Es ist vorbei. Macht alle mit. Petition an Bundestag fordert 7% Mehrwertsteuer für E-Books.

onleihe:hilfe
Aktuelle Meldungen finden Sie stets auf der :hilfeseite für die Onleihe.

  • Das gehört jetzt nicht wirklich hier hin, unterstützt jedoch die Onleihe und die Leser zuhause gleichermaßen.


    Es gibt eine Petition an den Bundestag. Denn die eBooks werden anders besteuert als gedruckte Bücher und das soll sich ändern!
    Denn auf gedruckte Bücher werden 7% und auf digitale 19% MwSt abgeführt, das mach bei einem 10€ Buch rund 1€ Differenz aus!


    Zur Petition geht es hier lang -->
    https://epetitionen.bundestag.…04/Petition_37573.nc.html



    Mehr Infos gibt es bei Lesen.net -->
    http://www.lesen.net/ebooks/pe…tsteuer-fur-e-books-5532/



    Es sind bis zum 10.12 mehr als 50.000 Online-Mitzeichner notwendig.
    Gemeinsam können wir es schaffen. :thumbup:


    Euer Dimitri


    P.S.: Bitte NICHT kommentieren! Ich habe vor alles nächsten Monat zu löschen, wenn die Aktion vorbei ist.
    Daraus wird jetzt wohl nichts.

  • Hab auch unterzeichnet. Hoffentlich schaffen wir die 50.000-Grenze...

  • ... waren es jetzt. 50.000 hätte es gebraucht. Aber so schlecht wie es aussieht, ist es möglicherweise garnicht.
    Denn seit dem Sommer 2012 untersucht eine EU-Kommission diese Wettbewerbsverzerrung.
    Diese dauert jedoch noch bis Ende 2013 an. Ob es danach besser wird, steht in den Sternen. Denn schon 2010 machte der Börsenverein einen halbherzigen Versuch die MwSt. zu reduzieren.
    Und obwohl die Verlage das Thema eBook und die technische Entwicklung am liebsten stoppen würden, sind sie jetzt unter Zugzwang. Denn Amazon, Google und Apple machen mit digitalen Inhalten viel Geld, führen es (dank Luxemburg) an der Steuer vorbei, wodurch der Gewinn noch größer ist und sind technisch viel besser aufgestellt.
    In England wird diskutiert und gestritten, in Frankreich wurde der MwSt. Satz angepasst und Luxemburg ist nachgezogen.
    Wodurch das Thema erst die Runden gezogen hat.
    Eine EU-Kommission geht gegen den reduzierten eBook-Steuersatz in Frankreich und Luxemburg vor.
    Und ab 2015 greift das sogenannte Bestimmungsland-Prinzip.
    Wenn Barnes & Noble erstmal nach Europa expandiert ist (1 und 2) gibt es einen weiteren Konkurrenten gegen die "klassischen" Verlage.


    Es kommt Bewegung in das Thema.
    Ob und wie sehr wir Endverbraucher davon profitieren können ist jedoch noch unklar.
    Bis dahin können wir uns an dem Gedanken erfreuen, in Dänemark ist es schlimmer.
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  • [...]
    Es kommt Bewegung in das Thema.
    Ob und wie sehr wir Endverbraucher davon profitieren können ist jedoch noch unklar.
    Bis dahin können wir uns an dem Gedanken erfreuen, in Dänemark ist es schlimmer.


    Das größte Problem für die Preise von eBook sehe ich nicht in der Mehrwertsteuer, wobei die unterschiedliche Bewertung ein Blödsinn ist. Aber die Mehrwertsteuer fließt über den Umweg des Bundes an uns zurück, wir zahlen sie gewissermaßen in die eigene Tasche. Die Verteilung der Einnahmen beeinflussen wir durch Wahlen.


    So richtig doof finde ich die Tatsache, daß eBooks überhaupt so hochpreisig sind. Durch Produktionskosten läßt sich das nicht rechtfertigen. Und DRM ist eher ein Grund, die Preise zu senken, weil (unter anderem) kein Sekundärmarkt existieren kann. Ich folgere daraus, daß die Verlage entweder das Kind eBook im Bad ersäufen wollen, oder (und?) daß sie Gewinne mitnehmen, weil sie es (noch?) können.

  • Das größte Problem für die Preise von eBook sehe ich nicht in der Mehrwertsteuer, wobei die unterschiedliche Bewertung ein Blödsinn ist.


