Weltanschauliche Neutralität

onleihe:hilfe
Aktuelle Meldungen finden Sie stets auf der :hilfeseite für die Onleihe.

  • In Wie zufrieden seid Ihr mit dem Angebot Eurer Onleihe ? wurde über den Einfluss einer evangelikalen Kirche auf das Angebot des überwiegend von kommunalen Bibliotheken getragenen OnleiheVerbundHessen (Projektkoordination: Hessische Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken, Ansprechpartner: Herr Kummrow) diskutiert.


    Folgende Fragen wurden u.a. aufgeworfen und zum Teil sehr kontrovers diskutiert:

    • die Beeinträchtigung der weltanschaulichen Neutralität der kommunalen Teilnehmer am OVH,
    • die gezielte Einflussnahme auf das Angebot eines Verbundes weit überwiegend kommunaler Bibliotheken mittels Buchspenden einer bestimmten ideologischen Ausrichtung,
    • ob es Zensur wäre, ideologisch einseitige Titel vom Angebot fern zu halten.

    Leider wurde der Threat unter Gründen, die ich nicht völlig nachvollziehen konnte geschlossen. Wer sich für eine Zusammenfassung und Wertung der damaligen Geschehnisse interessiert, hat jetzt die Gelegenheit, die Geschichte der damaligen Vorkommnisse und ihre Zusammenhänge nochmals in einer Zusammenfassung nachzulesen:


    Evangelikale Literatur im Onleiheverbund Hessen.pdf (Neue Version, September 2018: Evangelikale Literatur im Onleiheverbund Hessen (Version 2).pdf)

    2 Mal editiert, zuletzt von ThomasK () aus folgendem Grund: E-Mail-Adresse des Ansprechpartners auf Ingos Bitte hin entfernt. 07.09.2018: Link auf neue Version)

    • Offizieller Beitrag

    Hast du dein "Essay" auch an den OVH geschickt? (gelesen habe ich es noch nicht, da fehlt mir gerade die Zeit für)


    Und ich bitte dich, die E-Mail-Adresse des Ansprechpartners zu entfernen. Sie ist auf der von dir verlinkten Seite zu finden, falls sie jemand braucht. Dort aber über einen Link zum Mailprogramm und nicht direkt im Klartext (Stichwort: automatisierter Spam).

  • ThomasK

    Chapeu! Eine tolle Zusammenfassung, die du da geschrieben hast! Der Anhang macht nochmal sehr deutlich, um was es geht und deine Beispiele sind sehr plastisch.

    Danke, dass du diesen Thread neu geöffnet hast. :thumbup::)

  • Vielen Dank an ThomasK für die viele Arbeit, diesen Bericht zusammenzustellen!

    Auch für deinen Mut, die plötzliche Kehrtwende der OVH in dieser Angelegenheit nochmals herauszustellen.

    Ich konnte noch nicht alles lesen, aber was ich bis jetzt mitbekommen habe, dafür möchte ich meinen Respekt ausdrücken.


    Kritik und das Bestreben, unhaltbare Zustände öffentlich zu machen und dadurch Reaktionen zu erzwingen, Änderungen durchzuführen wird heutzutage leider immer weniger toleriert und noch weniger gewürdigt. Ist bedauerlicherweise in vielen Bereichen der Gesellschaft festzustellen. Der überwiegende Teil will in seiner bequemen Komfort-Blase möglichst ohne anzuecken durchs Leben schweben statt Stellung zu beziehen und sich Kritik zu stellen.

    Ja, das eine ist komfortabel und bräsig, aber das andere ist lebendig, spannend, fordernd und sorgt für Veränderung mit Chance auf Verbesserung und Weiterentwicklung. Und es sorgt für Kommunikation!


    Und ich bin immer noch dagegen, dass eine fundamentalistische christliche Sekte steuerlich finanzierte öffentliche Einrichtungen ungehindert als Vehikel missbrauchen darf, um ihre Propaganda zu verbreiten.

