Wie verhalte ich mich als Leser kostenbewusst?

onleihe:hilfe
Aktuelle Meldungen finden Sie stets auf der :hilfeseite für die Onleihe.

  • Hallo,


    nachdem die Onleihe coronabedingt offenbar enorme Steigerungsraten hat und mir das in der lokalen Bibliothek schon als Kostenproblem geschildert wurde, mal die Frage, wie ich mich als Leser:in möglichst kostenbewusst verhalte.


    Situation: ich recherchiere aktuell für eine Studienarbeit, dazu leihe ich diverse Medien aus. Manche stellen sich schnell als wenig nützlich heraus, andere benötige ich mehrmals zu verschiedenen Zeitpunkten. Und aufgrund der Ausleihe-Mengenbegrenzung gebe ich Medien auch mal schnell zurück, um mir ein anderes Buch ausleihen zu können.


    • Kostet es die Bibliotheken mehr, wenn ich statt 2 Tagen die maximale Ausleihdauer von 21 Tagen ausschöpfe?
    • Kostet es die Bibliotheken mehr, wenn ich ein Medium mehrfach ausleihe, also 2 Tage zum Anlesen und später noch mal 2/4/7 Tage zur Vertiefung? Oder wären 21 Tage dann die bessere Wahl aus Kostensicht?
    • Ist die Anzahl der Ausleihungen begrenzt, nehme ich jemanden also etwas weg, wenn ich ein Medium mehrfach ausleihe?
    • Kosten die Bibliotheken alle Medien pro Ausleihe gleich viel? Fall nein, kann ich als Nutzer irgendwie erkennen, welche Kosten durch meine Ausleihe entstehen?
    • Bringt es kostenmäßig etwas, wenn ich ein Medium vorzeitig zurückgebe?


    Leider konnte (oder wollte?) man mir in meiner Bibliothek dazu keine Auskunft geben und ich hoffe auf die Expertise der Forumteilnehmer:innen.


    Danke euch schon jetzt.


    Viele Grüße, PoHese

    • Offizieller Beitrag

    Die meisten Medien sind mittlerweile ausleihbegrenzt, heißt, die Bibliotheken kaufen ein bestimmtes Kontingent an ausleihen. Daher wäre es sinnvoller, ein Buch nicht mehrfach auszuleihen, sondern ausleihen, lesen. Und wenn man durch ist, vorzeitig zurückgeben, damit es für die nächsten wieder zur Verfügung steht.

    • Kostet es die Bibliotheken mehr, wenn ich statt 2 Tagen die maximale Ausleihdauer von 21 Tagen ausschöpfe?
    • >>> Nein, eine Ausleihe erzeugt Kosten für eine Ausleihe.


    • Kostet es die Bibliotheken mehr, wenn ich ein Medium mehrfach ausleihe, also 2 Tage zum Anlesen und später noch mal 2/4/7 Tage zur Vertiefung? Oder wären 21 Tage dann die bessere Wahl aus Kostensicht?
    • >>> Ja, bei zwei Ausleihen anstelle von einer werden zwei Nutzungsrechte verbraucht. Also bitte vermeiden.


    • Ist die Anzahl der Ausleihungen begrenzt, nehme ich jemanden also etwas weg, wenn ich ein Medium mehrfach ausleihe?
    • >>> Ja, bei vielen Lizenzen werden Ausleihkontigente berechnet. Ein Medium kann also nur x-mal ausgeliehen werden, wenn alle Ausleihen verbraucht wurden muss die Onleihe das abgelaufene Medium gegebenenfalls neu lizensieren/kaufen.


    • Kosten die Bibliotheken alle Medien pro Ausleihe gleich viel? Fall nein, kann ich als Nutzer irgendwie erkennen, welche Kosten durch meine Ausleihe entstehen?
    • >>> Leider hat jeder Buchverlag seine eigenen Preise. Wir als Leser werden darüber nicht informiert.


    • Bringt es kostenmäßig etwas, wenn ich ein Medium vorzeitig zurückgebe?
    • >>> An den Kosten ändert das nichts, aber der nächste Leser freut sich darüber, wenn ein für ihn interessantes Medium schnell wieder verfügbar ist.