    1. Es ist nicht richtig wenn einerseits die Bildung gefördert werden soll (das Lesen), andererseits aber für das "gleiche" mehr Steuern abgeführt werden.
    2. Ist es ein Vorteil für Amazon & Co. und gegen die Buchmärkte vor Ort.
    3. Die Steuern kommen den anderen Ländern zugute (Luxemburg) und nicht uns (Deutschland).
    4.

    Aber die Mehrwertsteuer fließt über den Umweg des Bundes an uns zurück, wir zahlen sie gewissermaßen in die eigene Tasche. Die Verteilung der Einnahmen beeinflussen wir durch Wahlen.

    Siehe Umweltsteuer, Kfz.-Steuer, Ökosteuer, das Geld versickert im System und kommt selten (und wenn doch, dann nur in kleinen Mengen) da an wofür es eigentlich gedacht ist.


    So richtig doof finde ich die Tatsache, daß eBooks überhaupt so hochpreisig sind. Durch Produktionskosten läßt sich das nicht rechtfertigen. [...] Ich folgere daraus, daß die Verlage entweder das Kind eBook im Bad ersäufen wollen, oder (und?) daß sie Gewinne mitnehmen, weil sie es (noch?) können.

    Du musst bedenken, die Verlage haben eigene Druckereien und alles was dazu gehört. Die Mitarbeiter und Maschinen müssen weiterhin bezahlt werden. Auch wenn mehr eBooks verkauft werden. Das wird alles (teilweise) indirekt mit finanziert.


    Und DRM ist eher ein Grund, die Preise zu senken, weil (unter anderem) kein Sekundärmarkt existieren kann. Ich folgere daraus, daß die Verlage entweder das Kind eBook im Bad ersäufen wollen,


    1. MP3 haben gezeigt, dass auch ohne DRM kein Sekundärmarkt entstehen muss bzw. kann.
    2. Auch ohne DRM gibt es weitere Probleme für den Sekundärmarkt. Siehe hier und hier die Diskussion.
    Zum weiter lesen.


  • 1. Es ist nicht richtig wenn einerseits die Bildung gefördert werden soll (das Lesen), andererseits aber für das "gleiche" mehr Steuern abgeführt werden.


    Sag ich doch :)


    Zitat

    2. Ist es ein Vorteil für Amazon & Co. und gegen die Buchmärkte vor Ort.
    3. Die Steuern kommen den anderen Ländern zugute (Luxemburg) und nicht uns (Deutschland).


    Das ist ein Problem, daß keineswegs nur Amazon betrifft. Vor ein paar Tagen ging das "Double Irish with a Dutch sandwich" durch die Presse. Ein Lex Amazon fände ich nicht gut, man sollte das Problem an der Wurzel packen. Das ist natürlich alles andere als einfach, denn dazu müßten Staaten erst einmal zusammenarbeiten. Entweder geht es ihnen dazu noch zu gut, oder die Korruption ist bedrohlicher, als der hundsgemeine Bürger ohnehin schon annimmt.


    Es sieht allerdings so aus, als ob durch das Bestimmungslandprinzip zumindest das Problem der Mehrwertsteuer angegangen wird.


    Zitat

    4. Siehe Umweltsteuer, Kfz.-Steuer, Ökosteuer, das Geld versickert im System und kommt selten (und wenn doch, dann nur in kleinen Mengen) da an wofür es eigentlich gedacht ist.


    Steuern sind in Deutschland nicht zweckgebunden, im Gegensatz zu Abgaben. Im Grunde ist das ein Vorteil, denn dadurch kann der Staat flexibel agieren. Für uns mündige Bürger bedeutet das, daß wir uns bei den Wahlen die Partei aussuchen müssen, deren Prioritäten mit unseren übereinstimmmen.


    Zitat

    Du musst bedenken, die Verlage haben eigene Druckereien und alles was dazu gehört. Die Mitarbeiter und Maschinen müssen weiterhin bezahlt werden. Auch wenn mehr eBooks verkauft werden. Das wird alles (teilweise) indirekt mit finanziert.


    Die Querfinanzierung erklärt die Preise aber nicht ausreichend. Für die Produktion von eBooks werden zB keine Rohstoffe wie Papier benötigt. Maschinen, die still stehen, Kosten ebenfalls weniger. Außerdem müßten die Kosten für Bücher auf totem Baum durch die Querfinanzierung sinken, statt dessen werden sie - genau wie eBooks - kontinuierlich teurer. Und zwar um mehr als durch Dinge wie Inflation, Produktionskosten oder bessere Löhne gerechtfertigt wäre.


