Vorweggenommene Rückgabe - App neu geladen nach löschen wegen Fehler

Schlehenhex · 18. Mai 2018

Hallo, bei meinem Tablet Samsung Galaxy Tab A 2016, Stadtbücherei Kaufbeuren, Onleihe App können einige (4) Bücher einer Reihe nicht vorzeitig zurückgegeben werden ("Ein unerwarteter Fehler ist aufgetreten"). Andere sind bereits vorzeitig zurückgegeben, bleiben aber in 10 von 10 Ausleihungen offen, so dass jetzt gar nichts mehr geht ("Das Buch wurde bereits vorzeitig zurückgegeben"). Erst nur Cache und Speicher geleert, Adobe ID neu aktiviert, ohne Erfolg. Dann App deinstalliert und neuer Load führte ebenfalls zum Verbrauch der Adobe ID, obwohl wieder kein neues Gerät benutzt wird. ID im Adobe Supportchat wieder freigeschaltet, da offenbar Limit erreicht und in Onleihe App wieder aktiviert, ohne Erfolg.

Auf 2tem alten Medion Tablet sind die alten 10 Bücher ebenfalls noch da, aber mit gleichem Fehler wie oben beschrieben. Bin jetzt etwas verzweifelt, Pfingsten ohne Lesestoff, da gerade frei und viel Zeit zum Lesen. Hilfe, woran kann das liegen, was kann ich tun. LG

Ingo · 19. Mai 2018

Wenn die Meldung erscheint, dass du die Bücher bereits zurückgegeben hättest, dann hat irgendwas mit der Vorzeitigen Rückgabe nicht funktioniert.* Leider sind diese Bücher nun für den Rest der Leihfrist unbrauchbar. Du kannst sie weder lesen noch zurückgeben, weil sie in einem Zwischenstatus feststecken. Auch deine Bücherei kann da nichts machen. Es hilft nur abzuwarten, bis die ursprüngliche Leihfrist abgelaufen ist und die Titel von selbst verschwinden.

*Das kann verschiedene Ursachen haben. Ich tippe auf ein Problem bei der Internetverbindung. Wenn diese gestört ist, während du die Rückgabe auslöst, dann passiert genau das, was ich oben schildere. Ist deine Onleihe-App bei der Rückgabe auf dem aktuellen Stand gewesen (alle Updates gemacht)? Auch eine veraltete App-/Programmversion kann zu dem Fehler führen. Da du die App jetzt neu installiert hast, sollte es damit für zukünftige Titel behoben sein. Achte in Zukunft besonders darauf, dass deine Internetverbindung besteht und stabil ist.

Technikus · 19. Mai 2018

Wenn sie doch in der Onleihe noch als ausgeliehen gelten, müsste man sie doch neu herunterladen und dann nochmals zurückgeben können. Sowas ähnliches hab ich mal gehabt, als ich epub-Dateien testweise "von Hand" gelöscht habe (vor der Rückgabe).

Oder gibt es die Situation, dass Adobe das Leih-Token wiederrufen hat, aber die Onleihe hat es nicht mitgekriegt? Dann fehlt da aber eine Möglichkeit zum Korrekturlauf, zur nachträglichen Synchronisation, zum Beispiel beim Versuch des erneuten Herunterladens. Ein Buch mit abgelaufenem Token müsste aufgrund dieser Tatsache jederzeit den Status zum korrekten wechseln können, allein aufgrund dieser Tatsache, oder? Oder liegt der Fehler bei Adobe?

Oder ist es ein Denkfehler bei mir? Ich bin der Meinung, eine Sync müsste jederzeit erfolgen können - tut es doch auch, wenn das Buch noch auf anderen Readern abgelegt war - da wird ja auch "korrigiert", sobald das Ding online nachfragt.

Bibliothekarin · 19. Mai 2018

Zitat von Technikus

Oder gibt es die Situation, dass Adobe das Leih-Token wiederrufen hat, aber die Onleihe hat es nicht mitgekriegt? Dann fehlt da aber eine Möglichkeit zum Korrekturlauf, zur nachträglichen Synchronisation, zum Beispiel beim Versuch des erneuten Herunterladens. Ein Buch mit abgelaufenem Token müsste aufgrund dieser Tatsache jederzeit den Status zum korrekten wechseln können, allein aufgrund dieser Tatsache, oder? Oder liegt der Fehler bei Adobe?

