Beiträge von ThomasK

onleihe:hilfe
Aktuelle Meldungen finden Sie stets auf der :hilfeseite für die Onleihe.

    Kann man (wo?) Vorschläge und Anregungen für Bücher und Zeitschriften übermitteln?

    Kann man:


    pasted-from-clipboard.png


    pasted-from-clipboard.png

    Von meinen Medienwünschen wurden allerdings die wenigsten erfüllt: wg. K-Lizenz, weil nicht vom Dienstleister angeboten, weil keine Rechte für digitales Angebot vom Verlag erteilt wurde


    ...

    Dafür gibt es rund 20 Frauen-Magazine

    Vielleicht weil die Gatekeepx meistens Keeperinnen sind? Was sagen denn die Insider*innen dazu? :):):)

    Der Spiegel ist auch das Negativ-Paradebeispiel. Er kostet als Onleihe-Lizenz das Doppelte des normalen Abos. Verständlich, wenn hier nicht noch mehr Exemplare angeschafft werden. Zumal er nach drei Wochen niemanden mehr interessiert. Bei eBooks sieht das anders aus.

    So schauts z.Zt. mit dem Spiegel im Verbund Hessen aus:


    Nr. Erscheinungsdatum Anzahl vorgemerkter und entliehener Exemplare
    49/2017 01.12.17 58
    48/2017 24.11.17 45
    47/2017 17.11.17 29
    46/2017 10.11.17 6
    45/2017 03.11.17 3
    44/2017 27.10.17 2
    43/2017 20.10.17 2
    42/2017 13.10.17 1
    36/2017 01.09.17 1
    35/2017 25.08.17 1


    Dabei ist zu berücksichtigen, dass nur 17 Exemplare zur Verfügung stehen. Wartezeiten bis zu 2 Wochen sind nicht ungewöhnlich. Bei der Test der Stiftung Warentest ists noch schlimmer. Da muss man zur Zeit über 40 Tage warten.

    Hier gibt es LEO-Sued und LEO-Nord, deiner Argumentation nach, müsste man sie zusammenlegen.

    Wo soll denn der Nutzen sein?

    Dann lass es mich anders formulieren: Unter welchen Umständen ist es sinnvoll, dass sich Bibliotheken zu größeren Verbünden zusammenschließen – und unter welchen nicht?


    Rein intuitiv würde ich ja sagen: Schließt doch alle öffentlichen Büchereien Deutschlands zu einem einzigen Verbund zusammen der dann ne halbe Million Bücher anbieten kann. Aber wahrscheinlich ist es nicht ganz so einfach.


    Nachtrag: Ach so der Nutzen ... Natürlich der, ein größeres Angebot vorhalten zu können.

    Oh, bitte! Davon gibt's 12 auf ein Dutzend, sogar wenn man sich auf Grimms Märchen beschränkt.

    Ich muss zugeben, dass ich da nicht sehr viel Expertise habe. Aber bei den paar, die Ich gelesen habe, war eher seltener die Entwicklung eines der Charaktere erkennbar. Die schlechteren Bücher dieses Genres bestehen aus der Aneinanderreihung von Erlebnissen oder Prüfungen, die die Helden bestehen müssen. Dabei gewinnen sie vielleicht Fertigkeiten und Erfahrungen, die ihnen in späteren Situationen nutzen – aber es findet keine wirkliche Entwicklung statt, in dem Sinne, dass der Exponent im Verlauf der Geschichte seine Überzeugungen, Denk- oder Handlungsweisen hinterfragen und ändern muss. (Herr der Ringe, Der Medicus). Oder es geschieht unvorbereitet und schlagartig am Ende einer Geschichte, um das Happy End einzuleiten (Manche Heftromane).


    Die Besseren arbeiten allerdings damit. Darunter finde ich z.B. Stephan Kings Revival bemerkenswert, weil einer der Exponenten, Reverend Jacobs, eine Entwicklung, von einem aufgeschlossenen, hilfsbereiten zu einem dämonischen, verderbenbringenden Charakter durchläuft. Sozusagen die Krebsumkehrung eines "klassischen" (hat nichts mit Klassismus zu tun) Entwicklungsromans.