    Wobei ich den Leuten im Druck-Gewerbe keineswegs höhere Löhne neide. Im Gegenteil :)


    Zitat

    1. MP3 haben gezeigt, dass auch ohne DRM kein Sekundärmarkt entstehen muss bzw. kann.
    2. Auch ohne DRM gibt es weitere Probleme für den Sekundärmarkt. Siehe hier und hier die Diskussion.
    Zum weiter lesen.


    Keine Gegenrede :) Es ging mir darum, daß Verlage den Wiederverkauf von pBooks einpreisen.

  • Sag ich doch


    Jap, :thumbup: es war ein allgemeines Statement von mir.


    Ein Lex Amazon fände ich nicht gut


    Ich auch nicht. Zum einen sind da viele Unternehmen die genauso handeln. Zweitens ist es aus unternehmerischer Sicht vollkommen verständlich. Es ist nicht nett, aber sie müssen auch an den Profit und den Gewinn denken. Nur das ermöglicht es Mitarbeiter zu bezahlen, die Aktien zu steigern und weitere Investitionen zu tätigen.
    Amazon handelt im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten.
    Was ich makaber finde ist; Weltbild greift stark an und verurteilt, hat aber soviel ich weiß selbst ihre Finger nach Luxemburg ausgestreckt.
    Hier müssen die Gesetze, Rahmen und Richtlinien angepasst werden.


    Es sieht allerdings so aus, als ob durch das Bestimmungslandprinzip zumindest das Problem der Mehrwertsteuer angegangen wird.


    Falls es so kommt. Ich erwarte mal nichts, dann kann ich auch nicht enttäuscht werden.


    Steuern sind in Deutschland nicht zweckgebunden, im Gegensatz zu Abgaben.


    Ich finde es aber doof Steuern für etwas einzuführen und dann landet das Geld noch nicht einmal dort. Dann kann man auch gleich die normale Steuer anheben oder eine einheitliche Steuer machen. Warum ändert sich da jedes Jahr so viel. Aber das wird ein nie endendes Thema und außerdem off-topic. Darum erörtere ich es nicht weiter.


    Die Querfinanzierung erklärt die Preise aber nicht ausreichend.


    Möglicherweise kann dir die Aufstellung hier und hier weiter helfen.
    Das erklärt auch warum viele neue Autoren ihre Bücher lieber direkt über Amazon oder andere Anbieter selbst vertreiben.



    Wer noch etwas zu den Widersprüchen des Börsenvereins lesen möchte. Und zum Thema Buchpreisbindung bei eBooks.

  • Ich auch nicht. Zum einen sind da viele Unternehmen die genauso handeln. Zweitens ist es aus unternehmerischer Sicht vollkommen verständlich. Es ist nicht nett, aber sie müssen auch an den Profit und den Gewinn denken. Nur das ermöglicht es Mitarbeiter zu bezahlen, die Aktien zu steigern und weitere Investitionen zu tätigen.
    Amazon handelt im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten.
    Was ich makaber finde ist; Weltbild greift stark an und verurteilt, hat aber soviel ich weiß selbst ihre Finger nach Luxemburg ausgestreckt.
    Hier müssen die Gesetze, Rahmen und Richtlinien angepasst werden.


    Da sind wir uns weitgehend einig :) Es gibt aber auch noch §14 GG: "Eigentum verpflichtet". Auch wenn Firmen selbst keine Grundrechte oder -pflichten haben können, so gilt das für das leitende Personal und die Aktionäre sehr wohl - und die entscheiden, wie eine Firma sich verhält.


    Weltbild gehört nochmal welchem Konzern? *hüstel* Eigentlich müßten die mit 2000 Jahren Erfahrung in der Gewinnmaximierung führend im Finden von Schlupflöchern sein. Da spricht es ja geradezu für sie, wenn sie nur kopieren.


    Zitat

    Ich finde es aber doof Steuern für etwas einzuführen und dann landet das Geld noch nicht einmal dort. Dann kann man auch gleich die normale Steuer anheben oder eine einheitliche Steuer machen. Warum ändert sich da jedes Jahr so viel. Aber das wird ein nie endendes Thema und außerdem off-topic. Darum erörtere ich es nicht weiter.


    Ich finde das Thema auch verwirrend. Aber man kann es herrlich für einen Diskurs über Marketing nutzen ;)


    Zitat

    Möglicherweise kann dir die Aufstellung hier und hier weiter helfen.
    Das erklärt auch warum viele neue Autoren ihre Bücher lieber direkt über Amazon oder andere Anbieter selbst vertreiben.