    Besser ein Buch als ein Brett vor dem Kopf! 8)

    :!:Gegen Murks und Userverdummung:!:

    Einmal editiert, zuletzt von Notofu ()

  • ThomasK bisher habe ich dich für jemanden gehalten, der ganz gut argumentieren und mit den Mitmenschen recht vernünftig umgehen kann: "ein*gebildeter Bürger" eben. Dein Traktat hat meine Meinung allerdings ins Gegenteil verkehrt. Du scheinst verbohrt und vom Hass getrieben - wie es leider gerade Mode bei gewissen Schichten in Deutschland wird.


    Nein, ich gehöre gar keiner Religionsgemeinschaft an. Ich entstamme aber einer Familie, in der ich es gelernt habe, Menschen nicht verächtlich anzuschauen, nur weil sie religiösen Gepflogenheiten folgen oder auch Dinge für sich selber annehmen, die man als Außenstehender nicht versteht. Insofern sind deine unsäglichen Wertungen zu den von dir zitierten Büchern, wie

    Zitat

    merkwürdigen Geschichten

    Zitat

    ‚Tatsachenberichten‘, die nicht einer gewissen Lächerlichkeit entbehren

    Zitat

    richtig gruselig

    für mich persönlich untragbar.



    Wenn es dann mit Äußerungen weitergeht, die heute dem rechten Rand unserer Gesellschaft zugeordnet werden können, dann wird deutlich, wohin die Reise dieses Threads geht:

    Kritik und das Bestreben, unhaltbare Zustände öffentlich zu machen und dadurch Reaktionen zu erzwingen, Änderungen durchzuführen wird heutzutage leider immer weniger toleriert und noch weniger gewürdigt.


    Mit diesem Hinweis verabschiede ich mich hiermit von einem Thread, der von vorneherein einseitig und von wenig von Vernunft geprägt ist. Schade, denn die Themen "Neutralität erforderlich?", "wer prüft?", "wer entscheidet?" hätte es sicher verdient, einmal ohne Emotionen diskutiert zu werden.

  • Danke, ThomasK ! Super zusammengefasst und bringt es auf den Punkt.

    Wenn es dann mit Äußerungen weitergeht, die heute dem rechten Rand unserer Gesellschaft zugeordnet werden können, dann wird deutlich, wohin die Reise dieses Threads geht:

    Das sehe ich überhaupt nicht so! Eher das Gegenteil ist der Fall.

  • HansH: Ich glaube nicht, dass man von Hass getrieben sein muss, um es lächerlich zu finden, dass jemand behauptet, ein 4-Meter-Schutzengel erscheine mal eben so, um die Neugierde auf sein Aussehen zu befriedigen. Und die Geschichte, dass Gott eine Sammelklage zu Gunsten einer Familie ausgehen lässt, die sich 6000 Dollar für eine Reise wünscht, darf man sicherlich merkwürdig finden – selbst wenn man nicht verbohrt ist.


    Zuerst der "Kunstgriff" eines vergifteten Lobs und dann aus dem Zusammenhang gerissene Zitate. Sachargumente? – Fehlanzeige!


    Was soll das also?

  • Nein, ich gehöre gar keiner Religionsgemeinschaft an. Ich entstamme aber einer Familie, in der ich es gelernt habe, Menschen nicht verächtlich anzuschauen, nur weil sie religiösen Gepflogenheiten folgen oder auch Dinge für sich selber annehmen, die man als Außenstehender nicht versteht. Insofern sind deine unsäglichen Wertungen zu den von dir zitierten Büchern, wie

    für mich persönlich untragbar.

    Es geht ja nicht darum, ob Herr X und Frau Y an Schutzengel glauben oder sich eine Reise wünschen und täglich dafür beten. Auch nicht, ob zu Gott, Allah, Buddha oder Jahwe.

    Der Zusammenhang zwischen öffentlichen Räumen (Bibliothek/Onleihe/Schule) und diesen (missionarischen) Schriften ist das Problem, da sie eben gerade nicht (andere) (religiöse) Gepflogenheiten zu akzeptieren scheinen.

