Beiträge von Leo38

onleihe:hilfe
Aktuelle Meldungen finden Sie stets auf der :hilfeseite für die Onleihe.

    PS: Vielleicht gibt es einen solchen Treff auch in deiner Bücherei, und du hast dich bisher nur nicht darüber informiert!?

    1980 habe ich es noch eingesehen, dass man zur Bedienung einer Software Kurse besuchen muss.

    Heute sprechen ein paar Gründe dagegen:

    1. Bis vor kurzem gab es ja eine funktionierende Software, die praktisch von jeden bedienbar war.

    2. Mein Hobby ist Bücher lesen und nicht das Nachvollziehen von den unergründlichen Gedankengängen irgendwelcher "Entwickler".

    3. Aus zusammengewürfelten Fragmenten etwas Funktionierendes zu machen, überlasse ich den Freunden von IKEA.

    Vor der Umstellung ging das alles einfacher.

    Jetzt braucht man erstmal eine Schulung bis die Suche versteht was man will, und viel Geduld bis sie das auch macht.

    Vielleicht bieten die Volkshochschulen ja bald Kurse in der Bedienung dieser Software an. Verbunden mit Entspannungsübungen, damit man sich nicht so aufregt.

    Ich kann mir nicht vorstellen, warum man das verbrochen hat.

    1.) Man nennt das heute nicht "Verbrechen", sondern "künstliche Intelligenz".

    2.) "künstliche Intelligenz" entsteht überall da, wo keine natürliche vorhanden ist.

    3.) Sie ist absolut großartig (immer!). Der "User" muss nur noch begreifen, dass er völlig unwichtig ist und durch seine persönlichen Vorstellungen ein Hindernis für den "Fortschritt".

    4.) Es wird bestimmt schon an "künstlicher Intelligenz" programmiert, die dann Bücher ausleiht und liest, um den lästigen "User" endlich überflüssig zu machen.

    Das gibt es wohl nicht mehr, die Ansicht ist extra für die mobilen Geräte gemacht. Smartphones und Tablets. ;)

    Auf Smartphones und Tablets ist diese Ansicht genauso wenig sinnvoll . Das kann also nicht der Grund sein.

    Autos werden gestaltet von Leuten ohne Führerschein. Fahrradwege geplant von Leuten die nie auf einem Fahrrad saßen. Neubauten werden von Leuten geplant, die lieber in schönen Altbauten leben. Und Bibliothekssoftware wird von Leuten geschrieben, die noch nie ein Buch gelesen, geschweige denn ausgeliehen haben.

    Dazu dann noch die ungebrochene Überzeugung, dass man alles weis, auch wenn man es nicht gelernt hat.

    So entstehen solche Sachen.

    Ich weiß nicht genau wie die Zuordnung erfolgt, aber es ist auf jeden Fall ein automatisierter Prozess und nix was von Hand gemacht wird. Aufgrund der Menge an Daten werden wohl keine manuellen Korrekturen mehr vorgenommen sondern es wird geschaut, dass die Prozesse entsprechend angepasst werden. Das gibt aber natürlich immer wieder auch mal Querschläger.

    Dass von den Verlagen unvollständige und zum Teil auch falsche Daten zu den Büchern geliefert werden wundert mich nicht. So ist ein Bestand von über 60.000 Medien entstanden, den niemand von der Onleihe mehr reparieren kann. Der Bestand wird weiter wachsen, und damit auch das Chaos. Da kann man keinen Vorwurf machen.

    Aber man kann überlegen, wie man die Kuh vom Eis kriegen kann.

    Eine Möglichkeit wäre es z.B. den Leser in diese Aufgabe mit einzubeziehen. Nach dem Ausleihen könnte gefragt werden ob die Angaben zu Titel, Autor, Verlag, Kategorie, Folgenummer in einer Reihe, etc. richtig sind und evtl. abweichende Vorschläge eingeholt werden. Diese Vorschläge könnten dann übernommen werden, wenn eine gewisse Anzahl von Lesern darin übereinstimmt. Ein wenig so wie das Wikipedia -Prinzip.

    Hätte man das Geld und die Mühe für das neue Layout in so etwas gesteckt, hätten alle etwas davon.

    Irgendwie fände ich es eigentlich angebracht, wenn die Entwickler (bzw. die für diese "Entwicklung" verantwortlichen) mal ein kurzes Statement abgeben, warum sie das verzapft haben. Vielleicht fehlen ihnen dazu einfach die Worte, darum hier eine kleine Hilfe:


    Liebe Nutzer,

    wir haben es wirklich gut gemeint. Es sollte alles viel schöner und besser werden. Aber leider haben wir es versemmelt.

    Wo gearbeitet wird, werden auch Fehler gemacht. Das ist euch sicher auch schon mal passiert. Auch sind wir nun mal jung und noch ohne Erfahrung in solchen Entwicklungen. In 10 Jahren, wenn wir erfahrene Entwickler und Designer sind (und dann noch einen Job haben, obwohl wir über 30 sind), machen wir das alles auf jeden Fall wirklich gut und professionell. Versprochen.