    Wer noch etwas zu den Widersprüchen des Börsenvereins lesen möchte. Und zum Thema Buchpreisbindung bei eBooks.


    Die Aufstellung von Voland & Quist ist interessant, aber die Daten reichen nicht, um die Preise zu erklären. Die Vertriebskosten sind zB mit den Buchhandelsrabatten in einen Topf geworfen. Soweit ich weiß, bekommen auch größere Buchläden nur 20% Rabatt, dann blieben bei der genannten Rechnung noch runde 5,5 Euro für Vertrieb. Der Druck mit knapp 2 Euro fällt ebenfalls weg. Das paßt also nicht dazu, daß eBooks häufig nur ein bis zwei Euro unter dem Preis für ein pBook liegen.


    Amazon als Selbstverlag hat, nachdem was ich hörte, durchaus Vorteile für Autoren. Da finde ich den DRadio Bericht, den Du verlinkt hast, wirklich interessant, weil er zeigt, daß den Verlegern tatsächlich die Felle wegschwimmen. Doctorow ist ja normalerweise immer ganz vorne, wenn es um Selbstverlag und DRM-Freiheit ist, aber er betont, daß das Lektorat und die Vertriebsbemühungen eines Verlages nicht zu ersetzen seien. Bleibt die Frage, ob ein Autor dazu wirklich einen Qualitätsblockwart wie den Herrn Balmes mit seinem unnachahmlichen Deutsch braucht:

    Zitat

    "Dann hätten wir nachher nur noch Bücher da von Leuten, die selber publizieren, und dann werden irgendwelche Tanten und Omas aktiviert, um die fünf Sterne da rein zu schreiben. Und die Vorstellung find ich eigentlich ganz, ganz grässlich, weil die hat was von 'Orwell von unten'. Wo dann nämlich so eine Art von Einheitsbrei hergestellt wird, der wird noch nicht mal von oben verordnet, sondern der wird von unten durchwachsen." Quelle


    Oder ob ein Autor nicht irgendwann einen freiberuflichen Lektor und/oder Vertriebler bucht.

  • Die Vertriebskosten sind zB mit den Buchhandelsrabatten in einen Topf geworfen.


    Das finde ich auch nicht so schön. Ob es absichtlich ist? Um etwas zu verschleiern? Oder nur ein Versehen?


    er betont, daß das Lektorat und die Vertriebsbemühungen eines Verlages nicht zu ersetzen seien.


    Er trennt die Spreu vom Weizen. Schaltet Werbung. Verlage haben auch in der digitalen Welt eine Daseinsberechtigung, sie müssen sich nur neu erfinden und nicht am vergangenem hängen.


    Oder ob ein Autor nicht irgendwann einen freiberuflichen Lektor und/oder Vertriebler bucht.


    Das wäre zu schön. Ich habe schon so häufig im Internet gelesen: "Ich habe ein Buch geschrieben, wo bleibt jetzt mein Geld. Es sind bestimmt die bösen Buch-Piraten."
    Die meisten Ich-Autoren verstehen immer noch nicht, dass ein Buch eine Investition ist. Es muss auch überzeugen um Geld und Gewinn abzuwerfen. Da kann man nicht argumentieren: Ich saß soo lange daran und habe doch soo viel geschrieben.
    Ich gönne guten Autoren ihr Geld was sie sich verdient haben. Verdienen bedeutet aber mehr als nur viele Seiten zu füllen.

  • Das finde ich auch nicht so schön. Ob es absichtlich ist? Um etwas zu verschleiern? Oder nur ein Versehen?


    Es ist wahrscheinlich einfach nur, was er denkt: Daß Buchhandelsrabatte etwas sind, das zu den Kosten des Vertriebs gehört. Das Ziel der Auflistung wurde ja erreicht, es liefert nur nicht die Daten, die wir beide für unsere Diskussion benötigen :)


    Zitat

    Er trennt die Spreu vom Weizen. Schaltet Werbung. Verlage haben auch in der digitalen Welt eine Daseinsberechtigung, sie müssen sich nur neu erfinden und nicht am vergangenem hängen.


    Ich treibe mich ganz gerne mal auf Podiobooks herum. Da waren einige qualitativ deutlich besser als das, was ich in Buchhandlungen gesehen habe. Dank der Onleihe brauche ich auch nicht auf mein Budget zu achten, deshalb habe ich ein paar Bücher geliehen, bei denen ich mich wirklich frage, wie sie an einem Lektor vorbeigekommen sind.


    Tor (ausgerechnet eine Bertelsmann-Tochter) macht ja vor, wie es gehen kann.