  • Ich finde Deine Zusammenfassung gut, sehe das aber gelassener, glaube immer noch nicht, dass man mittels Büchern groß missionieren kann, zumal sie offen Flagge zeigen (es kommt Gott darin vor). Wir leben ja nicht mehr in der Zeit, wo es nur ein bestimmtes Buch in fast jedem Haushalt gab (oder in Dunkeldeutschland auch zwei bestimmte). Die Religionsaffinität und die Rezeption entsprechender oder gegensätzlicher Literatur wird m. E. vom Elternhaus oder ggf. vom Internat bestimmt (das vom Elternhaus bestimmt wird) und das bei Weitem nicht immer oder auf Dauer so, wie gedacht ;)


    Eigentlich müsstest Du dann auch gegen das übliche Neue Testament in vielen Hotelzimmern angehen oder dagegen, dass da nicht auch ein Koran und buddhistische Erleuchtungen liegen oder z. B. Metzingers "EGO-Tunnel" bzw. Roths "Wie das Gehirn die Seele macht" oder zumindest Urbans "Warum der Mensch glaubt" oder "Ach Gott, die Kirche!"


    Ich würde sogar noch eher den OVH bzw. die verbundenen Bibs anregen, Bücher wie die letztgenannten als Gegengewicht anzuschaffen (die es vermutlich nicht als elektronische Medien gibt).


    Mich persönlich ficht mehr die viele Selbsthilfe- und Eso-Literatur an (wegen ihrer Kosten), da sie nicht so offen ihre Ursprünge zeigt - aber auch die gehört zur Informationsfreiheit und zur VR unseres Hirns. Du kriegst keinen Menschen zu einem rein wissenschaftlichen Weltbild bekehrt, Du kriegst ihn nicht mal angefixt, wenn ihm das nicht selbst ein Bedürfnis ist. Und sogar Menschen mit hoher Affinität zur Wissenschaft oder eher metaphorischem Verhältnis zu Göttern suchen oft mehr nach "Sinn" als nach "Wahrheit" und nennen das dann Spiritualität...


    Schlimmer fände ich, wenn Konzerne wie Bayer-Monsanto und VW, die INSM oder die politischen Parteien Bücher in ihrem Sinne lancieren könnten/würden. Die täuschten dann nämlich eine strikte Wissenschaftlichkeit nur vor und verschleierten ihre wahre Intention und Herkunft. Insofern war es richtig und wichtig, auf die Vorgänge deutlich hinzuweisen.

    Niemand beabsichtigt, in Berlin einen neuen Flughafen zu errichten! - Niemand beabsichtigt, eine fehlerlose Software zu programmieren! - Niemand beabsichtigt, ein langfristig störungsfrei nutzbares Gerät auf den Markt zu bringen!

  • Eigentlich müsstest Du dann auch gegen das übliche Neue Testament in vielen Hotelzimmern angehen

    Einspruch: Hotelzimmer werden nicht durch Steuerzahler und Gebühren finanziert, Bibliotheken dagegen sehr wohl! Und Hotelzimmer werden selten von beeinflussbaren (jungen) Menschen nach Stichworten zu gewünschten Informationen durchsucht und jemandem im Hotel unbemerkt Die Bibel unterzujubeln dürfte auch schwierig sein. Was sich darin verbirgt, ist allgemein bekannt. ;)


    Wenn es dann mit Äußerungen weitergeht, die heute dem rechten Rand unserer Gesellschaft zugeordnet werden können

    Der Witz ist gut! :D

    Besser ein Buch als ein Brett vor dem Kopf! 8)

    :!:Gegen Murks und Userverdummung:!:

  • Eigentlich müsstest Du dann auch gegen das übliche Neue Testament in vielen Hotelzimmern angehen

    Nein. Das Hotel ist keine staatliche oder kommunale Einrichtung. Ich habe auch nichts dagegen, wenn beim Hugendubel Bücher des Brunnenverlags oder der SCM im Regal stehen. Aber Kreuze in Amtstuben oder Bücher evangelikal-missionarischer Ausrichtung in kommunalen Bibliotheken und ähnlich gelagerte Sachverhalte halte ich für problematisch: Allein schon der Eindruck, dass eine bestimmte Religion oder deren Symbole vorgezogen oder ausgezeichnet werden, untergräbt das Vertrauen jeweils Nicht- oder Andersgläubiger in die Institutionen von Staat und Kommune, schädigt deren Ansehen und Loyalität bei einem Teil seiner BürgerInnen. Und das sollte man nicht leichtfertig ins Risiko nehmen.

