Beiträge von ThomasK

onleihe:hilfe
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    Ich habe mit der Erwähnung der drei Bücher nur deine Behauptung "das erste Impfbuch, das seit über 2 Jahren mitten in einer öffentlichen Debatte über Impfpflicht/-zwang usw. neuangeschafft wurde"widerlegt.

    Wenn ich schreibe "Über das Impfen habe ich im OVH folgende gefunden:" und dann die Impfbücher des OVH-Bestandes aufzähle und tatsächlich nur eines davon seit über 2 Jahren neu angeschafft wurde, hast Du mitnichten irgendwas widerlegt außer der Hypothese, dass Du nachdenkst bevor Du drauflosschreibst.

    Egal, was jetzt noch kommt, ich ziehe mich an dieser Stelle zurück.

    Hoffentlich kann man sich wenigstens darauf verlassen.

    Wie bereits angemerkt, sind auch die gedruckten Werke Anschaffungen und gehören zum Bestand.

    Ganz genau!

    Stadtbücherei Frankfurt:

    Bei rudimentärer Suche ausschließlich unter dem Stichwort "Impfen" erhält man 14 Treffer; drei dieser Bücher sind aus dem Jahr 2018.

    Zwei von Hirte (Knaur), eins von Sieveking (Herder).

    Ich hoffe, Du machst diese "rudimentärer Suche" nicht zur Grundlage irgendwelcher Tatsachenbehauptungen. Denn: dem OVH gehört nicht nur die Stadtbücherei Frankfurt an, sondern etwa 100 weitere Bibliotheken in ganz Hessen. Auch in deren Katalogen musst Du recherchieren, willst Du dich nicht dem Vorwurf des Betreibens "puren Rätselratens" aussetzen. Das dürften so 800 bis 1000 Einträge sein – melde Dich gerne wieder, wenn Du soweit bist. :D

    und könnt euch wieder dem eigentlichen Thema hier zuwenden

    Gerne. Wie lautete es nochmal? "Gefährlicher Mist"!


    Also es gibt in der Stadtbücherei Frankfurt mindestens 10 Medien aus dem Kopp-Verlag. Möglicherweise einige mehr:

    • Die Asyl-Industrie
    • Gekaufte Journalisten
    • Mit Gold durch die Krise
    • Mekka Deutschland
    • Nahtod, Jenseits, Reinkarnation (DVD)
    • Kontrollverlust
    • 2016 - das andere Jahrbuch
    • 2017 - das andere Jahrbuch
    • 2018 - das andere Jahrbuch
    • 2019 - das andere Jahrbuch

    Im OVH kein einziges.

    Eine Bibliothek/Bücherei besteht nicht nur aus Neuanschaffungen. Der komplette Bestand ist entscheidend, und spielt auch mit eine Rolle für das, was neu angeschafft wird.

    Über das Impfen habe ich im OVH folgende gefunden:

    • Gesundheitshandbuch für Fernreisen
    • Impfungen
    • Quickfinder Babys erstes Jahr
    • Babyrotz & Elternschiss
    • Kinder-Krankheiten
    • Maßvoll impfen
    • Immun
    • Impfen - ja oder nein
    • Rund ums Impfen

    Außer "Rund ums Impfen" alle von 2016 oder früher. Ich habe die jetzt nicht intensiv unter die Lupe genommen und gut möglich, dass es weitere Bücher über Babys, Kinderaufzucht usw. gibt, in denen das Thema ebenfalls angeschnitten wird.


    Nur soviel: Quickfinder Babys erstes Jahr scheint die Impfempfehlung auch davon abhängig zu machen, ob Eltern, Tagesmutter oder Großeltern in der Lage sind, ein "an einer Kinderkrankheit erkranktes Kind möglicherweise auch über Wochen zu pflegen". Beinahe so, als ob das Leid des Kindes und eventuelle Spätfolgen keine Rolle spielen, solange sich nur die Eltern mit der Pflege nicht überfordert fühlen.


