Aber bitte zumindest zusätzlich auch beim eigentlichen Adressaten! Wenn du deiner Heimatbibliothek nicht zutraust, die Meldung an die entsprechende Stelle im Verbund weiterzuleiten, dann wende dich doch direkt an den Verbund.
Das kam beim letzten mal, als ich genau das tat: "Eine Zensur findet nicht statt. Durch den Einkauf vieler Bibliotheken wird in besonderer Weise gewährleistet, dass der Bestand des OnleiheVerbundHessen ausgewogen und vielseitig ist"
Es besteht dort scheinbar die Einstellung, alles richtig zu machen, weshalb alles bleibt wie es ist. Aber wie sollte es auch funktionieren? Es erwartet doch sicherlich niemand, dass Herr K. (oder eine Kollegin*)) auf eine Kritik hin sämtliche Bibliothekarinnen seines Verbunds ins Gebet nimmt und ihnen einschärft, bei gewissen Gesundheitsthemen auch Werke einzukaufen, die nicht aus der Eso-Ecke kommen? Das kann nicht funktionieren. Aber vielleicht beweist Du, Ingo, mir mal das Gegenteil und nennst mir ein überprüfbares Beispiel, wo genau das geklappt hat. (Vielleicht gibt es eins, was mich sehr freuen würde und mich durchaus veranlassen könnte, meine Taktik zu ändern).
(Am Rande: Bemerkenswert, dass die Frage nach Qualität und Neutralität auch dort mit dem "Zensur"-Vorwurf quittiert wurde)
Auch wenn nicht alle Bibliothekarinnen immer in diesem Board mitlesen: Einige tun es. Im besten Fall verspreche ich mir, dass sie eine gewisse Unzufriedenheit mit manchen gängigen Praktiken aufschnappen, vielleicht für gewisse Probleme sensibilisiert werden, mit Kolleginnen darüber sprechen, und so eine Chance besteht, manche Missstände zurückzudrängen. Am Beispiel des Impfthemas erwarte ich zukünftig in ähnlichen Fällen, dass dann, wenn ein Thema in der gesellschaftlichen Diskussion hochkocht (wie zur Zeit die Impf-Frage!) , nicht irgendein Buch angeschafft wird, dass dann, wie jetzt, auch mal aus dem Umfeld verschwörungstheoretisch ausgerichteter Hardcore-Aktivisten stammen kann, sondern verantwortungsbewusst nach Werken gesucht wird, die einer unvoreingenommeneren Darstellung eines Sachverhalts verpflichtet sind. Vielleicht auch mal den Händler (HFI oder Divibib, die einen ähnlichen Service bieten), darauf ansprechen, wenn ein wichtiges Werk fehlt. Und nicht einfach irgendwas auf 'ner Liste an- oder abzukreuzen. Ja, dazu muss man sich gelegentlich etwas informieren oder Rat einholen (vielleicht sogar mal an die STIKO schreiben?) und es ist manchmal Arbeit. Aber ich glaube, auch dafür werden Bibliothekarinnen bezahlt, so dass es durchaus in deren Tätigkeitsbereich fällt. Ansonsten: Wenn das nicht zu bewältigen ist, dann bestellt lieber noch einen weiteren Usedom-Krimi als so einen Eso-Mumpitz wie "Rund ums Impfen".
*) zur besseren Verständlichkeit spreche ich im Folgenden ausschliesslich von Bibliothekarinnen, Kolleginnen etc. und verzichte auf die Verwendung der männlichen Form. Bibliothekare, Kollegen etc. sind immer mitgemeint.