    Um ehrlich zu sein, fand ich Nils Holgersson selbst als Märchen eher doof. Zu sehr Holzhammer und Holzschnitt. Eben genau das, was ja angeblich "Trivialliteratur" sein soll. Nicht viel anders für den Kleinen Prinzen: Zu süßlich und zu platt.

    Heute würde er mir auch nicht mehr gefallen (vielleicht finde ich sprechende Gänse albern). Aber als Kind hatte ich ihn gern gelesen. Und die Hauptfigur macht im Verlauf der Geschichte eine Entwicklung durch; ändert sich von einem Egoisten zu einem Menschen, der Verantwortung übernimmt und sich für andere einsetzt. Was der meisten Trivialliteratur eher abgeht.

    Sag das mal Adobe! Divibib zahlt für jede verschlüsselung an Adobe und trotz jahrelanger Forderung nach einer Mac kompatiblen ADE Version hat sich da nichts getan. Das interessiert Adobe kein Stück, obwohl Divibib viel Geld bei ihnen liegen lässt!

    So ähnlich mit Linux. Vor Jahren wurde auf den Adobe-Seiten eine Linux-Version für ADE angekündigt. Irgendwann verschwand die Ankündigung und es wurde nie geliefert. Gut man kann sich behelfen. Aber trotzdem entsteht so ein Druck auf die Nutzer, der das Quasimonopol von Microsoft fett mästet.

    Adobe ist immer wieder ein Ärgernis.


    Vor 4 Jahren ließen sie sich die Passwörter ihrer Kunden klauen.


    Ich bekam damals eine E-Mail von Adobe, dass ich mein Passwort ändern solle usw. Die war so unterirdisch verfasst, dass ich zuerst glaubte, es handele sich um eine stümperhaft gemachte Phishing-Mail. Auf jeden Fall hatte ich bis zu diesem Vorfall nie Spam in meinem Mail-Ordner. Danach wurde ich damit überflutet!


    Adobe saugt mit ihrem ADE/DRM-Lizenzen Kohle von Buchhandel und -leihe ab – aber spart offensichtlich an der Sicherheit für seine Kunden. Dabei ist ADE ein Witz! Dem ehrlichen Normalo-E-Buch-Käufer werden Steine in den Weg gelegt (z.B. wenn er die Geräte wechselt oder ein Linux-Betriebssystem nutzt) während es für jeden Semi-Hacker ein Kinderspiel ist, Adobes DRM auszuhebeln.


    Ich halte Adobe für parasitär.

    Damit lieferst Du mir ein weiteres Indiz, daß der Zinnober um "Hochliteratur" im Grunde nur Klassismus und noch dazu inzestuös ist.

    Dass Klassismus herrscht lässt sich kaum leugnen. Doch ich glaube nicht, dass er sich bekämpfen lässt, in dem man seine Opfer mit "niederschwelligen Angeboten" einer Massenkultur abspeist, die meist auch nichts anderes propagiert als den gesellschaftlichen Status quo, den es doch eigentlich zu überwinden gilt. Dass ausgerechnet Böll und Grass, die sich in ihren Werken, sowie im richtigen Leben, stets für die Opfer der Gesellschaft engagiert hatten, hier wegen ihrer Zurechnung zur sog. "hohen" Literatur als Feindbilder fungieren, ist grotesk. Vielleicht spielt gelegentlich eine in der Schulzeit erworbene Aversion eine Rolle, die sich selbst Legitimierung verschafft, in dem sie sich unter dem Banner hehrer Ziele der Bekämpfung der sog. "hohen" Literatur und ihrer vermeintlichen Nutznießer verschreibt.


