Die Wissenschaft hat festgestellt: eReader können wach halten

Telepolis (Heise) berichtet:

Zitat

Das Lesen von eBooks am Abend kann zu Schlafstörungen führen
[...]
Bekannt ist, dass die Aussetzung an künstliches Licht in der Nacht Schlafstörungen mit sich bringen kann. Das ist nicht nur bei Schichtarbeitern ein Problem, sondern auch ganz allgemein, weil die Menschen immer länger wach und dabei Licht von Beleuchtung und Bildschirmen ausgesetzt sind. Insbesondere kurwelliges Licht hemmt die Melatoninausschüttung und verschiebt die biologische Uhr. Dadurch bleibt man wacher, kann allerdings schlechter einschlafen. Das Hormon reguliert den Tag-Nacht-Zyklus.

Da es bereits viele Hinweise darauf gibt, dass Bildschirmlicht einen negativen Einfluss auf den Schlaf haben kann, und in einer Umfrage in den USA deutlich wurde, dass 90 Prozent der Menschen an mehreren Tagen der Woche eine Stunde vor dem Zubettgehen ein elektronisches Gerät, hat ein Team aus amerikanischen und deutschen Wissenschaftlern nun untersucht, wie sich die Benutzung von beleuchteten eBook-Readern kurz vor dem Einschlafen auf den Schlaf auswirkt. Die Studie ist vorab in PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America) online veröffentlicht worden. [...] (Quelle)

Die Studiengruppe ist winzig (12 Teilnehmer) und hat nur ein extrem kleines Alterssample (Durchschnitt 25 Jahre), man sollte also die Ergebnisse nicht als aussagekräftig betrachten.

Eines kann man aber herausziehen: Sollte man feststellen, daß man abends besser einschlafen kann, wenn man aBooks (bei dem besonders warmen Licht von Kerzen) liest, lohnt sich eventuell ein Programm, mit dem man den Rot-Anteil des Bildschirmlichts erhöht. So etwas gibt es für PCs (und Tablets mit ausgewachsenen Betriebssystemen). Für Handys und Tablets mit anderen OS als Windows habe ich das noch nicht gefunden, aber da kann man sich ja mit einer warmen Hintergrundfarbe für die Reader-App behelfen.

Ich habe das mal am PC und Tablet ausprobiert und finde es eher nervig, aber Anekdoten sind bekanntlich keine Beweise Außerdem kann ich sowieso nur gut einschlafen, wenn mein Gatte neben mir liegt

Und vielleicht liegt es ja auch nur daran, daß das Buch so spannend ist *dumdidum*

Zitat von august

Hach ja, die sind wirklich unglücklich, wenn die mal was nicht erforschen können!
Aber vielleicht sollte ich dann doch bei meinem unbeleuchteten Reader bleiben und mir keinen neuen zulegen?

-

Nee, ganz sicher nicht!

Dafür sind Wissenschaftler da. Solange es scientabel ist, gibt es keine unnütze Forschung. Wenigstens zeigt die Studie, daß man weiterforschen sollte.

Bei den "normalen" Readern hat man normalerweise einen recht hohen Blauanteil, weil sonst der Eindruck von Weiß nicht entsteht. Aber zur Not kann man ja die Beleuchtung abschalten (das geht doch, oder?) und ein warmes Licht auf den Nachttisch stellen.

Zitat von august

Geht mir genauso, auch wenn er mich regelmäßig wach schnarcht.

*grins* MännerPartnerInnen sind halt die besten Schlaftabletten. Erst recht die Forte-Version, aber die ist nicht jugendfrei.

Und für alle, die jetzt Luft schnappen: Ihr werdet es verstehen, wenn ihr erst einmal verheiratet (im Sinne von alles-teilen, nicht im fiskalischen) seid

Zitat von meisje

Da gibt es doch wohl noch andere Methoden sich wachhalten zu lassen, wie Einflugschneisen am Flughafen, kämpfende Kater (ich meine die Sorte mit 4 Pfoten), Schwerlastverkehr, Parties bei den Nachbarn (es sei denn man ist auch eingeladen )
Ein spannendes Buch ist doch wenigstens eine angenehme Art um wachzubleiben, egal ob mit oder ohne Hintergrundbeleuchtung.oder auf Papier.

Gegen die Kater hilft ein Wasserschlauch. C-Rohr. Gegen Parties auch. Manche Bücher sind so gut, da hätte ich gar nichts gegen ein wenig Hallowach.

Zitat von meisje

Gibt es vielleicht auch eine Untersuchung darüber bei welche Art Bücher man am ehesten einschläft ?

Nur eine Anekdote ohne jede wissenschaftliche Beweiskraft: Dostojewski. *duckundwech*

Bei aBooks bin ich öfter mal mit dem Gesicht auf dem Buch eingeschlafen. Tablets sind da deutlich unbequemer, meines jedenfalls fängt irgendwann mit Piepen an. Too much input Wir haben im Schlafzimmer stark gerichtetes Licht, so daß der andere ohnehin nicht sehr gestört wird. Es sei denn, das Buch ist lustig

Aber dann bitte auch Open Access