    Immun ist, glaube ich, ein ausgesprochen impfbefürwortendes Buch. Ich habs aber nicht gelesen. Die meisten der anderen Bücher dürften Befürworter einer "individuellen" Entscheidung beim Impfen sein, was allerdings durchaus fragwürdig ist, im Sinne des angestrebten Herdenschutzes oder gar der Ausrottung einer Infektionskrankheit.


    Dass das erste Impfbuch, das seit über 2 Jahren mitten in einer öffentlichen Debatte über Impfpflicht/-zwang usw. neuangeschafft wurde, ausgerechnet "Rund ums Impfen" des "Netzwerks Impfentscheid" war, finde ich nach wie vor keine gute Entscheidung.

    Deinen letzten post finde ich unter der Gürtellinie! Er ist meiner Meinung nach nicht sachlich! Er klingt für mich nach "beleidigt, dann keile ich aus".

    Finde ich nicht. Mit ihrer überheblichen Besserwisserei gepaart mit Geheimniskrämerei liegt der Vergleich durchaus nahe. Wenn Sie weiß, wie man nach dem Verlag suchen kann, soll sie doch andere (nicht nur mich) an ihrem Wissen teilhaben lassen – aber nicht sagen: Ätsch, ich verrate nix, damit ihr dumm bleibt und ich hier auftrumpfen kann. Das sagt schon was über den Charakter.

    Es gibt viele Kniffe bei der Recherche, die du nicht kennst (Ich schon. War u.a. beruflich mein Metier).

    (Oho!) Danke, dass Du das als Dein Geheimnis bewahrst und uns deine Erkenntnisse lieber vorenthältst. Warst Du nicht das strebsame Mädchen, das sich früher in der Schule immer tief über sein Hausaufgabenheft beugte, damit ja kein anderer Schüler etwas abschreiben konnte? Ich erinnere mich noch gut! Keine Sorge, ich hatte das Linsen nicht nötig – aber ich fand diese Verhaltensweise schon damals reichlich albern.

    Du hast nicht gut recherchiert. Guck mal nach:
    Beispiel f. gedrucktes Buch (Katalog Stadtbücherei Frankfurt):

    Kontrollverlust. Wer uns bedroht und wie wir uns schützen.

    Ich hab' da eigentlich überhaupt nicht "recherchiert". Ich hab' lediglich im Katalog nachgesehen und nix gefunden. Also ... außer dieser DVD mit der Eva Herman. Ist auch nicht so einfach. Bei der Mediensuche im Katalog kann der Verlag nicht als Suchkriterium eingegeben werden. Man könnte jetzt nach dem Erscheinungsjahr suchen und dann den Verlag Kopp herausfiltern – der wird aber unter den Verlagen nach denen gefiltert werden kann (ja ich habe die entsprechende Stelle expandiert) nicht aufgeführt. Vielleicht gibt es einen Kniff, den ich nicht kenne, spitzefeder aber gerne verrät. Ich finde es aber erstmal etwas tricky.


    Doch, doch – ich finde es allemal interessant, dass es selbst der Kopp-Verlag in den Bestand der Stadtbücherei Frankfurt geschafft hat. Hätte ich nicht unbedingt gedacht, aber mittlerweile wundert's mich auch nicht mehr allzusehr, wenn "ein auf Esoterik, Verschwörungstheorien und Desinformation spezialisiertes Unternehmen" (Welt) im Angebot einer öffentlichen Bibliothek vertreten ist. Im OVH gibt es nicht wenige Beispiele ähnlicher Art.

    Dass irgendetwas ein Übergewicht erhalten hat, ist deine persönliche Einschätzung, eine Vermutung, Behauptung.


    Eine Tatsachenbehauptung, kein Fakt.

    Deine Einschätzung beruht auf deiner Recherche. Und die ist lückenhaft. (s.o.)

    Dass du etwas nicht findest, bedeutet nicht, dass es nicht da ist.