    Verständnisvolle Grüße

    Das Entwickler-Team


    Ja, so ungefähr würde es gehen. Oder nicht?

    Man fragt sich, warum sich kluge Köpfe seit Jahrzehnten Gedanken über Bildschirmergonomie machen. Wohl nur, damit sie dann von den "Designern" ignoriert werden können. Die zweispaltige Anzeige der Titel ist das letzte, was die Augen brauchen. Dann braucht es jetzt mehrere Klicks, wo vorher ein Klick reichte.

    Wenn z.B. nach dem Löschen eines Titels aus der Merkliste, jeweils neu sortiert und von vorne angefangen werden muss, dann zeigt das nicht nur die Gedankenlosigkeit bei der Programmierung, sondern auch dass Serverzeit heute wohl zu billig ist.

    Durchgehend merkt man, dass es nur darum ging, sich an neue "Designstandarts" anzupassen. Ohne Rücksicht auf Funktionalität, Bedienungsfreundlichkeit oder Übersicht. Es entspricht dem modernen Trend: Viel Schein statt Sein.

    Der Nutzer ist diese Entwicklung ja heute aus allen Bereichen gewöhnt. Ein Zurück in die Funktionalität ist scheinbar niemals möglich. Dafür gibt es dann das Versprechen, das man so lange daran arbeiten wird bis die ursprüngliche Funktionalität wieder erreicht wird. Ein Versprechen, dass niemals eingehalten wird.

    Irgendwie kommt mir das Ganze immer mehr wie ein Kindergarten vor. Ohne jeden Anspruch auf Ernsthaftigkeit.

    (ThomasK)


    Was, wenn die "verantwortungsbewusste Bibliothekarin" eine ganz andere Vorstellung davon hat was noch ok ist? Wenn sie sich viel mehr der Offenheit, der Demokratie, der Pluralität der Meinungen, der Selbstverantwortung der Leser, verpflichtet fühlt?


    Zuletzt habe ich ein Buch über Emil Nolde ausgeliehen. Was der nicht Antisemit? Darf so ein Buch verliehen werden?

    Wir haben Gesetze (mehr als alle anderen Länder der Welt) die so ziemlich alles regeln. Reicht es denn nicht, wenn man sich im Rahmen dieser Gesetze bewegt (sich z.B. im Auto anschnallt)?

    Du möchtest Ausgewogenheit. Meinst Du Deine oder meine Ausgewogenheit?

    Brauchen wir Quoten je politischer, moralischer, ethischer, wissenschaftlicher und unwissenschaftlicher, religiöser (etc.) Richtung? Wer ordnet die Bücher dann diesen Quoten zu? Du oder ich?

    Du möchtest die Bibliothek als "Schule der Nation", in der "falsche" Bücher keinen Platz haben sollen. Merkt denn niemand, wie man sich mit so einer Forderung wieder ganz langsam dem Scheiterhaufen nähert? Gab es nicht zu allen Zeiten das gleiche Argument für Bücherverbote und Verbrennungen, dass sie einen "verderblichen" Einfluss auf die Menschen hätten?

    Du glaubst doch selbst nicht, dass durch das lesen von Sarrazin, Irving oder Holey ein weltoffener Mensch zum Rassisten geworden ist. Er was vorher schon einer und hat sich jetzt seine Bestätigung geholt. Das ist alles.


    Warum ist es denn so unvorstellbar, dass sich Menschen einfach aus dem ganzen Sammelsurium die Bücher aussuchen, die sie lesen wollen? Dass sie sich selbstverantwortlich das reinziehen, von dem sie meinen, dass es für sie schön, unterhaltsam oder richtig ist, oder worauf sie einfach nur neugierig sind?

    Sicher besteht ohne „Erzieher“ die Gefahr, dass sich Menschen eine eigene, unabhängige Meinung bilden (und das diese Meinung dann von Deiner abweicht). Davor muss aber nur derjenige Angst haben, der seine eigene Meinung nicht fundiert genug vertreten kann.

    Brauchen wir eine Diktatur der „Klugen“ über die „Dummen“?

    Brauchen wir Aufdrucke auf Plastiktüten, dass man nicht den Kopf hineinstecken soll?

    Darf eine öffentliche Bibliothek die Interessen ihrer Leser wiederspiegeln, oder braucht sie die eine Diktatur der „politisch Korrekten“?

    Brauchen wir Gauleiter zur Kontrolle des „Volkswohls“?

    Wenn jeder einzelne beliebig Bücher aus der Bibliothek löschen könnte, die er für nicht korrekt, für unmoralisch, gefährlich, falsches Gedankengut verbreitend, oder für überflüssig (wie z.B. Algäu-Krimmis :) hält, dann blieben noch nicht einmal die Kochbücher übrig.

    An welchem Wesen soll die Welt genesen?