Aber genug gemotzt, ich habe auch noch einen produktiven Beitrag: In unserer Bibliothek haben wir gute Erfahrungen mit Support Level gemacht: Wir haben drei verschiedene Kenntnisebenen definiert und die Mitarbeitenden je nach Funktion und Fähigkeit eingeteilt. Level Nr. 1 wären dann die Kenntnisse über einfache Sachinformationen: Dass man über die Onleihe Bücher ausleihen kann, dass man höchstens X Medien ausleihen kann etc. Level zwei wäre dann das Einrichten eines Gerätes und Mithilfe bei einer regulären Ausleihe. Level 3 das was noch bleibt: troubleshooting, exotische Geräte etc.
So ein System gibt vor allem den Mitarbeitenden ein besseres Gefühl welche sich nicht so sicher fühlen mit Technik. Nicht nur ist ihnen bewusst, dass sie nicht alles wissen müssen, sie wissen auch, welche Kollegen bei welchem Problem weiter helfen können.
Das kann man in großen Bibliotheken natürlich so machen. In Büchereien mit kleinen Teams (da sind wir mit 4 Vollzeitkräften sogar noch gut ausgestattet) funktioniert das so einfach nicht. Sorry, aber dafür fehlt in der Praxis mit Öffnungsstunden und den Aufgabengebieten, die man sonst noch so hat, einfach die Zeit.
Machen wir uns doch nichts vor - die Praxis (bei den kleinen) sieht doch so aus:
Ein Mitarbeiter, der sich für die Sache interessiert, kümmert sich (evtl. auch in der Freizeit), arbeitet sich ein, meldet sich im Forum an... Gibt es Probleme, wird derjenige gerufen. Anmeldung und grobe Erklärung ("Nein, Kindle geht eher nicht, und nein, verlängern können Sie die Onleihen nicht") kriegen die Kollegen noch hin.
Ist "der eine" Mitarbeiter nicht da, müht man sich natürlich trotzdem, fragt die anwesenden Kollegen und vielleicht hat jemand schon mal von dem Problem gehört und weiß sogar eine Lösung. Vielleicht... Sonst: "Bitte wiederkommen, tut uns leid. Oder lesen sie doch mal im Forum."
So ist die Realität. Man kann das doof finden (sollte man evtl. sogar) - aber in vielen Bibliotheken läuft es nun einmal genau so.