    Dass unter den Neuerscheinungen Neuzugängen des OVH des Jahres 2019 nur ein einziges E-Buch zum Thema Impfen in den Bestand aufgenommen wurde, ist ein Fakt. Das dieses Buch aus einem Verlag stammt, dessen einziger Zweck die Verbreitung von Zweifeln am Nutzen von Impfungen ist, ist gleichfalls ein Fakt. Dass der Vorsitzende des Vereins in dessen Verlag das Buch erscheint im Vorwort dieses Buches verschwörungstheoretische Thesen über die Medien ausbreitet, ist ebenso ein Fakt. Darauf gründet sich meine Einschätzung/Vermutung/Behauptung, dass esoterischer Unfug bei den Neuanschaffungen des OVH bei zumindest einigen Themen – wie z.B. Impfen – (noch milde formuliert) ein Übergewicht gegenüber einer unvoreingenommener Darstellungen des gleichen Sachverhalts erhalten hat.


    Wenn Du da etwas anderes findest, lass es uns wissen.

    Hatte mich da beim ersten Kopp-Buch auch sehr gewundert, weil ich gerade erst ein paar Tage vorher einen Anschaffungswunsch eines Nutzers dazu abgelehnt hatte

    Zensur!!!


    Quatsch. Aber dennoch: Wie hast Du das dem Nutzer gegenüber begründet?

    Also in den gedruckten Beständen (auch Stadtbücherei Frankfurt) gibt es einige Bücher aus dem Verlag. Alles eine Frage der Recherche.

    Also gedrucktes habe ich in der Stadtbücherei Frankfurt nicht entdeckt. Aber eine DVD:


    Nahtod, Jenseits, Reinkarnation – gibt es ein Leben nach dem Tod?

    Von/Mit: [Darst.: Eva Herman ...]

    Jahr: 2011

    Verlag: Rottenburg, Kopp

    Beschreibung: 1 DVD (ca. 136 Min.) : farb.

    Reihe: Kopp aktuell

    Beteiligt: Herman, Eva

    Anmerkung: FSK: ab 0. - Sprache: dt.

    Mediengruppe: Sach-/Musikfilm


    (Eva Herman war übrigens die deutsche Mutter, die am Mutterkreuz scheiterte. In erster Linie nicht weil sie die Vorgabe verfehlte, sondern weil sie etwa 60 Jahre zu spät an den Start ging)


    Schlimm genug.

    [...] Die Spiegel-Bestsellerliste ist für mich eher ein K.O.-Kriterium, [...] Dennoch denke ich, dass es von Relevanz ist, [...]

    Reiß ich das zu sehr aus dem Zusammenhang oder hatte das einen anderen Grund? Klingt doch sehr widersprüchlich.

    Es sollte in der Bibl. erhältlich sein, hat aber für Dich keine Relevanz? Gälte das dann nicht auch für andere (Sach)Themen?

    Hi Administrator. Ich finde das gar nicht widersprüchlich. Ich kann sehr wohl zwischen meinen privaten Interessen, privaten Interessen anderer und öffentlichem Interesse unterscheiden. Das braucht nicht deckungsgleich zu sein, was ja auch völlig unnatürlich wäre, weil wir keine geklonten Ameisen sind. Mir muss nicht alles gefallen was möglicherweise vielen anderen gefällt. Jeder hat seine eigenen Vorlieben und Abneigungen.


    Das kann mich aber nicht daran hindern, manche Entscheidung über die Anschaffung des einen oder anderen Buches durch eine Onleihe zu hinterfragen und zu kritisieren.


    U.a. finde ich es sehr zweifelhaft, wenn bei einem Thema, das gerade in der Öffentlichkeit heiß diskutiert wird, im Angebot einer öffentlichen Bibliothek ausgerechnet eine abseitige Minderheitsmeinung von Anhängern einer verschwörungstheoretischen Ideologie ein absolutes Übergewicht vor wissenschaftlich abgesicherter Darstellung der Fakten erhält. Das ist schon keine False Balance mehr, das ist manchmal schon reine einseitige Propaganda für Esos, religiös Erleuchtete und andere Fake-Produzenten. Da vertrete ich die Ansicht, die gemeinten können das gerne in ihren eigenen Tempeln und Kirchen verkünden, aber eine öffentliche Bibliothek sollte sich nicht zum Deppen irgendwelcher Glaubensgemeinschaften machen und deren frohe Botschaft verkünden.

