Email, Facebook und Single Point of Failure

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  • Ruhig ist es heute :) Also packe ich mal Kaffee aus und gebe euch einen interessanten Artikel, den ich gerade gelesen habe.


    Cory Doctorow, mehr oder minder bekannt als SF-Autor (kein schlechter, Little Brother ist ein Muß, alle seine Bücher findet ihr DRM- und kostenfrei auf craphound.com, teils in Übersetzung) und lautstarker Verfechter von Privatsphäre, hat ein Spam-Problem, das, wie sich herausstellt, keines ist. Tatsächlich ist, was er als Spam wahrnimmt, eine Zwangsvernewsletterung. Hier ist der Artikel.


    Interessant finde ich diesen Absatz:

    Zitat

    The publishers have a devil’s bargain with Facebook, trading material for traffic Facebook can turn on and off. Once Facebook becomes integrated in publishers’ businesses, Facebook turns off the tap and sends a bill – on a recent earnings call, Facebook’s management team frankly discussed this with investors, describing how they could monitor which businesses were becoming dependent on Facebook, and carefully time the moment that Facebook shut off traffic to them and initiated a sales call to find out how much the sucker was willing to spend to stay in touch with all the people who’d “liked” them on Facebook. (Quelle: s.o.)


    Was denkt ihr, wie lange werden die deutschen Zeitungsverleger ihre "Facebook first"-Strategie verfolgen? Und wann kommt der Kater?


    Natürlich könnte das in Deutschland so nicht funktionieren, oder? Hier ist es nicht erlaubt, Leute einfach so in Newsletter einzutragen. Falsch. Ihr ahnt nicht, wie vielen Kunden ich den Zahn ganz flott gezogen habe. Und nicht nur Kunden, sondern auch Organisationen (nicht nur Firmen), die meinten, daß eine Bestellung bedeutet, daß ich in Zukunft jeden Pups hören möchte.


    Deswegen nehme ich das zum Anlaß, eine Kleinigkeit aus der Trickkiste auszupacken: Schreibt die Firmen an, beschwert euch - und nehmt den entsprechenden Landesdatenschutzbeauftragten ins CC. Je nach Arbeitsaufkommen der Landesdatenschutzbeauftragten dauert es dann irgendwo zwischen einer Woche und drei Monaten, dann bekommt ihr eine Mail von denen. Ich paraphrasiere: Wir haben der Organisation die Instrumente gezeigt, ihnen schlackert die Hose. Mit dem nächsten Verstoß kann es nämlich teuer werden für die betreffende Organisation und die DSB gucken dann auch schon mal nach, wie Firmen es eigentlich generell so mit dem Datenschutz halten. Kurz: Eine solche Mail ist fast so fies, wie ihnen die Steuerfahndung zu schicken ;)

  • Das mit den Newslettern ist mir auch schon aufgefallen, dass man nicht immer angeben kann, dass man keinen will, wenn man bestellt. Ich bestelle aber dann einfach nach dem 1. ab und gut ist. Für Beschwerden fehlt mir ehrlich gesagt die Zeit. Ne Abbestellung ist für mich da schneller getan...

  • Du schickst ja die normale Abbestellung, nur daß Du den DSB ins CC nimmst (also eine Adresse mehr eintragen) und vielleicht noch den Satz einfügst, daß Du den DSB darum bittest, die Löschung Deiner Daten zu überwachen.