Gefährlicher Mist

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  • Übrigens soll ich Grüße von Agathe Bauer ausrichten!

    Lieber divibib-support, das finde ich ziemlich unangebracht von Dir, das Thema derart ins Lächerliche zu ziehen.


    Oder Willst Du mir tatsächlich einreden, dass Dir nicht aufgefallen ist, dass das Titelbild nur so von rassistischen Stereotypen strotzt?

    • N-Wort?
    • Wulstlippen?
    • Bastrock?
    • Knochen im Haar?

    Ich finde, dass es von wenig Sensibilität zeugt, diese Werke in den Bestand des OVH aufgenommen zu haben und es in Anbetracht dessen, dass diese Darstellung durchaus geeignet ist, mancher Menschen Gefühle zu verletzen, darüber nachgedacht werden sollte, diese Medien aus dem Bestand zu nehmen. Vielleicht findet dieses Anliegen ja Unterstützung auf diesem Forum und man bringt eine Art Petition zustande, dies zu veranlassen.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn auch Du da mitziehen würdest.

  • Man hätte das Buch vielleicht Agate Bauer nennen sollen? Inhaltlich ist ja nichts auszusetzen, das Cover finde ich auch erstmal befremdlich. Andererseits ist es auch wieder absurd stereotyp und gleichzeitig paradox.

    Mich wundert eh, was in Deutschland an Covern (und noch schlimmer: Titeln!) produziert wird, vor allem, wenn man sie mit z.B. Englischsprachigen Originalen vergleicht. Gruselig.

  • Man hätte das Buch vielleicht Agate Bauer nennen sollen?

    Auf alle Fälle!


    Zu allem Überfluss gibts mittlerweile auch noch diesen hässlichen Schlüsselanhänger:

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    Mir ist unbegreiflich, wie Hacke und sein Verlag so weit gehen konnten, bzw. nach der Reaktion auf sein Buch weitere Ausgaben und Folgen nicht entschärften. Ich kann mir das nur so erklären, dass sie bewusst auf dieser Welle reiten um sich bei einem "politisch inkorrekten" Publikum anzubiedern.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe das Buch vor Jahren tatsächlich auch gelesen. Ich vermute, ich wurde genau durch den Titel darauf aufmerksam und wollte wissen, was sich dahinter verbirgt. Der Inhalt ist soweit ich es in Erinnerung habe in keinster Weise rassistisch und "gefährlich" (um mal beim Thread zu bleiben). BettinaHM hat es ja schon treffend beschrieben.

  • Mir ist unbegreiflich, wie Hacke und sein Verlag so weit gehen konnten, bzw. nach der Reaktion auf sein Buch weitere Ausgaben und Folgen nicht entschärften. Ich kann mir das nur so erklären, dass sie bewusst auf dieser Welle reiten um sich bei einem "politisch inkorrekten" Publikum anzubiedern.

    Das Buch ist bereits seit 10 Jahren im Bestand und vermutlich hätte es heutzutage einen anderen Titel und/oder ein anderes Cover bekommen. Aber vor 10 Jahren war das Thema einfach noch nicht so präsent und was erschienen ist kann man nicht zurücknehmen und wenn das Original mit dem Cover erschienen ist, dann hat das entsprechende ebook eben dieses Cover. Vielleicht gibt es ein neues Cover, wenn der Titel mal komplett neu aufgelegt wird?!

    Und wie schon angemerkt, es geht nicht um rassistische Inhalte sondern um "Verhörer" bei Liedern - wenn er das nun mal so gehört hat als Kind dann lässt sich das nicht politisch korrekt umformulieren.

  • Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, kann ich da nur sagen.:whistling:


    Das Buch steht auch bei uns im Regal und jeder der Axel Hacke schätzt, hat es wohl in den vergangenen 10 Jahren schonmal entliehen.

    Eine derartige "Reaktion" hat das Buch aber bei keinem hervorgerufen....:/



    Sollen die Pippi Langstrumpf-Geschichten wirklich umgeschrieben werden?

    Bzw. muss dieser "Altbestand" auf den Scheiterhaufen?

    :saint:

  • Mir ist unbegreiflich, wie Hacke und sein Verlag so weit gehen konnten, bzw. nach der Reaktion auf sein Buch weitere Ausgaben und Folgen nicht entschärften. Ich kann mir das nur so erklären, dass sie bewusst auf dieser Welle reiten um sich bei einem "politisch inkorrekten" Publikum anzubiedern.

    Ich finde es allerhand, dass sich jemand, der diese amüsanten 'Verhör-Geschichten' prima findet, sich als 'politisch inkorrekt' bezeichnen lassen muss. Wenn es so weit kommt, dass diese Art Literatur 'weg muss' ist es weit gekommen.

    Gott schütze uns vor der Machtübernahme dieser 'politisch korrekten' Eiferer!

  • Ich finde es allerhand, dass sich jemand, der diese amüsanten 'Verhör-Geschichten' prima findet, sich als 'politisch inkorrekt' bezeichnen lassen muss

    Es geht erstmal nicht um die Geschichten. Nur um das Cover. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sehr viele Leser, denen die Geschichten gefallen haben, am Cover Anstoß nehmen, weil sie dessen rassistischen Gehalt durchaus erkennen und diesen ablehnen. Es geht auch nicht um politisches Ereifern, sondern ganz einfach darum, dass auch auf die Gefühle von Mitmenschen Rücksicht genommen wird, die durch dieses mit rassistischen Stereotypen durchsetzte Cover herabgewürdigt werden.


