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  • Ja, das ist aber schon eine ganze Menge. Auch jemand, der nicht in Infosec arbeitet, kann den Datenkraken einige Arme abhacken. Etwa 50 - 70% des Datenflusses zu stoppen hat mehr damit zu tun, bewusste Entscheidungen zu treffen, als mit technischem Knowhow. Darüber wird es allerdings immer anspruchsvoller und 100% sind quasi unmöglich, wenn man nicht unter einem Stein leben möchte

    Man muss sich aber trotzdem mal bewusst anschauen wo Daten relativ schnell und einfach abgegriffen werden. Auf den Smartphones sind ja meistens schon mal alle Schnüffelfunktionen an. Aber wenn man sich dessen nicht bewusst ist, dann deaktiviert man das auch nicht. Gerade Menschen die froh sind wenn das Gerät macht was sie wollen sind wenig gewillt da noch groß in die Einstellungen zu gehen und zu schauen was schnüffelt wo und wo kann ich Berechtigungen raus nehmen, die die einzelnen Apps nicht brauchen.

    Und dann kommen manchmal Updates und die bisherigen Einstellungen sind plötzlich wieder weg und es wird munter wieder gespeichert bis es einem zufällig auffällt... (hatten wir mit unserer TV-Box gerade erst)


    Und auch bei den ganzen Websiten wird man zwar immer schön auf die Cookies etc. hingewiesen aber es gibt inzwischen viele Banner wo man wirklich sehr genau hin schauen muss und sich durchklicken um wirklich alles zu dekativieren (wenn es denn überhaupt geht).


    Also bleibt halt in vielen Bereichen tatsächlich nur der bewusste Verzicht auf vieles, wenn man es wirklich vermeiden möchte. Manche Sachen sind recht simpel wie zum Beispiel überlegen, welche Bilder man doch über die Messengerdienste versendet oder ob man es eben bleiben lässt und anderes ist halt nicht so einfach zu entscheiden weil es nicht so klar ist dass geschnüffelt wird.

  • Also bleibt halt in vielen Bereichen tatsächlich nur der bewusste Verzicht auf vieles, wenn man es wirklich vermeiden möchte.

    Das Schöne ist: Es gab schon seit vielen Jahren nicht mehr so viele wirklich attraktive und einfach zu nutzende Alternativen wie heute! Und es werden immer mehr!


    (Um hier auch mal was Positives zu schreiben ;))

  • Und man selbst müsste, um wirklich anonym (nicht nur pseudonym) zu sein, einen dermaßen großen Aufwand betreiben, dass nicht mal ich, die ich wirklich SEHR paranoid mit meinen Daten bin, das mache.

    Das mit dem Aufwand ist wohl wahr und geht auch nur begrenzt. Ich bin seit Mitte der 90er hier engagiert:

    -- > https://digitalcourage.de/ (vormals FoeBuD) und es ist mir bisher trotzdem gelungen, nicht allzu paranoid zu werden. Was mich nicht daran hindert, Mails zu verschlüsseln (wenn möglich), Tor zu nutzen (wenn möglich/nötig), Online-Banking über ein Gerät zu nutzen, das nichts anderes macht als das... etc...

    Auch jemand, der nicht in Infosec arbeitet, kann den Datenkraken einige Arme abhacken. Etwa 50 - 70% des Datenflusses zu stoppen hat mehr damit zu tun, bewusste Entscheidungen zu treffen, als mit technischem Knowhow. Darüber wird es allerdings immer anspruchsvoller und 100% sind quasi unmöglich, wenn man nicht unter einem Stein leben möchte.

    Genau das ist es: die persönlichen Entscheidungen. Und da wird es problematisch, weil da oft Bequemlichkeit und Datensicherheit wenig vereinbar sind. Trotzdem: aus den von meinem eReader an den eReader-Hersteller gesendeten Daten können weder meine finanzielle Situation noch meine Gesundheitsdaten etc. gefiltert werden; auch nicht meine personenbezogen Daten, wenn ich nicht selbst das Gerät auf die eine oder andere Art personalisiere - der Kauf eines Gerätes geschieht ja anonym, und irgendwo anmelden muss ich es nicht.

    (Ausgenommen bei den persönlichen Daten, wie gesagt, der amerikan. Hersteller - da Produkt (in diesem Fall Buch) und Lesegerät vom selben Hersteller/Anbieter stammen und die personalisierte Querverbindung zwischen Konto und Gerät bereits besteht. Aber auch diese Firma kommt so nicht an die Kenntnis meiner finanziellen Situation oder meiner Gesundheitsdaten.)


    Ich kann über meinen Tolino-Browser theoretisch natürlich auch Mails mit meiner Krankenkasse austauschen und Unterlagen schicken, die ich als PDF auf meinem Tolino hinterlege; ich kann auch versuchen, Bankgeschäfte abzuwickeln, Kontoauszüge als lesbares Dokument auf meinem eReader speichern. Und ich kann selbstverständlich die Zugangsdaten zu diversen Online-Shops im Tolino-Browser speichern.

    Das ist dann die persönliche Entscheidung.

  • Ich habe gerade nicht genug Zeit, auf alles einzugehen, und bin die nächsten Tage meistens offline, daher nur kurz zu Digitalcourage: Die kenne ich natürlich und auch ein paar Leute von da (vielleicht ja sogar Dich, das wäre jetzt witzig :D), und es ist eines der Projekte, an die ich schon gespendet habe, weil sie wichtige Arbeit machen! Klasse, dass du dort engagiert bist! :):):)