    Mich hier zu einem Popanz aufgebaut zu haben ist ein sehr zweifelhaftes Verdienst Annanymous. Ich bin nicht die ausgrenzende "Hochkultur". Ich möchte nur, dass ich in der Onleihe möglichst auch meine Favoriten finde und dass relevante Werke (die sich manchmal mit meinen Favoriten decken – manchmal nicht) vorhanden sind. Das schließt sog. "Trivialliteratur" keineswegs aus und nicht jegliches "hochliterarische" Werk ein. Und für ganz offenkundigen Schrott in der Onleihe habe ich überhaupt kein Verständnis.


    Den "Zinnober um die Hochliteratur" sehe ich nicht so holzschnittartig undifferenziert wie Annanymous. Mit Sicherheit bilden die Netzwerke zwischen Autoren, Kritikern und Verlegern einen elitären Klüngel, der möglicherweise auch der Ausgrenzung (nachrückender Autoren, literarischer Subkulturen ...) dient. Was ich allerdings nicht weiß, sondern nur mutmaße. Andererseits erfüllt dieser "Zinnober" auch eine gesellschaftliche Funktion. Er schafft und verwirft Qualitätskriterien, findet und erfindet Themen und Diskussionsstoffe, befeuert soziale und politische Veränderungen und vieles mehr. Dabei interagiert er kooperativ als auch kompetitiv mit anderen Subkulturen, regt diese an oder bedient sich ihrer Erfindungen (=klaut).


    Annanymous definierte "anspruchsvoll" einmal als "alles, was den gegenwärtigen Horizont herausfordert. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich".


    Ich finde das nicht völlig daneben, weil ich das als persönliche Maxime wunderbar finde. Aber wenig geeignet, wollte sie ein Bibliothekar oder Literaturkritiker anwenden. Ich glaube, dazu müsste man objektivere Qualitätsmerkmale finden. Wobei ich nicht ganz sicher bin, wie man das anstellen sollte. Denn auf empirischen Weg mit Hypothesen und deren Falsifikation wird es kaum gehen. Vielleicht in diskursiven Verfahren – aber wer kann / soll daran teilnehmen und wen verpflichten sie? Keine Ahnung. Bis es soweit ist bediene ich mich auch gerne einer beurteilenden Instanz: der Kritiker*in.


    P.S. obiger Link zum "Klassismus" verweist auf die Seite einer Stiftung, die nach Heinrich Böll benannt wurde.

    Ich finde hier ist einfach etwas Toleranz angesagt.

    Leute, früher konntet ihr nur eure engeren Freunde mit euren selbstgebastelten Fotobüchern, Bier- und Abi-Zeitungen beglücken – heute könnt ihr diese Kunstwerke auch an die öffentlichen Bibliotheken für 3,95 € verkaufen!


    Es geht ganz einfach!


    Anleitung:


    - Sich auf der Self-Publishing-Plattform Books on Demand registrieren,

    - Seine Bastelarbeit hochladen,

    - Eine tolerante Bibliothekarin finden, die einem das für 3,95 Euro abkauft.

    Definiere "anspruchsvoll" und definiere es nicht über "hat einen Preis bekommen" oder "wurde in der Kritik hochgelobt".


    Anspruchsvoll ist alles, was den gegenwärtigen Horizont herausfordert. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und jedem Menschen sollte sein/ihr eigenes Tempo zugestanden werden. Ich habe manches Menschenkind zum Lesen bekommen, indem ich Bücher (zB Philip Pullman) verliehen habe. Preise haben die keine abgeräumt, aber die Jugendlichen kamen nachher und haben die Inhalte diskutiert.

    Oh, eine Textaufgabe ("Definiere 'anspruchsvoll' ...") – und gleich mit der korrekten Lösung ("Anspruchsvoll ist alles, was ...").