    Für auszufüllende Pflichtfelder ONLEIHE und MOBILE GERÄTE bei der Anmeldung im Forum!

    Das würde die Arbeit aller Helfer und Ratgeber enorm erleichtern.

    • Offizieller Beitrag

    Kosten die Bibliotheken alle Medien pro Ausleihe gleich viel? Fall nein, kann ich als Nutzer irgendwie erkennen, welche Kosten durch meine Ausleihe entstehen?
    >>> Leider hat jeder Buchverlag seine eigenen Preise. Wir als Leser werden darüber nicht informiert.

    Ergänzung zu der ausführlichen Antwort an dieser Stelle vielleicht noch, um es etwas konkreter zu machen:

    Die Bibliotheken kaufen eine Lizenz. Diese kostet je nach Verlag etwa so viel wie das eBook für Privatleute oder auch einen vielfachen Preis (z.B. 2,5fach). Die Lizenz hat dann in der Regel eine Beschränkung auf eine bestimmte Laufzeit - entweder x Monate oder x Ausleihen.


    Ein Rechenbeispiel: Die Lizenz kostet 19,99 Euro und gilt für 52 Ausleihen. Also entstehen in diesem Fall für eine Ausleihe etwa Kosten in Höhe von 40 Cent.

    Es gibt aber auch Lizenzen, die für z.B. 48 Monate gekauft werden, unabhängig von der Anzahl der Ausleihen. Hier lassen sich keine anteiligen Kosten berechnen, da theoretisch alles möglich ist: Wird nur eine einzige Ausleihe in den 48 Monaten getätigt, hätte diese 19,99 Euro "gekostet". Ist das eBook während der kompletten Laufzeit durchgängig für jeweils nur 2 Tage entliehen, wären es theoretisch 730 Ausleihen und damit 2 Cent pro Ausleihe. Beide Varianten sind in der Realität nicht besonders wahrscheinlich; die Wahrheit liegt also irgendwo dazwischen.


    Die tatsächlichen Kosten für eine Lizenz und die Lizenzbedingungen sind aber, wie Lubalin schon schreibt, für die User nicht einsehbar.

  • Ich nehme an, wir reden hier von Fachliteratur. Macht das einen Unterschied bei den Lizenzbedingungen? Ist da vielleicht die Zeitbegrenzung häufiger als die Begrenzung der Ausleihen - oder umgekehrt?


    Die schnelle Rückgabe, damit jemand anders an das Buch kommt, ist für Fachliteratur, je nach Sachgebiet, möglicherweise nicht gar so wichtig. Es sei denn, am gleichen Ort sitzen gleich mehrere an sehr ähnlichen Studienarbeiten.


    Aber die meisten Kosten spart man der Bibliothek wahrscheinlich, indem man zum physischen Medium greift, wo immer möglich. Richtig oder falsch gedacht?

  • Fachliteratur (für Studienzwecke) bekommt man mE an Uni-Bibliotheken und Fachbibliotheken am einfachsten. Auch da gibt es genug online und es hat mit der „onleihe“ eher wenig zu tun. Klar gibt es auch da entstehende Kosten, aber mit dem hier besprochenen Kostenmodell wahrscheinlich nicht zu vergleichen.

    Was immer auch geht ist die Bibliothek am Ort und die Fernleihe zu nutzen. Da fallen zwar Portokosten an, aber meistens kann man die Exemplare 2-3 Monate behalten.

    • Offizieller Beitrag

    Ich nehme an, wir reden hier von Fachliteratur. Macht das einen Unterschied bei den Lizenzbedingungen? Ist da vielleicht die Zeitbegrenzung häufiger als die Begrenzung der Ausleihen - oder umgekehrt?

    Da habe ich keine Beobachtungen zu, weil die Fachliteratur häufig relativ teuer ist und es sich für uns als kleine Onleihe nicht lohnt, diese Werke dort anzubieten.

    "Lohnen" bezieht sich auf das Preis-Nutzungs-Verhältnis - die Nachfrage ist einfach zu gering bei tatsächlichen Fachbüchern (Sachbücher hingegen werden schon ganz gut ausgeliehen). Insofern kann ich dazu nur sagen:

    Aber die meisten Kosten spart man der Bibliothek wahrscheinlich, indem man zum physischen Medium greift, wo immer möglich. Richtig oder falsch gedacht?

