Heise berichtet:
ZitatMit scharfen Worten warnten Kreative und Rechteverwerter im Bundestag davor, einen Wiederverkauf digitaler Bücher zuzulassen. Auch die Online-Ausleihe dürfe nicht zu einem "Billigheimer-Angebot" verkommen.[...]
Sie liebe Bibliotheken, betonte [Nina] George, aber bei der Online-Ausleihe "landen wir schon wieder beim Geld". Schon heute sei auch deswegen ein "Schrumpfen des E-Book-Kaufmarkts" zu beobachten. Zudem seien die Tantiemen "ruinös". Bei Online-Plattformen wie Skoobe kämen zwischen 16 und 24 Cent pro Ausleihe beim Autor an, bei Amazons Flatrate Kindle Unlimited zwischen 30 und 55 Cent. Unterboten werde dies nur durch die Pauschalvergütung bei derAnalog-Entleihe
durch die VG Wort, die 4 Cent zahle. Wobei dieser Betrag noch mit dem Verlag geteilt werden müsse. (Quelle: heise.de, Hervorhebung von mir)
Halten wir einen Moment inne und lesen den vorletzten Satz noch einmal. Wenn ich die gute Frau George (Autorin so nobelpreisverdächtiger Romane wie "Das Lavendelzimmer") richtig verstehe, bringt ihr persönlich die eBook-Ausleihe durchschnittlich das 15,625-fache einer analogen Ausleihe. Billigheimer, in der Tat.
Ich habe das eigenartige und durch nichts belegte Gefühl, daß Frau George Bibliotheken genau dann liebt, wenn ihre eigenen Bücher dort nicht verliehen werden.
Eine andere Sache wird in dieser Debatte tunlichst nicht erwähnt: Daß Kunden eBooks lieber leihen als kaufen, weil sie keinen Bock auf die DRM-Verkrüppelung haben. eBooks kosten fast so viel wie Hardcover aBooks, aber man darf sie nicht einmal verschenken. Die Engländer haben dafür den hübschen Ausdruck "elephant in the room".