    Schaut man sich mal die Sachbücher an, die es dorthin "geschafft" haben, ist auch eine Menge Murks dabei.

    Ganz meiner Meinung. Die Spiegel-Bestsellerliste ist für mich eher ein K.O.-Kriterium, wenn ich vor der Frage stehe, ein bestimmtes Buch zu lesen. Und das nicht nur bei den Sachbüchern. Dennoch denke ich, dass es von Relevanz ist, weil es in den Bürofluren, Kantinen, Stammtischen und Partys oft Gesprächsthema ist und man sich dem nicht entziehen kann. Ich denke da z.B. an Sarrazin. Ich hab' den Leuten damals sogar empfohlen, es sich auszuleihen – nur damit die es sich möglichst ja nicht kaufen! :)

    PS: Gerade Titel vom Kopp-Verlag landen immer mal wieder auf der Spiegel-Bestsellerliste und dann oft auch automatisch in den Bibliotheken.

    Im Ernst??? Nee, glaub ich nicht. Im OVH gibts jedenfalls keine und in der RLP auch nicht. Das wär' ja echt ein Hammer! Kann man als Einkäufer nicht bestimmte Verlage bei seinem Grossisten "blacklisten"?

    auch nicht immer kann ich einen "Gegentitel" aus dem Hut ziehen.

    Aber Du (und sicherlich etliche Deiner Kolleginnen) versuchst es gelegentlich ganz bewusst um das Angebot im Sinne von Vielfalt und Ausgewogenheit auszutarieren? Okay, diesen Eindruck hatte ich beim OVH jetzt nicht so oft. Aber man selektiert ja durchaus unbewusst: Dort wo es so ist fällts einem nicht weiter auf und nur die paar (wenige?) male wo nicht, merkt mans und empört sich. Aber ich werde versuchen, mal ganz bewusst drauf zu achten.

    man hat nicht die Zeit das alles gegen zu prüfen, ob das jetzt in die eine oder andere Richtung tendiert

    Okay, aber manchmal sieht man doch bereits am Verlag, ob es sich wahrscheinlich eher um einseitig ideologisch ausgerichtetes Material handelt, wo man zumindest etwas genauer draufschauen sollte. So kann ich mir kaum vorstellen, dass ein Buch des Kopp-Verlags so einfach durchflutscht. Und der Verlag von Netzwerk Impfentscheid ist, was seine verschwörungstheoretische Ausrichtung anbelangt, nicht so weit davon entfernt.

    Ich hatte das erst einmal und das war ein Titel der Spiegel-Bestseller-Liste und die werden grundsätzlich angeschafft und automatisiert geliefert.

    Titel der Spiegel-Bestseller-Liste haben einfach Relevanz. Wenn da ein Thema ist, über das gerade überall debattiert wird, sollte es m.E. auch in der Bibliothek zugänglich sein. Wobei es bei umstrittenen Werken auch etliche Gegen-Veröffentlichungen geben dürfte, die dann aber bitte auch angeboten werden sollten.


    Wovon hängt eigentlich das Angebot des Lieferanten ab? Nur von den Verlagen? Kann man den Lieferanten (ist das bei Onleihen immer die Divibib oder kann das auch HFI sein?) auch bitten, ein bestimmtes Buch in sein Angebot zu übernehmen oder ist das schlicht nicht so vorgesehen?


    Danke jedenfalls für Deine Einlassungen.

    dass es wohl schwer sein wird, so etwas zu "überprüfen"

    Dir würde ich es durchaus auch ohne "Videobeweis" abnehmen. Es sollte nur eben plausibel wirken.

    Wenn beim Verbund bei bestimmten Themen häufiger Kritik ankommt, dann gehe ich allerdings schon davon aus, dass das z.B. beim nächsten Verbundstreffen oder der nächsten Besprechung der "Einkäufer" mit auf den Tisch kommt und man über einen gemeinsamen Weg spricht.

