Deutsche Literaturprominenz kämpft gegen E-Book-Verleih in Bibliotheken

onleihe:hilfe
Aktuelle Meldungen finden Sie stets auf der :hilfeseite für die Onleihe.

  • Zur Stellungnahme des Deutschen Bibliotheksverbandes (pdf- Download) hier lang.

    Ergänzend dazu:

    In der oben verlinkten Stellungnahme ist ein weiteres, aktuelles Dokument des Deutschen Bibliotheksverbandes verlinkt (PDF-Download):

    --> Zusammenstellung mit den wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema E-Lending

    (Stand 18.10.2021; 8 Seiten)


    Sehr informativ, finde ich - beantwortet auch einige Frage, die hier im Forum öfter gestellt werden.

  • Ergänzung: Mittlerweile gibt es auch vermehrt frei zugängliche Meldungen - einfach im WWW nach "Fair Lesen" suchen (am besten inkl. Anführungszeichen) - heute Morgen z.B. ein Rundfunkinterview mit Nina George im rbb; nachzuhören hier: --> Fair lesen - Initiative wendet sich gegen Zwang zur E-Book-Leihe

    ich bin etwas verwirrt. Hab mir den Beitrag eben angehört. Wenn ich das richtig verstanden habe, will sie ja eigentlich nur deshalb entscheiden, ab wann bzw. ob sie überhaupt ihr e-Book für die Onleihe lizensieren lässt, weil sie für online-Ausleihen keine Tantiemen bekommt. Aber Wenn es doch im Gesetzt verankert wird (was sie aus mir unerschließlichen Gründen nicht will), könnte man doch ganz einfach (oder stell ich mir das zu leicht vor?) auch hier Tantiemen festsetzen. Wie oft ein Medium ausgeliehen wird, lässt sich doch superleicht feststellen, immerhin sind manche Lizenzen ja auch auf eine gewisse Ausleihzahl beschränkt.

    Ich versteh das Problem nicht wirklich. Ist es so schwer, im Gesetz dazuzuschreiben "gilt auch für e-Books"? Wieso sollten die Autoren das nicht wollen? Tantieme über physischen Bestand oder elektronisch ist doch egal - Geld ist Geld. Und dann kann man auch nicht mehr von einem Zwang sprechen, denn sie werden ja dafür bezahlt.


    :wacko:

    • Offizieller Beitrag

    Ich versteh das Problem nicht wirklich. Ist es so schwer, im Gesetz dazuzuschreiben "gilt auch für e-Books"? Wieso sollten die Autoren das nicht wollen?

    Die Verlage wollen es nicht und bremsen solche Bemühungen seit 2012 aus. Ich vermute, die Autor:innen fühlen sich ihren Verlagen verpflichtet und machen deshalb bei der Kampagne mit. Ich verstehe es aber auch absolut nicht, warum keiner von denen mal recherchiert(sollte man einem/r Autor:in ja durchaus zutrauen können), um sich über die "Gegenseite" zu informieren. Und es macht mich extrem traurig, dass hier überhaupt zwei Seiten aufgefahren werden (Autorenschaft vs. Bibliotheken), die es ja eigentlich gar nicht gibt.

    Mein Eindruck aus persönlichen Gesprächen und im Internet ist auch: kleine Verlage und unbekanntere Autor:innen sehen durchaus den Mehrwert der Bibliotheken und Onleihe - gerade als Werbeplattform. Die großen Player glauben wohl, sie seien auf uns nicht angewiesen und würden alleine viel mehr verdienen (was Quatsch ist).


    Persönlich hat mich besonders getroffen, dass Sebastian Fitzek den Murks unterzeichnet hat. In (soweit ich weiß) JEDEM seiner Bücher bedankt er sich am Ende bei den Bibliotheken und Bibliotheksmitarbeiter:innen und schreibt, wie toll und wichtig sie seien. Und dann sowas.


