Wir hätten ihn zumindest gefüttert, denn Harriet wollte ihn unübersehbar nicht im Haus. Er macht auf mich einen zwiegespaltenen Eindruck. Einerseits sucht er die Nähe von Menschen - er weiß ja auch, wo's warm herkommt. Andererseits ist er ein fanatischer Einzelgänger, denke ich. So lange er das nicht überwindet und solange Harriet Angst vor ihm hat, wird's halt nichts mit uns. Vielleicht findet er ja Menschen, mit denen er besser klarkommt, ich wünsche es ihm.
Harriet ist wirklich erstaunlich, was Leute angeht (Katzen oder Menschen ). Es gibt Menschen, die schmust sie sofort an, bei anderen ist sie interessiert und bei der dritten Sorte nimmt sie Reißaus. Das paßt völlig zu meiner Einschätzung derselben Leute, die ich zum Teil ja schon länger kenne Deswegen bin ich dem Kater gegenüber auch besonders skeptisch: Harriet war anfangs interessiert, traut ihm inzwischen aber nicht mehr weiter, als sie ihn spucken kann.
Ja, da ginge auch bei mir Harriet vor. Allerdings habe ich jetzt im Verwandtenkreis einen überaus netten, jungen Kater kennengelernt (den hätte ich sofort mit nach Hause genommen, aber meine Tante hat "Taschenkontrolle" angedroht bei meiner Abreise ), eher schüchtern und von ihm wurde mir folgendes erzählt, was ich so gar nicht geglaubt hätte: Auch zugelaufen, anfangs scheu, hat sich aber dann zunehmend extrem aggressiv gegenüber den anderen, bereits vorhandenen Katzen gezeigt. Meine Tante hat ihn dann kastrieren lassen und nun nach einigen Wochen, Monaten ist die Aggressivität komplett weg, er sucht die Nähe zum Menschen und ist auch anderen Katzen gegenüber wieder völlig normal und eher vorsichtig und liebenswürdig.
So, dass das was Notufu schreibt durchaus zutreffend sein kann:
Wirklich bedauerlich, ich hätte ihm auch ein gutes Zuhause gewünscht...
Aber bei manchen Katern ist der Gen- und Hormonmix hinderlich bei der Suche nach einem Zuhause
Daher wäre für Harold ein Einfangen, Kastrieren und eventuell übers Tierheim weitervermitteln vielleicht gar nicht der schlechteste Weg ...