    So würde ich mir das auch gerne vorstellen. Kann sogar sein, dass das irgendwo klappt und da sollte man das erforderlichenfalls nutzen.

    Das muss ja nichts mit "ins Gebet nehmen" zu tun haben (auch wenn du das gerne hättest),

    Hätte ich nicht gern, war nur überspitzt formuliert.

    sondern ich würde da auf eine sachliche Diskussion hoffen, bei der alle Seiten beleuchtet werden und ein einheitliches, begründetes Vorgehen gefunden wird (auch wenn das Ergebnis eventuell nicht das ist, was die Kritisierenden im Sinn hatten).

    Muss ja auch nicht. Aber eine Begründung sollte schon sein und sie sollte nach Möglichkeit auch gut sein.

    Zumindest läuft das bei uns bibliotheksintern genau so - und nein, auch das kann ich nicht "beweisen".

    Komisch, Dir glaube ich das auch so.


    Trotzdem fände ich eine Diskussion darüber, wie Kaufentscheidungen zustande kommen mal ganz interessant. Stellenweise ist es ja – wenigstens im OVH – nachweislich ganz offensichtlich so, dass nicht alle Bibliothekarinnen gemäß dem IFLA-Ethikkodex explizit "zwischen ihren persönlichen Überzeugungen und ihren beruflichen Pflichten" unterscheiden. So gibt es Fälle proaktiven Bemühens, vorrangig Werke, die der eigenen Weltanschauung entsprechen ins Angebot zu drücken und die "privaten Interessen oder persönlichen Überzeugungen" gerade nicht "zugunsten des Neutralitätsgebots" zurückzustellen.


    So gesehen fürchte ich, dass diverse Kodizes und Grundsätze mittlerweile nur noch dazu dienen, sich auf Feiern und Symposien selbstgefällig in Szene zu setzen, aber in der gelebten Alltagspraxis keine Rolle spielen. Da passt auch ein Preis sehr gut ins Bild, den ausgerechnet die Bibliothek abräumte, die so vorbildlich um Datensicherheit bemüht war, dass Cracker ihre Kunden-Adressen mitsamt Passwörtern klauen konnten!


    Bitte liebe Bibliothekarinnen auf diesem Forum, überzeugt mich und die Leser dieses Forums davon, dass ich mich täusche, dass ihr um Neutralität bemüht seid, um Ausgewogenheit und Vielfalt. Ihr könnt hier viel dafür tun, Vertrauen zu erhalten oder wieder zu gewinnen! Wie entscheidet ihr, welche Titel ins Angebot kommen? Wie sorgt ihr dafür, dass nicht nur eine Denkrichtung zu einem Thema berücksichtigt wird? Wo liegen die Schwierigkeiten, wo habt ihr Erfolge und wo versagt ihr häufiger? Was macht ihr selbst mit kritischen Briefen oder E-Mails von Kunden? Rundablage?? Oder???


    (Ich finde, Ingo hat dazu bereits einen sehr guten Einstieg gemacht)

    Du möchtest die Bibliothek als "Schule der Nation", in der "falsche" Bücher keinen Platz haben sollen. Merkt denn niemand, wie man sich mit so einer Forderung wieder ganz langsam dem Scheiterhaufen nähert? Gab es nicht zu allen Zeiten das gleiche Argument für Bücherverbote und Verbrennungen, dass sie einen "verderblichen" Einfluss auf die Menschen hätten?

    Wo siehst Du hier ...

    Optimal hätte ich zum Thema Impfen empfunden, wenn sowohl impfkritische als auch befürwortende Bücher verfügbar gemacht worden wären.

    ... den Scheiterhaufen? Ich weiß nicht, ob ich Dich für einen Demagogen oder einen Paranoiker halten soll.

    Brauchen wir eine Diktatur der „Klugen“ über die „Dummen“?