    Nette Definition. Sicher eine, über die man diskutieren kann. Bestimmt nicht die einzig mögliche. Und sie hat den kleinen Nachteil, dass sie überhaupt nicht hilfreich ist, Literatur zu beurteilen und einzuschätzen, da abhängig vom "Horizont" eines Lesers das selbe Buch sowohl anspruchsvoll sein kann (wenn es ihn herausfordert) als auch anspruchslos (wenn es das nicht tut). Das hat einen Hauch hegelianischer Dialektik. Eines Klassenkämpfers durchaus würdig. Einem Kritiker würden sich wahrscheinlich die Haare sträuben, weil dann sowohl ein Lob als auch der Verriss eines Werkes unangemessen wären.


    Ich denke mal, ganz traditionell und vermutlich bildungsbürgerlich, dass mit "anspruchsvoll" – Annanymous' Definition zum Trotz – meist eine vom Leser unabhängige, in unterschiedlichem Grade vorhandene Eigenschaft eines Werkes gemeint ist. Und dass es keine scharfe Grenze zwischen "anspruchsvoller" Hoch- und "anspruchsloser" Trivialliteratur gibt. Aber innerhalb jeder dieser beiden ineinanderfließenden Kategorien möglicherweise gewisse Familienähnlichkeiten in unterschiedlichen Ausprägungen, die es meist erlauben, ein Werk eher der einen oder der anderen Kategorie zuzuordnen.


    Welche Eigenschaften könnten eine Rolle spielen? In einem Spiegel-Interview kritisiert der von Annanymous erwähnte Philip Pullman (der schon mehrere Preise abräumte!) bspw. Tolkiens "Herrn der Ringe" als von "erschütternder Trivialität". Er begründet das mit der "sehr simpel gestrickten" Geschichte, in der es nur die "Guten und die Bösen" gibt. Und der von Annanymous so heftig geschmähte Marcel Reich-Ranicki meint in einem Gespräch mit Peter von Matt, dass mit Trivialliteratur nichts anderes gemeint sei, als "sowohl ästhetisch als auch intellektuell wertlose Literatur mit klischeehaften Motiven, schematischen Gestalten und einer geschmacklosen Sprache, die sich meist stereotyper und zugleich prätentiöser Bilder bedient". (Finde ich jetzt auch nicht völlig eindeutig und unproblematisch)


    Ich wills mal in erster Annäherung so formulieren: Trivialliteratur versucht Lesererwartungen zu bedienen, weshalb überkommene Weltbilder und Moralvorstellungen wenig hinterfragt werden, die Charaktereigenschaften handelnder Personen meist auf gut und böse reduziert werden, so dass innere Kämpfe und Zweifel, sowie eine Persönlichkeitsentwicklung ausbleiben. Es gibt keine formalen Neuerungen oder Sprachexperimente, der Leser soll befriedigt und nicht beunruhigt werden. Im Gegensatz dazu hinterfragt Hochliteratur, zeichnet Charaktere komplexer Persönlichkeit, spielt mit Sprache und Form, beunruhigt und drängt den Leser zu einer inneren Stellungnahme.


    Sicherlich lassen sich viele weitere Kriterien finden. Und sicherlich wird es kein Werk geben, das alle Kriterien der einen oder der anderen Kategorie erfüllt. Und sicherlich existiert auch eine sehr weite Grauzone zwischen beiden Kategorien. Und möglicherweise existiert genau genommen nur die Grauzone und keine Kategorie. Aber wir können die Qualität von Literatur beurteilen. Genau wie die Qualität von Werken der bildenden Kunst, der Architektur oder die Qualität von Lebensmitteln.


    Es gibt einfach bessere und schlechtere Literatur. Und ich finde, eine öffentliche Bücherei sollte schon auf die Qualität ihrer Anschaffungen achten und einen gewissen Bildungsauftrag nicht ganz aus den Augen verlieren. Das heißt natürlich nicht, dass kein Stephen King (:thumbup:), Philipp Pullman oder Tolkien mehr bereitgestellt werden sollte. Nur, dass auch die bedeutendsten Werke der sog. Hochliteratur genauso ihren Platz haben müssen.


    PS: Und Annanymous schätze ich selber als Bildungsbürger ein und wenn er sich noch so anbiedert.


