenn das jeder so macht. Die Leihfristen gibt es ja nicht ohne Grund.


    Ich denke, dass eine techninsche Umgehung der Leihfrist weniger für die Bibliothek ein Probelm ist, vielmehr für den Verlag.


    Mir hat sich bislang noch nicht erschlossen, warum man in die E-Book-Leihe praktisch 1:1 die Prinzipien der papiergebundenen Leihe übernommen hat. Was spricht dagegen, die Leihfrist großzügig zu handhaben (z.B. 3 Monate?) und die Anzahl der ausleihbaren E-Books - wenn man sie schon kontingentieren muss - periodenbezogen zu definieren (etwa x Leihvorgänge/Periode)?