    Ich kann Leos Liste durchaus weiterführen:

    • Brauchen wir die Gurtpflicht?
    • Brauchen wir Rußfilter an Dieselfahrzeugen?
    • Brauchen wir Datenschutzgesetze?
    • Brauchen wir Mindestlöhne?
    • Brauchen wir Steuern? (jeder weiß doch selber am besten, was er mit seinem Geld anstellt!)
    • Darf eine öffentliche Bibliothek gegen die Interessen ihrer Leser zweifelhafte, ideologisch einseitig ausgerichtete Werke anbieten?

    Zumindest den letzten Punkt muss man bejahen. Eine Bibliothek darf das. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Sobald es mehr und mehr rassistische oder gar antisemitische Inhalte beträfe, kann man jedoch ziemlich sicher sein, dass auch dann sukzessive das einsetzen würde, was Leo möglicherweise eine "Diktatur der politisch Korrekten" nennen würde. Holocaust-Leugnung würde sogar strafrechtlich verfolgt werden. Ein Sarrazin geht noch durch, ein Irving oder Holey eher nicht. Obwohl ich sehr sicher bin, dass letzterer durchaus die "Interessen" vieler Leser "wiederspiegeln"*) würde.


    Natürlich brauchen wir keinen "Gauleiter zur Kontrolle des ‚Volkswohls‛" oder die Möglichkeit, dass "Jeder einzelne beliebig Bücher aus der Bibliothek löschen könnte". (Ich weiß nicht, wie Leo auf sowas kommt, es erscheint mir ein wenig paranoid)


    Aber wir brauchen verantwortungsbewusste Bibliothekarinnen, die darauf achten, dass zu gewissen Themen der Buchbestand nicht einseitig zugunsten einer besonderen ideologie (welcher auch immer) ausgebaut wird. Und meines Erachtens durchaus eine gelegentliche Diskussion, über Entscheidungen, die nicht immer völlig nachvollziehbar sind, wenn man von einer Verpflichtung zu Ausgewogenheit und Neutralität ausgeht. Optimal hätte ich zum Thema Impfen empfunden, wenn sowohl impfkritische als auch befürwortende Bücher verfügbar gemacht worden wären. So wie das jedoch im OVH gelaufen ist, finde ich das durchaus kritikwürdig. Und da ließe ich mir von keinem Blockwart auf diesem Forum das Maul verbieten (um mal in den Jargon Leos zu verfallen).


    *) richtig wäre: "widerspiegeln"

    Aber bitte zumindest zusätzlich auch beim eigentlichen Adressaten! Wenn du deiner Heimatbibliothek nicht zutraust, die Meldung an die entsprechende Stelle im Verbund weiterzuleiten, dann wende dich doch direkt an den Verbund.

    Das kam beim letzten mal, als ich genau das tat: "Eine Zensur findet nicht statt. Durch den Einkauf vieler Bibliotheken wird in besonderer Weise gewährleistet, dass der Bestand des OnleiheVerbundHessen ausgewogen und vielseitig ist"


    Es besteht dort scheinbar die Einstellung, alles richtig zu machen, weshalb alles bleibt wie es ist. Aber wie sollte es auch funktionieren? Es erwartet doch sicherlich niemand, dass Herr K. (oder eine Kollegin*)) auf eine Kritik hin sämtliche Bibliothekarinnen seines Verbunds ins Gebet nimmt und ihnen einschärft, bei gewissen Gesundheitsthemen auch Werke einzukaufen, die nicht aus der Eso-Ecke kommen? Das kann nicht funktionieren. Aber vielleicht beweist Du, Ingo, mir mal das Gegenteil und nennst mir ein überprüfbares Beispiel, wo genau das geklappt hat. (Vielleicht gibt es eins, was mich sehr freuen würde und mich durchaus veranlassen könnte, meine Taktik zu ändern).