    PPS: In meiner Onleihe werden 15 Bücher von Tolkien vorgehalten. Alle verfügbar – keins vorgemerkt oder so. Daraus schließe ich auf mangelnde Nachfrage. Hoffentlich fliegen die jetzt nicht raus um das Angebot überschaubar zu halten. (Obwohl ich Tolkien stinklangweilig finde, gehört er m.E. dennoch in die Onleihe – schon wg. Relevanz!)

    Klassismus ist ein Problem in Deutschland.

    Den behebst Du aber nicht, in dem Du den ärmeren Schichten den Zugang zu qualitativeren Produkten unter dem Vorwand enthältst, dass dies eine "zu hohe Schwelle"für sie wäre. Das ist m.E. das größte Vorurteil, das man hegen kann: dass Leute, die materiell weniger gesegnet sind als unsereins unfähig wären, Qualität genießen zu können. Als ich meine ersten Geschichten von Böll gelesen habe war ich auch nur ein eher bildungsfernes Arbeiterkind. Ein großes Hindernisse für die soziale Mobilität ist meines Erachtens, dass Leuten – vor allem Kindern – aus schwierigen Verhältnissen nichts zugetraut wird. Das ist bedeutend demotivierender als sich mit anspruchsvolleren Texten mal ein Weilchen rumplagen zu müssen dürfen. Ich finde, Deinen klassenkämpferischer Impetus übrigens ziemlich deplaziert. Und das mit der "AfD-Schule" verbitte ich mir. Deine explizite Bildungsfeindlichkeit erinnert mich an noch ganz andere "Schulen" als die AfD.

    Und die Bücherei ist keine Schule. Ich persönlich bin in der Schule jahrelang so heftig mit Literatur 'beworfen' worden, dass ich nachher lange Zeit um alles literarische einen Riesenbogen gemacht habe.

    Meine DeutschlehrerInnen haben immer gesagt, daß wir's in der Schule aushalten müssen, weil wir's danach nie mehr anfassen würden. Sie hatten Recht, allerdings aus den falschen Gründen.

    Schade. Aber ich kanns verstehen. Mir ging es so mit dem Schwimmunterricht. Das öde Bahnenschwimmen im Sportunterricht hat mir den Spaß an Bewegung im Wasser vollständig verleidet, so dass ich heute einen Riesenbogen um jedes Freibad mache. Dennoch möchte ich niemandem vorschreiben, vom Becken fernzubleiben. Und Sport gehört genauso zu unserer Kultur wie Literatur. Weshalb ich auch keinesfalls stolz auf meine Abneigung bin und nicht jeden verachte, der gerne Bahnen schwimmt oder sonstigen Wassersport treibt.


    Mit der Literatur hatte Ich bedeutend mehr Glück: ich fand Deutschlehrer, die mein Interesse an Literatur förderten und nicht abwürgten. Und ich erinnere mich noch; ich war in der 6. oder 7. Klasse. Wir bekamen das Lesebuch fürs neue Schuljahr. Natürlich habe ich sofort drin gelesen. Und die Geschichte "Die Wage der Baleks" hat mich auf Anhieb tief berührt. Seither liebe ich Böll. Nicht weil er irgendwelche Preise gewonnen hat.

    Die Onleihe ist ein deutlich niedrigschwelligeres Angebot.

    Nur nix anspruchsvolles – es könnte ja jemand überfordert werden. Das nenne ich arrogant!

    Also bei uns haben Böll & Co sicher nicht die höchste Priorität bei der Auswahl der Medien für die E-Ausleihe. Die meisten der alten Herren gibts inzwischen eh schon frei verfügbar - auch als epub. Wenn die gewünscht/gesucht sind, einfach mal auf http://gutenberg.spiegel.de/ guggen.