  • Hast du dein "Essay" auch an den OVH geschickt?

    Ich glaube, die haben das mittlerweile schon gekriegt. Ob gelesen weiß ich allerdings nicht. Vielleicht interessiert das dort nicht allzusehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasK () aus folgendem Grund: Aus Rücksichtnahme auf besonders sensible Mods: derbe Ausdruckweise "Vielleicht gehts denen ja am Arsch vorbei" abgemildert zu: "Vielleicht interessiert das dort nicht allzusehr"

  • Ich glaube, die haben das mittlerweile schon gekriegt. Ob gelesen weiß ich allerdings nicht. Vielleicht interessiert das dort nicht allzusehr.

    Naja, vielleicht müssen sie auch arbeiten :Pund haben deshalb keine Zeit es zu lesen:D.

    Ich habe auch noch keine Zeit dazu gehabt.

  • ThomasK:


    Ab Kapitel 5 (Seite 7) deiner PDF geht es um die "evangelikale" Literatur als solche bzw. deine Meinung darüber. Die sei dir unbenommen, mich stößt aber der Tonfall ab. Ich finde es reichlich arrogant und überheblich nicht richtig, sich über das, was andere glauben, derart lustig zu machen.

    Außerdem geht mir das Ganze zu weit.


    Als Beispiel ein Zitat (S. 10 inkl. Fußnote 26 der PDF):
    "Auch hier wird unterschwellig wissenschaftsfeindliche, evangelikale Ideologie verbreitet, etwa wenn Maya folgendes zu Domenico sagt:

    «Wenn ich die Natur anschaue ... die Bäume, die Blumen, all die Tiere und die Menschen ... dann kann ich einfach nicht glauben, dass das bloß aus Zufall entstanden ist. Hinter all dem muss einfach ein genialer und großartiger Schöpfer stehen» [...]"


    Entschuldige bitte; aber ein genialer und großartiger Schöpfer ist Teil so ziemlich jeder Glaubensrichtung und nicht herausragender Bestandteil einer "evangelikalen Ideologie", wie du behauptest. Auch mit Wissenschaftsfeindlichkeit hat das herzlich wenig zu tun.

    Was dem einen die soundsovielte Dimension ist, ist dem anderen der Glaube an einen Schöpfer. (Ich kenne ein paar recht gläubige, trotzdem gestandene Naturwissenschaftler.)


    Du kannst dich meinetwegen drüber lustig machen; aber auf dieser Ebene diskutiere ich nicht. Über weltanschauliche Neutralität ließe sich auch wertfrei diskutieren; ich sehe keinerlei Notwendigkeit, dabei das, was andere glauben (auch wenn man selbst es für den größten Schwachsinn hält), zu verhohnepipeln.


    Diese Besserwisserei ist genau das, was mir an anderen Stellen (u.a. geschlossener Thread) schon sauer aufgestoßen ist. Ich bin kein gläubiger Mensch (gläubig in dem Sinne, dass ich an ein höheres Wesen glaube), lebe aber nach dem Motto: leben und leben lassen.
    Auch nach Durchsicht deines Traktates hat sich meine Meinung nicht geändert: Ich sehe keinen Missionierungsversuch.

    Das, was ich für schlechte Ratgeber halte, gibt es nicht nur bei den Strenggläubigen - da sind noch ganz andere Kaliber auf dem Markt.

  • Entschuldige bitte; aber ein genialer und großartiger Schöpfer ist Teil so ziemlich jeder Glaubensrichtung und nicht herausragender Bestandteil einer "evangelikalen Ideologie", wie du behauptest. Auch mit Wissenschaftsfeindlichkeit hat das herzlich wenig zu tun.

    Was dem einen die soundsovielte Dimension ist, ist dem anderen der Glaube an einen Schöpfer. (Ich kenne ein paar recht gläubige, trotzdem gestandene Naturwissenschaftler.)