    (Am Rande: Bemerkenswert, dass die Frage nach Qualität und Neutralität auch dort mit dem "Zensur"-Vorwurf quittiert wurde)


    Auch wenn nicht alle Bibliothekarinnen immer in diesem Board mitlesen: Einige tun es. Im besten Fall verspreche ich mir, dass sie eine gewisse Unzufriedenheit mit manchen gängigen Praktiken aufschnappen, vielleicht für gewisse Probleme sensibilisiert werden, mit Kolleginnen darüber sprechen, und so eine Chance besteht, manche Missstände zurückzudrängen. Am Beispiel des Impfthemas erwarte ich zukünftig in ähnlichen Fällen, dass dann, wenn ein Thema in der gesellschaftlichen Diskussion hochkocht (wie zur Zeit die Impf-Frage!) , nicht irgendein Buch angeschafft wird, dass dann, wie jetzt, auch mal aus dem Umfeld verschwörungstheoretisch ausgerichteter Hardcore-Aktivisten stammen kann, sondern verantwortungsbewusst nach Werken gesucht wird, die einer unvoreingenommeneren Darstellung eines Sachverhalts verpflichtet sind. Vielleicht auch mal den Händler (HFI oder Divibib, die einen ähnlichen Service bieten), darauf ansprechen, wenn ein wichtiges Werk fehlt. Und nicht einfach irgendwas auf 'ner Liste an- oder abzukreuzen. Ja, dazu muss man sich gelegentlich etwas informieren oder Rat einholen (vielleicht sogar mal an die STIKO schreiben?) und es ist manchmal Arbeit. Aber ich glaube, auch dafür werden Bibliothekarinnen bezahlt, so dass es durchaus in deren Tätigkeitsbereich fällt. Ansonsten: Wenn das nicht zu bewältigen ist, dann bestellt lieber noch einen weiteren Usedom-Krimi als so einen Eso-Mumpitz wie "Rund ums Impfen".


    *) zur besseren Verständlichkeit spreche ich im Folgenden ausschliesslich von Bibliothekarinnen, Kolleginnen etc. und verzichte auf die Verwendung der männlichen Form. Bibliothekare, Kollegen etc. sind immer mitgemeint.

    Davon auszugehen, dass alles hier Stehende dort auch mitgelesen wird, ist schlicht an den realen Fakten vorbei.

    In der Vergangenheit konnte ich davon ausgehen:


    pasted-from-clipboard.png


    Und ich bin ziemlich zuversichtlich, dass das immer noch der Fall ist (bin halt Optimist!).


    Die Hysterie mit der hier – nicht zum ersten Mal – auf Kritik reagiert wird und der immerwährende Vorschlag, diese doch nicht öffentlich zu diskutieren, sondern sich damit still und leise an die eigene Heimatbibliothek zu wenden, wo sie mit Sicherheit dankbar aufgenommen und archiviert wird, ermutigen mich, auch zukünftig strittige Themen hier anzusprechen. Denn was nicht öffentlich ist, ist überhaupt nicht.


    Ich bin also nicht nur impertinent sondern auch uneinsichtig.


    bestätigt mich das wiederum nur in meinen bisherigen Anmerkungen.

    Wenn Du damit Deine hobbypsychologischen Gutachten meinst, kannst Du sie Dir ruhig an den Hut schmieren.


    Mir wird hier andauernd vorgeworfen, dass ich einmal über den Personenkreis spekuliert habe, der immer wieder mal Titel aus dem Eso-Mumpitz-Bereich in die Onleihen drückt. Dass hier vor allem divibib-support permanent ad personam "argumentiert" ("Ich bin SEHR sicher, dass Du auf Lob stehst!", "Wenn Du magst, löse doch bitte noch das Problem mit dem Weltfrieden", "Wenn ich Frage: 'Bist Du eigentlich ein Idiot? ...'") hat seltsamerweise noch niemanden je gestört. Aber als Admin ist er natürlich Bestandteil der hiesigen Interessengemeinschaft zum Schutz heiliger Kühe, die jedesmal laut betroffen aufjault, wenn hier mal kein Lob- sondern ausnahmsweise ein eher garstig' Lied erklingt.


