Deutsche Literaturprominenz kämpft gegen E-Book-Verleih in Bibliotheken

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  • In der ZEIT von heute (bei Zeit online leider hinter einer Paywall) gibt es im Feuilleton auf S. 50 einen meiner Meinung nach guten Artikel von Iris Radisch zu der Kampagne - lesenswert auch wegen der Formulierungen, die sie findet.

    Textfragmente (Zitate aus dem o.g. Artikel): "... vom Deutschen Börsenverein unterstützten Kampagne, die ausgerechnet öffentliche Bibliotheken als Kulturzerstörer und Existenzvernichter an den Pranger stellt..." oder"... Wie könnte eine Lösung aussehen, bei der man die öffentlichen Bibliotheken nicht durch kostspielige PR-Kampagnen von der Digitalisierung ausschließen will?"


    Lohnenswerte Lektüre, finde ich.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke nur, dass die Autor:innen etwas von den Verlagen fehlgeleitet werden und sich im privaten Austausch für die Argumente der Bibliotheksmitarbeiter:innen interessieren könnten. Vielleicht fehlt da wirklich der direkte Austausch zwischen den Betroffenen an beiden Enden. Ich würde mir sonst schon mal die Zeit nehmen, das mit einer Mail (oder einem Brief) zu probieren.

    Die Idee finde ich sehr, sehr gut! Ich habe tatsächlich auch schon kurz daran gedacht, aber mir fehlt momentan die Zeit. Wäre grandios, wenn du die Sache angehen könntest <3 Vielleicht könnte man ein paar Autor:innen kontaktieren; ich wäre sehr gespannt, ob sich jemand zurückmeldet und mit welcher Begründung die Teilnahme an der Aktion gerechtfertigt wird bzw. wie sie unsere Argumente aufnehmen. Wir spekulieren ja hier eigentlich nur.

  • Auf Twitter haben einige User Autor:innen kontaktiert, welche die Aktion unterstützt haben, unter anderem Sibylle Berg und Hengameh Yaghoobifarah. Letztere sagt dazu: Maus of Abundance auf Twitter: "@sixtus @SibylleBerg honestly hab den brief nicht richtig gelesen und in eile unterschrieben, was richtig dumm war, würd es zurückziehen, wenn es nicht schon abgedruckt wär." / Twitter.


    Aus den Äußerungen von Frau Berg erkenne ich nicht, was ihre Haltung dazu letztlich ist:

    sibylle berg auf Twitter: "wer nicht" / Twitter

  • Die Idee finde ich sehr, sehr gut! Ich habe tatsächlich auch schon kurz daran gedacht, aber mir fehlt momentan die Zeit. Wäre grandios, wenn du die Sache angehen könntest <3 Vielleicht könnte man ein paar Autor:innen kontaktieren; ich wäre sehr gespannt, ob sich jemand zurückmeldet und mit welcher Begründung die Teilnahme an der Aktion gerechtfertigt wird bzw. wie sie unsere Argumente aufnehmen. Wir spekulieren ja hier eigentlich nur.

    Okay, gehe ich nächste Woche an. Melde mich dazu.

  • "Den Brief nicht richtig gelesen"? Wow...

    Ja, dachte ich auch. Aber immerhin ein ehrliches Eingeständnis, andere beteiligte Autor:innen haben ihre Haltung verteidigt, obwohl missverständnisse aufgezeigt wurden...

    • Offizieller Beitrag

    Die Autor:innen sind ja auch von ihren Verlagen abhängig. Wenn von denen also ein halbwegs plausibel klingendes Schreiben mit der Bitte um Unterstützung kommt, denken so einige wahrscheinlich gar nicht weiter drüber nach.

    Trotzdem finde ich es etwas verwunderlich - gerade nach dem Ärger, den z.B. die Schauspieler:innen mit ihren Corona-Aktionen dieses Jahr hatten, wäre ich als Person in der Öffentlichkeit doch momentan eher vorsichtig, was ich unterschreibe...

  • Die Autor:innen sind ja auch von ihren Verlagen abhängig. Wenn von denen also ein halbwegs plausibel klingendes Schreiben mit der Bitte um Unterstützung kommt, denken so einige wahrscheinlich gar nicht weiter drüber nach.

    Autor:innen, die etwas auf Treu und Glauben unterschreiben, sind unglaubwürdig! Text ist deren Metier!!! Oder braucht man da selbst für den Friedrich-Wilhelm ein Lektorat? Ich habe NULL Verständnis für sowas.