    Mich macht das ganze Thema wirklich wütend und traurig, sowohl als Onleihe-Bibliothekar als auch als privater Bibliotheksnutzer. Ich finde es aber schön, dass die Stimmung in den Blogs, Foren und sozialen Netzwerken eher in unsere Richtung tendiert. Das zeigt mir auch, dass Bibliotheken auch heute ihre Relevanz nicht verloren haben.

  • Oh ja, das geht mir genauso, darum mein Unverständnis über die ganze Geschichte. Es könnte so einfach sein...

    Warum man ausgerechnet die Kunden - und das sind Bibliotheken ja ebenfalls, da sie die Bücher und Lizenzen kaufen - angeprangert werden, ist mir Schleierhaft

  • Oh ja, das geht mir genauso, darum mein Unverständnis über die ganze Geschichte. Es könnte so einfach sein...

    Warum man ausgerechnet die Kunden - und das sind Bibliotheken ja ebenfalls, da sie die Bücher und Lizenzen kaufen - angeprangert werden, ist mir Schleierhaft

    Meiner Meinung nach geht es hier nur darum Stimmung zu machen um somit einen Druck aufzubauen. Wer am Lautesten mit dem Säbel rasselt bestimmt schließlich die Diskussion. Ist ja nicht anders, wenn Springer Medien immer schön negativ über die Apps der öffentlich rechtlichen Medien schreiben.

  • ich verstehe nur den Hintergedanken nicht. Immerhin wäre es doch für alle Beiteiligte nur von Vorteil, wenn es gezetzlich festgehalten wird. Bibliotheken bekommen die e-Medien-Lizenzen nicht mehr überteuert und müssten auch auf Neuheiten und Reihenergänzungen nicht verzichten, Autoren bekommen kostenlose Werbung und werden durch Tantiemen für jede Ausleihe bezahlt und auch die Verlage sollte es doch freuen, wenn Gelder fließen. Durch die sinnlosen Diskussionen schaden sie sich doch eher selbst. Wenn ein bestimmter bekannter Autor gegen Bibliotheken schießt, würde ich seine Medien auch eher weniger kaufen. Natürlich sind diese in Bibliotheken gefragt, haben ja schließlich nen Berühmtheitsgrad, aber als Privatperson würde ich dann lieber auf diesen Autor verzichten. Es gibt genug unbekannte Self-publisher oder eben weniger bekannte Autoren, die genauso gut schreiben. Und an Medien auf dem Markt mangelt es - weiß Gott - nicht.

  • Persönlich hat mich besonders getroffen, dass Sebastian Fitzek den Murks unterzeichnet hat. In (soweit ich weiß) JEDEM seiner Bücher bedankt er sich am Ende bei den Bibliotheken und Bibliotheksmitarbeiter:innen und schreibt, wie toll und wichtig sie seien. Und dann sowas.


    Kann ich nachvollziehen. Geht mir ähnlich mit ein paar Namen, die ich in unserer Bibliothek begrüßt bzw persönlich kennengelernt habe und die damals noch nicht so "berühmt" waren. Man soll es nicht persönlich nehmen, aber es berührt mich trotzdem ziemlich :(

  • ich verstehe nur den Hintergedanken nicht. Immerhin wäre es doch für alle Beiteiligte nur von Vorteil, wenn es gezetzlich festgehalten wird. Bibliotheken bekommen die e-Medien-Lizenzen nicht mehr überteuert und müssten auch auf Neuheiten und Reihenergänzungen nicht verzichten, Autoren bekommen kostenlose Werbung und werden durch Tantiemen für jede Ausleihe bezahlt und auch die Verlage sollte es doch freuen, wenn Gelder fließen. Durch die sinnlosen Diskussionen schaden sie sich doch eher selbst. Wenn ein bestimmter bekannter Autor gegen Bibliotheken schießt, würde ich seine Medien auch eher weniger kaufen. Natürlich sind diese in Bibliotheken gefragt, haben ja schließlich nen Berühmtheitsgrad, aber als Privatperson würde ich dann lieber auf diesen Autor verzichten. Es gibt genug unbekannte Self-publisher oder eben weniger bekannte Autoren, die genauso gut schreiben. Und an Medien auf dem Markt mangelt es - weiß Gott - nicht.