    Dabei bestünde überhaupt keine Veranlassung. Ich bin mit den Leistungen meiner Bibliothek und meiner Onleihe recht zufrieden. Dass die Stadtbücherei Frankfurt ihre Mitteilung über den Passwortklau großspurig mit dem Banner "Bibliothek des Jahres 2018" schmückte war – nunja – etwas peinlich. Und dass unter tausenden von Neuanschaffungen der Onleihe auch mal ausgesprochener Mumpitz "ausgewählt" wurde, ließe sich kaum 100%ig vermeiden. Aber in dem ich draufzeige, möchte ich, dass das nicht einreißt und dass insbesondere bei sensiblen Themen wie Impfung ja/nein ein wenig gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein und Gespür für Objektivität aufgewandt wird.

    es wird nur etwas bringen, wenn besagte Bibliotheken oder BibliothekarInnen auch etwas davon mitbekommen.

    Ich gehe davon aus, dass dieses Forum auch von Bibliothekarinnen frequentiert wird, weshalb sie durchaus "etwas davon mitbekommen" werden.

    Klassiker ...


    Kakaokau hat bereits auf Projekt Gutenberg hingewiesen. Wer dort fündig wird aber seinen Fund gern im epub-Format auf einem Lesegerät lesen möchte, kann auch mal epub2go ausprobieren. Außer Projekt Gutenberg gibt es noch viele weitere, z.B:

    Die Kriterien ... vielleicht hier: ZLB, Erwerbungsprofil Psychologie? – oder hier: ZLB ... Wie erwerben wir unsere Medien?


    "... Bücher über Pyschologie ..."


    349 eBooks zum Thema in der ZLB:

    pasted-from-clipboard.png

    Da appelliere ich doch an den mündigen Leser

    und ich an die verantwortungsbewußte Bibliothekarin.

    Erkläre mir doch bitte mal jemand diese Diskussion zwischen ThomasK. und den andere Beteiligten.

    Ich kann versuchen, Dir dazu meinen Standpunkt zu erläutern. Über die Motive der anderen Diskussionsteilnehmer, mir beizupflichten oder zu widersprechen, können natürlich nur diejenigen selbst etwas sagen.


    Ich finde es über das Überflüssig- oder Für-Gefährlich-Halten mancher Leser hinaus, sehr bedenklich, wenn über eine öffentliche, der weltanschaulichen Neutralität verpflichtete Bibliothek, einseitig Medien mit esoterisch-verschwörungstheoretischem Inhalt verbreitet werden. Erst recht, bei gleichzeitig fehlendem Angebot von Medien, mit eher wissenschaftlich orientiertem Hintergrund zu gleichen Thematiken. Da fehlt mir schon eine gewisse Ausgewogenheit.


    Ich fürchte hier ganz einfach auch eine Form von Erosion eines gesellschaftlichen Konsenses: Dass genauso wie Fake-News in vielen Bereichen die recherchierte Nachricht verdrängt haben, in den Bibliotheken mittlerweile Titel ideologisch einseitiger Ausrichtung, Werke verdrängen, die sich der Bildung und Aufklärung verschrieben haben. Möglicherweise ist diese Befürchtung ja überzogen. Meine subjektive Erfahrung ist aber, dass es seit einigen Jahren einen rationalitätsfeindlichen, antiaufklärerischen Rollback gibt, mit Kruzifixen in Amtsstuben und Schulen, neuem Rassismus, esoterischen Heilslehren, von Kassen erstatteten Pseudobehandlungen, durchgeknallten Selbstdarstellern als Staatspräsidenten usw., was mich schon leicht verstört.


    Natürlich kann ich einer Bibliothekarin nicht vorschreiben, was sie für ihre Bibliothek beschaffen darf. Aber ich hoffe, ich darf es jederzeit kritisieren und dazu eine Diskussion veranlassen. Was ich hier mit eher mäßigem Erfolg versucht habe.

    Destor: Ich würde mal Bekannte oder Verwandte, die einen Leseausweis der Uni-Bibl. haben, bitten, mal das eine oder andere Buch auszuleihen und mitzubringen.


    Ich kenn' mich da nicht so aus, aber vielleicht hast Du ja auch Anspruch auf die Leistungen eines Fahrdienstes, der Dich hinbringen und wieder abholen könnte?