    Also Böll und Grass wirst Du garantiert nicht auf http://gutenberg.spiegel.de/ finden. Böll ist erst seit 32, Grass erst seit 2 Jahren tot. Literarische Werke aber erst 70 Jahre nach dem Tod ihres Autors gemeinfrei. Das heißt, dass wir noch knapp 40 Jahre (bei Böll) bzw. 68 Jahre (bei Grass) warten müssen, bis sie bei gutenberg.spiegel.de verfügbar sind. Thomas Mann ist ein Grenzfall: Seine Werke sind nach deutschem Recht erst in 9 Jahren gemeinfrei – dennoch findest Du sie bereits heute in Project Gutenberg. Auf der Grundlage us-amerikanischer Gesetze ist das legal. Ob wir hingegen Werke von Thomas Mann von Project Gutenberg herunterladen dürfen? Genau genommen nicht! Aber wer will's überprüfen?


    Werke von Goethe, Schiller, Fontane und etlichen anderen sehr alten Herren (und Damen!) müssen m.E. wirklich nicht in der Onleihe vorgehalten werden. Die gibts tatsächlich bei Projekt und bei Project Gutenberg – und auf etlichen anderen Sites ebenfalls. Komischerweise gibt's die dennoch in meiner Onleihe. Dabei dürfte es sich allerdings meistens um ein nettes Geschenk der EKZ an die Divibib, bzw. deren Kunden handeln ("Plustitel: Immer verfügbar und zählt nicht zu den Ausleihen").


    Übrigens: vielleicht hat es ja schon hier seine Runde gemacht und ich hab's bloß nicht mitgekriegt – dennoch: Mit http://www.epub2go.eu/ kann man die etwas sperrig aufbereiteten Titel aus gutenberg.spiegel.de ins epub-Format umwandeln lassen, downloaden und dann sehr komfortabel mit calibre oder auf einem Lesegerät lesen.

    [...] Nobelpreis. Und seit Bob Dylan einen kassiert hat, wie viel ist dieser Titel noch wert...?

    Von Bob Dylan gibt's 2 Bücher in meiner Onleihe: Chronicles und Planetenwellen. Mehr als zwei, drei Seiten davon hab' ich nicht gelesen – absolut nicht mein Fall! Dennoch gehören sie m.E. in die Ausleihe! Genau wie Jack Kerouac (in meiner Onleihe vorhanden) und Allen Ginsberg (nicht in meiner Onleihe), die ich auch schnell wieder beiseite gelegt habe.


    Dennoch bin ich sehr dafür, dass sie in der Onleihe vorgehalten werden. Denn ich weiß, dass es Leute gibt, wenn auch in der Minderzahl, die sowas lesen. Und es sollte nicht immer nur nach dem Massengeschmack (wozu ich mich in diesem Fall durchaus mitzähle) gehen, sondern auch Minderheiteninteressen berücksichtigt werden. Erst recht, wenn es sich um Autoren handelt, die in ihrer Zeit wichtig waren und Wirkung entfaltet haben, die bis heute anhält.


    Wenn andernfalls der Etat meiner Bücherei platzen würde, würde ich sogar auf eine meiner heißgeliebten DVD-Staffeln Inspektor Barnaby verzichten, von denen meine Frau sowieso meint, dass sie spießig wären (womit sie leider recht hat:().

    (Also die Bierkastenolympiaden (in Eurosport oder irgendso'n Kommerz-Sportkanal) fand ich auch lustiger als 'ne Fußballübertragung – Aber ich glaube, dass ich damit 'ne Minderheitenmeinung vertrete) aber jetzt:


    <3<3<3^^ Happy Birthday:!: :)<3<3<3

    Heinrich Böll (:saint:) feiert am 21. Dezember 2017 seinen 100 Geburtstag! Er würde sich sicher freuen, wenn er von seiner Wolke herabblickend beobachten könnte, wie zu seinem Wiegenfeste sämtliche Onleihen einige seiner Werke kaufen und zur Ausleihe anbieten!


    Nachtrag: Und die Verlage würden sich erst recht freuen, ihre überteuerten Ladenhüter (wenn man einigen der Posts in diesem Forum glauben schenken will) verscheuern zu können.