    Ich als Onleihe-Bibliothekar freue mich über jedes eBook, dass bei uns entliehen wird.

    Unabhängig von den Kosten müssen wir als Bibliothek und auch als Onleihe uns ja regelmäßig (zu Recht) "rechtfertigen", wofür wir die Steuergelder ausgeben und wie die Angebote angenommen werden. Würde also die Nutzung der Onleihe massiv zurückgehen, weil alle Nutzer*innen uns Kosten ersparen wollen und auf Printbücher umsteigen, dann müssten wir das Angebot wohl bald einstampfen bzw. würden in Zukunft deutlich weniger Gelder dafür bekommen.

    Insofern: Jede*r, die/der bei uns eBooks ausleihen möchte, ist herzlich willkommen, genau dies zu tun und zwar so oft und so viel, wie man möchte. Statt "ausleihen und wieder zurückgeben und dasselbe eBook neu ausleihen" würde ich allerdings auch die Wahl einer längeren Leihfrist empfehlen, um nicht "sinnlos" die (möglicherweise begrenzten) Lizenzen zu verbrauchen.


    Ansonsten bb1898 denke ich schon, dass du mit dem Printbuch kostensparmäßig richtig liegst - vorausgesetzt, du behandelst es gut. ;)Printbücher können theoretisch so lange im Regal bleiben bis sie zerfallen. Wir hatten mal ein Print-???-Buch, das 250 Ausleihen geschafft hat. Das schafft kein eBook (außer, es ist unbefristet; diese Lizenzart geht aber leider seit Jahren immer weiter zurück).

    • Offizieller Beitrag

    Was immer auch geht ist die Bibliothek am Ort und die Fernleihe zu nutzen. Da fallen zwar Portokosten an, aber meistens kann man die Exemplare 2-3 Monate behalten.

    Wobei das unter Kostenaspekten aus Bibliothekssicht keine so gute Wahl ist (wie du sicher weißt). Als Nutzer*in zahlt man zwar idR nur 1-3 Euro - die tatsächlichen Porto- + Personalkosten (fürs Bearbeiten der Anfrage, Heraussuchen, Verschicken, ...) liegen aber um einiges höher.

    Wenn das Buch also in der Onleihe oder einem anderen Online-Angebot vor Ort vorhanden ist, ist eine Ausleihe dort auf jeden Fall kostensparender.

  • Wir hatten mal ein Print-???-Buch, das 250 Ausleihen geschafft hat. Das schafft kein eBook (außer, es ist unbefristet; diese Lizenzart geht aber leider seit Jahren immer weiter zurück).

    Woah! Ich will gar nicht wissen, wie das Buch dann aussah :huh: oder gab es da zwischendurch mal Ersatz und man hat einfach nur den Barcode aktualisiert?

    • Offizieller Beitrag

    Kann ich dir nicht genau sagen, da ich das Buch selbst nicht in der Hand hatte. Wäre möglich - ich bin gerade nicht sicher, wie das in unserem alten Bibliothekssystem mit Ersatzexemplaren gehandhabt wurde. Wenn wir als Bibliothek ein neues Exemplar gekauft haben, hat das auch einen neuen Exemplarsatz bekommen; wenn aber ein/e Nutzer*in das Buch ersetzen musste, wurde eventuell der alte Datensatz weiter verwendet :/

    Aber gerade bei Kinderbüchern sind bei uns die Ausleihzahlen von einzelnen Medien wirklich grandios. So von außen würde ich eigentlich auch vermuten, dass die doch tendenziell schneller kaputt gehen müssten als Erwachsenenbücher (einfach weil sie von Kindern gelesen werden); aber das scheint nicht der Fall zu sein. Die Bindung ist vermutlich stabiler; die Kids lesen sehr schnell, so dass die Ausleihen in viel kürzerer Zeit passieren. Und ich glaube, im Erwachsenenbereich haben wir auch kaum Bücher, die auf so ein großes und langanhaltendes Interesse stoßen wie z.B. besagte ??? (die habe ich ja schon als Kind geliebt).