    Und wenn sie es bedauern: Bitte prominent möglichst in einem Leitmedien-Interview und nicht billig auf Twitter. <X

  • unglaubwürdig! Text ist deren Metier!!!

    Und hier sieht man, dass moderne Technik nicht nur Vor- sondern auch Nachteile hat. ;)


    Selbst Analphabeten können heute ohne Schreib-/Lesekompetenz mit einer Diktatsoftware einen Roman in einen Computer sprechen.

    Für auszufüllende Pflichtfelder ONLEIHE und MOBILE GERÄTE bei der Anmeldung im Forum!

    Das würde die Arbeit aller Helfer und Ratgeber enorm erleichtern.

  • Und hier sieht man, dass moderne Technik nicht nur Vor- sondern auch Nachteile hat. ;)


    Selbst Analphabeten können heute ohne Schreib-/Lesekompetenz mit einer Diktatsoftware einen Roman in einen Computer sprechen.

    Das würde ich immernoch eher bei den Vorteilen verorten :)

    • Offizieller Beitrag

    Zwar etwas abseits vom Thema, aber meiner Meinung nach dennoch passend ein Artikel auf Tagesschau.de.


    Verlage verdienen gut an illustrierten Büchern, Illustrator*innen häufig nicht genug zum Leben.


    Mich würde ja schon mal interssieren, ob die ganze Aktion tatsächlich von Autor*innen erdacht wurde oder ob die Idee nicht aus einer anderen Richtung kommt...

  • Das passt sehr gut, finde ich. Der Verdienst der Illustrator:innen hängt ab vom Vertrag, den sie mit dem Verlag schließen. Das ist beim eBook ja genauso. In der aktuellen Diskussion wird immer darüber geredet, wie wenig Autor:innen am verliehenen eBook verdienen (das ist auch wirklich zu wenig, finde ich); allerdings wird überhaupt nicht darüber geredet, dass auch das, was sie am verliehenen eBook verdienen, u.a. vom jeweiligen Verlagsvertrag abhängt.


    Gestern Abend kam in "Aspekte" ein Kurzbeitrag zum Thema - u.a. Kurzinterviews mit Schumacher-Gebler und Degkwitz, wobei Letztgenannter u.a. erwähnte, dass in erster Linie die Verlage für die Autorenhonorare zuständig seien (aus dem Gedächtnis paraphrasiert), was ja stimmt.

    Da es keine gesetzliche Regelung gibt, die Bibliothekstantiemen für eBooks ermöglicht, ist es Sache der Verlage, wieviel letztlich bei den Autor:innen ankommt.

  • https://steadyhq.com/de/ennopa…34-425a-a41c-96ca7a39b77b


    für mich immer noch sehr komplex, aber interessant ist es allemal.

    mein Standpunkt: ein Hoch auf alle Bibliotheken! Ihr seid mir seit fast 40 Jahren etwas vom wichtigsten auf der Welt! DANKE!

    Lesenswerter Blog-Artikel. Danke für die Verlinkung!


    Ich finde, dass es generell eine Schande ist, wie wenig ein Autor vom Buchpreis erhält. Das größte Stück vom Kuchen landet nicht beim geistigen Urheber, sondern bei Verlag und Handel. Ja, ich kenne die Aufstellung der Kosten, aber hallo, ob ein Buch dann 20 oder 22 Euro kostet macht für den Endverbraucher eine kleine Differenz. Wenn diese 2 Euro mehr aber komplett beim Autor landen würden (okay, abzüglich der Umsatzsteuer), dann wäre den Autoren doch schon sehr geholfen. Aber darum geht es den Verlagen und dieser Kampagne ja nicht.


    Ein weiterer Aspekt für mich: ich würde ja auch mehr eBooks kaufen, wenn es diese auch nach zwei, drei oder vier Jahren zum Remittendenpreis geben würde. Aber Preissenkungen gibt es fast nie und wenn sind diese oft marginal und das eBook, welches ich ja nicht weiterverkaufen oder verschenken kann, ist immer noch teuer. Ich kaufe mir daher oft bei englischsprachigen Autoren das Original, weil die Preise der englischen eBooks oft schnell sinken oder es dort immer mal wieder Aktionspreise gibt, wo ich für ein älteres eBook von Bestseller-Autoren oft nur wenige Euro bezahle. Stattdessen kaufe ich gebrauchte Bücher oder Remittenden und verkaufe sie nach dem Lesen wieder, wenn ich nicht die Bibliothek benutze.