    Naja aber in dem Moment wo das gesetzlich geregelt wird, haben die Verlage ja alle Trümpfe aus der Hand gegeben. Jetzt können sie ja machen/fordern was sie wollen. Und für uns Bibliotheken heißt es "Friss oder stirb".

  • Irgendjemand schließt doch für die Verlage und damit für die Autoren und Autorinnen Verträge mit den Bibliotheken(verbünden) ab?

    Dieser "Irgendjemand" sollte doch der Angriffspunkt der unzufriedenen Autoren und Autorinnen sein.


    Ich persönlich bin ansonsten froh, dass ich manch neue(n) Autorin/Autor "ausprobieren" konnte. Es hat sich im Nachhinein herausgestellt, dass da einiges an gequirlter Sch*** bei ist. Wenn ich dafür Geld hätte ausgegeben müssen, hätte ich mich schwarz geärgert.

  • Naja aber in dem Moment wo das gesetzlich geregelt wird, haben die Verlage ja alle Trümpfe aus der Hand gegeben. Jetzt können sie ja machen/fordern was sie wollen. Und für uns Bibliotheken heißt es "Friss oder stirb".

    Darum geht es doch meist, wenn man den Diskurs verschieben will. Im Moment redet ja fast niemand darüber, dass die Verlage schlecht verhandeln oder die Verfügbarkeit von ebooks bewusst verknappt wird. Es würde mich nicht wundern, wenn viele Autoren mit ihren Verlagen gerade unzufrieden sind und jetzt einfach abgelenkt werden soll.

  • Hat sich denn auch schon mal jemand bei einem Autor gemeldet, z.B. beim Fitzek? Ich finde alle Begründungen absolut einfach verständlich und frage mich, ob die Autor:innen auch mal von Bibliothekar:innen angesprochen werden?

  • Hat sich denn auch schon mal jemand bei einem Autor gemeldet, z.B. beim Fitzek? Ich finde alle Begründungen absolut einfach verständlich und frage mich, ob die Autor:innen auch mal von Bibliothekar:innen angesprochen werden?

    Wozu soll das gut sein? Es ist doch, wenn ich es richtig verstanden habe, ein Problem zwischen der divibib und den Verlagen.

  • Ich denke nur, dass die Autor:innen etwas von den Verlagen fehlgeleitet werden und sich im privaten Austausch für die Argumente der Bibliotheksmitarbeiter:innen interessieren könnten. Vielleicht fehlt da wirklich der direkte Austausch zwischen den Betroffenen an beiden Enden. Ich würde mir sonst schon mal die Zeit nehmen, das mit einer Mail (oder einem Brief) zu probieren.

  • Die Autoren mischen aber mit und unterstützen die Meinung der Verlage - siehe öffentliche Auftritte

    Das verstehe ich, aber du weisst doch wie es bei Online-Diskussionen läuft. Am Ende kochen die Diskussionen hoch, niemand weiß mehr was der aktuelle Stand ist und auf Twitter trenden wieder komische Hashtags. Ich würde es einfach ignorieren und die tatsächlich Betroffenen das Problem lösen lassen.

  • Als Bibliotheksmitarbeiterin kann ich das nicht ganz ignorieren, immerhin betrifft es ja uns ;) Natürlich müssen das die "Großen" klären, das ist mir klar, aber dennoch ärgere ich mich über das fast schon kindische Verhalten, weil es eben so einfach sein könnte

    • Offizieller Beitrag

    Die tatsächlich Betroffenen sind die Bibliotheken und ihre Leser*innen. Der Bibliotheksverband versucht schon seit Jahren, zu einer für alle akzeptablen Lösung zu kommen.


    Außerdem gibt es ein mehrere Jahre altes EuGH-Urteil zu diesem Thema, das die politisch Verantwortlichen bisher leider ignoriert haben. Näheres dazu beispielsweise bei Heise. Nichts tun hilft hier leider nicht weiter.