@ Bibliothekarin:
Okay, Du bist anscheinend nicht im Thema, was höchst aktuell intensive Landwirtschaft, Agrarindustrie, Lobbyismus und Verbände (und ihre Finanzierung) etc. pp. angeht, um die mögliche Brisanz zu sehen. Es geht mir aber hier nicht darum, Insektensterben, Glyphosat, Superweeds oder aus der Schusslinie genommene (ehemalige) Landwirtschaftspolitiker zu diskutieren und Position dazu zu beziehen. Ich wollte am Beispiel zweier Organisationen auf die potenzielle Problematik einer weiter oben diskutierten, demnach also möglichen Beschaffungs- oder Spendenpraxis hinweisen, ohne das auf christlichen Missionseifer zu beschränken und ob der nun mal zu unserer Kultur gehöre und der des Islam oder der Scientologen nicht...
Aber vielleicht verstehe ich die Praxis ja bisher falsch? Deshalb die Frage: Wenn irgendeine Umweltorganisation 10.000 (eigene?) eBook-Lizenzen spendieren würde, würde die Divibib also entscheiden, die im Medienshop anzubieten oder nicht und die Bibliotheken oder Verbünde, ob sie sie einstellten oder nicht? Gibt es da transparente Richtlinien? Weiteres Szenario: Die Umweltorganisation spendet direkt an die jeweilige Bibliothek oder den Verbund? Drittes: Sie regt ihre Mitglieder zu entsprechenden Einzelspenden an?
Ich finde, man könnte sich mal Gedanken machen, wie man Einflussnahme in den Onleihen vermeidet, ohne sich z. B. dem Verdacht des Lobbyismus, in welche Richtung auch immer, auszusetzen. Und was die Erkennbarkeit angeht: Rechte "Philosophen" haben längst die Esoterik- und Anthroposophie-Szene für sich entdeckt. Eine höchst besorgte Studie über die Welternährung wird ebensowenig offen den wahren Auftraggeber und Finanzier nennen und mit Sicherheit (wie bisher) Unabhängigkeit für sich reklamieren und ein vordergründig unverfängliches Autorenkollektiv und Institut vorschieben. Und im Ablehnungsfall wird der Spender darauf hinweisen, dass es ja bereits eine entsprechend einseitig gefärbte Spende, sagen wir (fiktiv) seitens der Deutschen Umwelthilfe, gebe...
Deshalb die vielleicht längst erfüllte Forderung: Man müsste zumindest Massenspenden ("Masse" im jeweils zu betrachtenden Rahmen) grundsätzlich verhindern, auch getarnte. So leid mir das für die mögliche Verbreitung kritischer Aufklärung tut.
P. S.: Ich denke, es ginge in meinen versuchten Beispielen nicht um Forschungsberichte in der akademischen, sondern in einer populärwissenschaftlich aufbereiteten Form. Beim Naturkundemuseum bspw. um einen Ausstellungs-Katalog.