Ja, es gibt die Möglichkeit, dass die Rückgabe nicht korrekt an die Onleihe übermittelt wird und dann hängen die Bücher einfach fest. Adobe hat registriert, dass es zurückgegeben ist und sagt somit das Buch kann nicht mehr geöffnet werden - bei der Onleihe ist es aber noch als ausgeliehen markiert. Ein erneutes Öffnen/Herunterladen etc. führt eben nicht zu einer erneuten Übermittlung des Status an die Onleihe. Wo genau da jetzt der Fehler liegt warum da was nicht korrekt übermittelt wird wüsste ich nicht.

Wenn man das Buch auf einen zweiten Reader ablegt, dann wird geprüft ob eine gültige Berechtigung da ist und dementsprechend geöffnet - das ist aber nur eine Kommunikation mit Adobe - die Onleihe hängt da ja an dem Punkt nicht aktiv drin, die Leihinformationen werden ja beim Download mitgeliefert und auf dem Gerät erst mit der ID verbandelt.

Ingo · 20. Mai 2018

Eine Ergänzung dazu noch:

Zitat von Technikus

Wenn sie doch in der Onleihe noch als ausgeliehen gelten, müsste man sie doch neu herunterladen und dann nochmals zurückgeben können. Sowas ähnliches hab ich mal gehabt, als ich epub-Dateien testweise "von Hand" gelöscht habe (vor der Rückgabe).

Der Unterschied liegt hier im "Löschen" vs. "Zurückgeben". Ein vom Gerät gelöschtes eBook ist in der Onleihe und auch für Adobe weiterhin korrekt ausgeliehen und kann jederzeit neu heruntergeladen und geöffnet werden. Im Fall von Schlehenhex und einer fehlerhaften Rückgabe klappt das nicht, wie Bibliothekarin richtig geschildert hat.

Technikus · 20. Mai 2018

Da war der Ausdruck "händisch" zu ungenau - er sollte das Löschen per Dateimanager bedeuten, also ohne "Kenntnis" der Onleihe (-App). Ich wollte wissen, ob die App das Medium dann (spätestens während naheliegender Vorgänge) als gelöscht erkennt. Tut sie nicht, stattdessen wird beim Klicken auf [Lesen] eine unspezifische Fehlerbox angezeigt. Man muss es erst dort noch "löschen" (was immerhin klappt) um es danach wieder neu herunterladen zu können. Zurückgeben kann man es andererseits (glücklicherweise) direkt. Hat man es in der App "vom Gerät gelöscht", kann man es dagegen nicht zurückgeben, muss es dazu erst neu herunterladen. Also könnte man bei einem temporären Speicherplatzmangel mit dem Vorteil der erhaltenen Rückgabemöglichkeit den Dateimanager bemühen statt der App. (Manche hier tun das offenbar, aber durch Verschieben auf einen Stick oder eine Karte und späteres Zurückkopieren.) Hier bringt diese Inkonsistenz den Wissenden sogar Vorteile.

Das sind so ganz typische Prinzipfehler auf heutigen Geräten, oft deren ebenso typischen (früheren?) Performanceschwächen geschuldet und natürlich der Misskonzeption der verwendeten Dateisysteme. HP hatte das schon vor 30 Jahren mit "NewWave" belegt, aber leider ebenso untauglich wie heute als Aufsatz auf ein Dateisystem (ab Windoof 2.0), anstatt ein konsistentes, komplettes Datenbanksystem mitzuliefern. (30 Jahre lang hat MS also mehr Gimmicks entwickelt als Notwendiges und stattdessen sogar Verstecke für Trojaner eingebaut.)

Damals fing also das Dilemma an, dass eigentlich ständige Konsistenzprüfungen nötig wurden oder zumindest welche auf Anforderung. Bei der Onleihe würde es ja reichen, wenn ein Medium, dessen Token von Adobe bereits widerrufen wurde, dann auch in der Onleihe auf Anforderung des Users im Leihstatus korrigiert werden könnte. Es ist aber denkbar, dass dadurch eine Lücke ins DRM gerissen würde.

Man kann jetzt nur hoffen, dass das beim zukünftigen DRM sinnvoll gelöst wurde. Ich bin da gespannt und hoffe auf einen anderen kulturellen Hintergrund französischer IT. Sie war uns mit ihren Minitels und verteilten Messagerien ja schon mal weit voraus, als wir noch über staatlich monopolisierte BTX-Rauchzeichen kommunizierten. (Das Internet haben sie dann aber lange verschlafen...)