    Du kannst dich meinetwegen drüber lustig machen; aber auf dieser Ebene diskutiere ich nicht. Über weltanschauliche Neutralität ließe sich auch wertfrei diskutieren; ich sehe keinerlei Notwendigkeit, dabei das, was andere glauben (auch wenn man selbst es für den größten Schwachsinn hält), zu verhohnepipeln.

    Tatsächlich finde ich einige Textstellen aus Büchern, die ich im ELimOVH besprochen habe unfreiwillig komisch und verhehle das auch nicht. Aber wenn ich schreibe, dass "der Topos von der Entstehung des Lebens durch Zufall, dem die Erschaffung desselben durch einen genialen Schöpfer gegenübergestellt wird" ,ein Leitmotiv der Anhänger von Kreationismus und des ‚Intelligent Design‘ sei, so entspricht das Tatsachen, die ich weder lustig finde noch mich darüber lustig mache.


    Das kannst Du durchaus selbst nachprüfen – da bist Du nicht auf mein Wort angewiesen. Du musst Dir nur die Mühe machen, etwas im Internet zu recherchieren, dann findest Du z.B. auf Genesisnet: "Die evolutive Entstehung solcher Systeme [Lebewesen] auf der Basis ungerichteter Prozesse ist unbekannt. Aus Erfahrung ist jedoch bekannt, dass irreduzible Komplexität durch Einsatz von Know-how und Steuerung von außen möglich ist."


    Dass die Welt von einem genialen Schöpfer – oder im Falle des Hinduismus oder der meisten antiken Religionen von einem Team genialer Götter in einem gemeinsamen Großprojekt – erschaffen wurde, ist tatsächlich "Teil so ziemlich jeder Glaubensrichtung". "Herausragender Bestandteil einer ‚evangelikalen Ideologie‘" ist allerdings dass eine ganz besondere nicht hinterfragbare Auslegung einer Heiligen Schrift, gezielt gegen wissenschaftliche Theorien in Stellung gebracht wird, die sich allerdings nicht darauf reduzieren lassen, "was dem einen die soundsovielte Dimension ist", sondern auf nachprüfbaren, der Kritik und Suche nach besseren Lösungen ausgesetzten, Gründen beruhen.

    Auch nach Durchsicht deines Traktates hat sich meine Meinung nicht geändert: Ich sehe keinen Missionierungsversuch.

    Ach nee – wirklich?


    »Ich fragte, ob es in der Gegend eine Flüchtlingsunterkunft gäbe.„Direkt hier in unserem Dorf“, meinte Damaris. „Dann habt ihr auch schon ein Missionsfeld, auf das sich das Gründungsteam ausrichten kann“, sagte ich. [...] und jetzt saßen da plötzlich zwanzig muslimische Orientalen mit ihren verschleierten Frauen. [...]Aber Christian war einfach nur begeistert, das erste Mal in seinem Leben Gottes Wort zwanzig Muslimen weitergeben zu können.«


    Du siehst darin also keinen Missionierungsversuch? In diesem Fall macht es allerdings wenig Sinn auf welcher Ebene auch immer mit Dir zu diskutieren. Schade, aber offenbar nicht zu ändern. Aber wenigstens hast Du Dir mal so richtig Luft gemacht und mich ordentlich runtergeputzt ("arrogant", "überheblich").

    Entschuldige bitte; aber [...]

    Gerne.

  • [...]


    Du siehst darin also keinen Missionierungsversuch? In diesem Fall macht es allerdings wenig Sinn auf welcher Ebene auch immer mit Dir zu diskutieren. Schade, aber offenbar nicht zu ändern. Aber wenigstens hast Du Dir mal so richtig Luft gemacht und mich ordentlich runtergeputzt ("arrogant", "überheblich").

    Gerne.

    Ich sehe keinen Missionierungsversuch mittels Flutung einer Onleihe mit Büchern (auch wenn es darunter Geschichten gibt, in denen von Missionierung die Rede ist).

    Krude Weltbilder und schlecht geschriebene Bücher sind die eine Sache; aber daraus einen Missionierungsversuch zu konstruieren, finde ich zu weit gegriffen.