    Ist ein Cover mit herabwürdigender Karikierung und Schimpfnamen für schwarze Menschen in Ordnung? Nein! Genausowenig wie es ein Cover mit Schimpfnamen und entsprechender Karikierung (statt Wulstlippen und Knochen im Haar vielleicht mit Hakennase und Geldsack???) für Juden oder irgendeine andere Minderheit wäre. Ist das so verständlich?

  • Es geht erstmal nicht um die Geschichten. Nur um das Cover. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sehr viele Leser, denen die Geschichten gefallen haben, am Cover Anstoß nehmen, weil sie dessen rassistischen Gehalt durchaus erkennen und diesen ablehnen. Es geht auch nicht um politisches Ereifern, sondern ganz einfach darum, dass auch auf die Gefühle von Mitmenschen Rücksicht genommen wird, die durch dieses mit rassistischen Stereotypen durchsetzte Cover herabgewürdigt werden.


    Ist ein Cover mit herabwürdigender Karikierung und Schimpfnamen für schwarze Menschen in Ordnung? Nein! Genausowenig wie es ein Cover mit Schimpfnamen und entsprechender Karikierung (statt Wulstlippen und Knochen im Haar vielleicht mit Hakennase und Geldsack???) für Juden oder irgendeine andere Minderheit wäre. Ist das so verständlich?

    Wenn Du anfängst, jedes Buch- DVD- oder Plattencover auf political Correctness zu überprüfen, bist Du gut beschäftigt. Ich mach in der Zeit lieber etwas, das mehr Spass macht.

  • https://www.zeit.de/2013/04/Sprache-Rassismus


    Zitat aus dem Artikel:

    "Andererseits weiß ich nicht, wie man mit dem Missverständnis von Claudius anders hätte umgehen sollen. Das Wort "Neger" lässt sich hier nicht durch "Schwarzer" ersetzen, tut mir leid. Und das Bild meines Freundes Sowa stellt doch keinen Menschen dar, auch nicht als Karikatur! Sondern eine surreal-poetische Figur, die so ratlos-selbstbewusst wie mondlichtübergossen auf einer Wiese steht, einen "weißen Neger" von großer Freundlichkeit. Warum nicht diese Illustration auf den Titel nehmen, zumal das Lied zu den Lieblingsliedern der Deutschen zählt?"

  • Zitat aus dem Artikel: [...]

    Auch wenn ich Hackes Argumentation alles andere als überzeugend finde, danke ich Dulcinea dafür, dass sie dieses Thema nicht ins Lächerliche zieht und sich einem Diskurs stellt, der m. E. bitter notwendig ist.


    Zitat von Genix aus einem Kommentar zu dem Artikel:

    »Wer ein harmloses Buch schreibt, kann dann auch einen harmlosen Titel wählen. Es ist scheinheilig, nach all den Jahren Bedenkzeit, immerhin besser belehrt durch den „braunen Mob“, die das geduldig erklären, die naive Unschuld zu geben. Das N-Wort wird ganz gern auf Titelseiten gepackt, die Ausgabe der sonst seriösen „Zeit“ beweist das, um mit dem Tabubruch Kasse zu machen.«


    Weiteres Zitat, von Paul Gomes:

    »Harmloses Buch? Hacke inszeniert sich als Opfer. Es ist sehr schade, dass sich Axel Hacke hier so als Opfer inszeniert. Es ist ganz klar, dass er den Titel+Bild "reißerisch" machen wollte, damit sich das Buch gut verkauft. Jeder moderne Rassist fühlt sich dadurch bestätigt, dass es ja eh OK ist, solche Wörter zu benutzen.

    Einige gute Argumente, warum Hackes verhalten problemtisch ist, findet man hier:

    https://www.glokal.org/ki...

    https://www.gopetition.co...

    http://www.zeit.de/kultur...«

  • Achtung Satire!*) Aber genau so würde ich mir das nach den Beiträgen, die einige Bibliothekarinnen hier verfasst haben vorstellen:


    In der örtlichen Bliothek findet heute abend eine Lesung der britischen Autorin Reni Eddo-Lodge über ihr neues Buch Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche statt. Kurz vor Beginn der Veranstaltung geht die Bibliothekarin noch mal prüfenden Blickes durch die Räume. Da entdeckt sie doch tatsächlich in einem der Regale (unter "Witz - Satire") zwei Bücher, die sie heute irgendwie stören. Mit schnellem Griff entfernt sie diese Werke und lässt sie für die Dauer der heutigen Veranstaltung in der Schublade ihres Schreibtisches verschwinden. Daraufhin begibt sie sich zum Eingang und empfängt mit großer Herzlichkeit den Stargast der heutigen Veranstaltung.


    So jetzt warte ich noch auf die üblichen Verdächtigen, die darauf antworten und sich gegenseitig Thumb-Ups zuschieben. Danke, ihr seid ein großartiges Publikum!


    *) divibib-support bat mich um eine entsprechende Kennzeichnung, da es Foren-Leser gäbe, die Probleme mit der Unterscheidung zwischen ernsten, ironischen und satirischen Beiträgen hätten.

  • Darum scheint es dir zu gehen.

    Und deshalb hast Du mir auch einen Thumb-up gegeben. Nein, hast Du nicht. Wenn es mir nämlich darum ginge, würde ich mich dem Klüngel anschließen, der sich hier gegenseitig in seiner Filterblase bestätigt und jedem, der diese Harmonie stört nach Kräften in die Waden beißt. Konnte ich Dir das klarmachen?