    Tatsache ist, dass der OVH mit Büchern aus bestimmten Verlagen (die bekannt sind für ihre weltanschauliche Ausrichtung) geflutet wurde, und die Frage, ob das mit dem Neutralitätsgebot vereinbar ist, finde ich berechtigt.

    Die inhaltliche Diskussion dessen, was in diesen Büchern steht, ist für mich eine andere Baustelle.

    Für mich wäre relevant, ob einzelne Glaubensrichtungen z.B. ungefähr gleichgewichtet vertreten sind. Was die Glaubensrichtungen inhaltlich vertreten, ist mir dabei gleichgültig. Öffentliche Büchereien/Bibliotheken haben meiner Meinung nach nicht die Aufgabe, Anzuschaffendes in ethischer oder stilistischer Hinsicht vorzusortieren. Im Gegenteil.


    (Wenn ich mir richtig Luft mache, sieht das völlig anders aus.)

  • Ich bin nicht der Meinung, dass die ebooks in der Lage sind, Menschen auf einen anderen Weg zu bringen oder ihnen zu schaden.

    Ich denke das auch nicht - viel kritikwürdiger ist die bei uns nicht wirklich vollzogene Trennung von Kirche und Staat. Man sollte sich nicht in deren Randerscheinungen verbeißen. Oder ThomasK sollte eine Sammlung für religions- und kirchenkritische sowie wissenschaftliche Bücher für den OVH bzw. die angeschlossenen Bibs initiieren...


    Aber vielleicht sind die Hessen ja so? Ich hab gerade mal unseren Katalog (inkl. Onleihe) abgeklopft (Rheinland). Der erscheint mir an sich (m. W. ohne evangelikale Spenden) schon extrem tendenziös, wenn man von 25 bis 30% Atheisten und Agnostikern in Deutschland ausgeht (div. Quellen). Vielleicht verwende ich aber die falschen Suchbegriffe? Für meinen Part habe ich jedenfalls trotzdem genug zusätzliche Orientierung und Untermauerung in der Bib gefunden. Es bedurfte gegenüber Esoterik und Religionen allerdings gewissermaßen eigener Findigkeit.


    P.S.: Man kann sich im Übrigen auch gerade wegen eines Überangebotes entgegengesetzt entwickeln. Das halte ich sogar für wahrscheinlicher als das Gegenteil.

    Niemand beabsichtigt, in Berlin einen neuen Flughafen zu errichten! - Niemand beabsichtigt, eine fehlerlose Software zu programmieren! - Niemand beabsichtigt, ein langfristig störungsfrei nutzbares Gerät auf den Markt zu bringen!

  • Hast du nicht irgendwo in deinen Beiträgen mal geschrieben, du kennst die Arbeit in einer Bibliothek aus dem Bekanntenkreis.

    Nö. Nicht dass ich wüsste.

    Ich bin nicht der Meinung, dass die ebooks in der Lage sind, Menschen auf einen anderen Weg zu bringen oder ihnen zu schaden.

    Angeblich gibt es einen Werther-Effekt. Aber das betrifft vielleicht nur Papierbücher, da Goethes zeitgenössische LeserInnen weder über Tolino noch Kindle verfügten.


    Viel spannender als die Wirkung eines einzelnen Buches auf einen einzelnen Leser finde ich die Frage, ob man über die Beeinflussung eines Medienangebotes nicht eine Atmosphäre schaffen oder verstärken kann, die andere Religionen, Wissenschaft, abweichende oder alternative Lebensentwürfe diskreditiert und auf diesem Weg eine offene, freiheitliche Gesellschaft tendenziell schädigt. Bei der Verbreitung von Fake-News im Internet wird davon ausgegangen, dass dies möglich ist und tatsächlich stattfindet. Sollte das beim Medienangebot einer öffentlichen Bibliothek nicht genauso möglich sein? Wenn man in Betracht zieht, dass das (Noch-)Prestige einer öffentlichen Einrichtung möglicherweise auf ihr Angebot "abfärbt" und dieses in den Augen der Nutzer aufwertet, dürfte die Gefahr eher noch größer sein, als bei irgendwelchen obskuren Sites im Internet.