Stellungnahme des OnleiheVerbundHessen zu den K-Lizenzen

onleihe:hilfe
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  • Teil des Problems ist m.E., dass eBooks immer noch nicht offiziell Bücher sind: 19% Mehrwertsteuer statt 7%, keine Regelung für Bibliothekstantiemen (aber durchaus Preisbindung). De facto ist es so dass beide Medien bei Verleihung durch einer Bücherei die Möglichkeit bieten einen bestimmten Text während einer bestimmten Zeitspanne zu lesen; nur der Weg ist anders.
    Wenn eBooks offiziell Bücher wären mit Bibliothekstantiemen, könnte ich mich durchaus vorstellen, dass die Preise auch für Büchereien bezahlbar wären ggf. mit Lizzenzdauer ähnllich der Lebensdauer eines Papierbuches in einer Bücherei. Frage an den hier mitlesenden BibliothekarInnen: wie lange steht im etwa ein Papierbuch im Bestand bis es aus irgendeinem Grund (kaputt, Bestandspflege usw.) entfernt wird?

  • Frage an den hier mitlesenden BibliothekarInnen: wie lange steht im etwa ein Papierbuch im Bestand bis es aus irgendeinem Grund (kaputt, Bestandspflege usw.) entfernt wird?


    Das lässt sich pauschal absolut nicht sagen. Es gibt Bereiche wie Reiseführer, da wird aufgrund der Aktualität oft schon nach wenigen Jahren der Titel ersetzt. Im Bereich der Romane kann ein Buch auch auf über 100 Ausleihen kommen. Hardcover halten in den meisten Fällen deutlich länger durch wie Paperback, Taschenbücher aus dem Taschenbuchstände relativ kurz (werden nicht eingebunden)....

  • keine schwarze Listen


    Ich will keine schwarze Liste, ich will Transparenz.


    Über "schwarze Listen" jammern gerne diejenigen Firmen/Geschäftsleute, die Dreck am Stecken haben und die Transparenz fürchten (müssen). Wenn ein Verlag versucht, sich auf Kosten der Bibliotheken zu bereichern (die Autoren bekommen nämlich von den erhöhten Preisen gar nichts ab), dann ist das natürlich ein Grund, sich zu fürchten.

  • Ein Modell mit zeitlicher Begrenzung kann ich mir ja noch vorstellen, bspw. 24 oder 48 Monate. Aber die Lizenz auf die Zahl der Ausleihen zu beschränken ist m.E. für die Büchereien nicht in Ordnung.


    Ich oute mich mal. Mir ist es schon des öfteren so gegangen, dass ich mir zeitgleich mehrere Bücher runtergeladen habe (immer nur so viel, wie ich NORMALERWEISE auch lesen kann). Jetzt kommt aber was unvorhergesehenes dazwischen. In den allermeisten Fällen nutze ich dann aber die vorzeitige Rückgabe. So, nun habe ich zwar das Buch ausgeliehen, aber nicht gelesen. Also leihe ich es mir nochmal aus, wenn die freie Zeit es wieder erlaubt. Somit sind das zwei Ausleihen, obwohl das Buch nur ein Mal gelesen wurde. Und ich bin bestimmt nicht die Einzige, der das hin und wieder passiert. Das summiert sich dann schon und die zulässigen Ausleihen sind frühzeitig verbraucht.

    Zum Schweigen fehlen mir die passenden Worte.

  • Ein Modell mit zeitlicher Begrenzung kann ich mir ja noch vorstellen, bspw. 24 oder 48 Monate. Aber die Lizenz auf die Zahl der Ausleihen zu beschränken ist m.E. für die Büchereien nicht in Ordnung.


    Ich finde, dass auch eine Beschränkung auf eine Anzahl Ausleihen legitim ist. 48 Monate im Bestand und 52 Ausleihen ist wohl so etwa das, was ein gutgelesenes Taschenbuch im physischen Bestand auch mitmacht, bevor es auseinander fällt. Störend an einzelnen Verträgen finde ich eigentlich nur, dass man beschränkte Lizenzen UND einen erhöhten Preis erhält. K-Lizenzen zum Ladenpreis oder "ewige" Lizenzen mit einem Aufpreis: Beides ok aber kombiniert schon etwas frech.

  • Es werden m. E. von allen Seiten Fehler gemacht.


    Auf der einen Seite wäre die Preispolitik der Verlage, die aus deren betriebswirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar sein könnte.


    Auf der anderen Seite die Bibliotheken. Diese könnten die Preispolitik der Verlage durchaus offensiver darstellen. Sollen doch die Nutzer entscheiden, ob sie das gut finden oder nicht. Doch die wenigsten Nutzer sind informiert.
    Und dann die Gebühren für die Bibliotheksausweise. Mir persönlich ist eine Spanne von 6,20 €/a bis rund 40 €/Jahr bekannt. Was soll eine Bibliothek mit 6,20 €/a anfangen? Selbst ein dünnes Büchlein eines vollkommen unbekannten Autors mit unbedeutendem Inhalt kostet 8 € aufwärts.

  • Auf der anderen Seite die Bibliotheken. Diese könnten die Preispolitik der Verlage durchaus offensiver darstellen. Sollen doch die Nutzer entscheiden, ob sie das gut finden oder nicht.


    Jetzt kommt ein ziemlich weites Feld, das du ansprichst. Klar können die Kunden informiert werden und bei Nachfrage, warum bestimmte Titel nicht erhältlich sind erhält man bei uns auch die entsprechende Antwort. Es kann natürlich jeder Verbund dann auch eine Stellungnahme veröffentlichen, dann weiß jeder Bescheid. Wenn jetzt Kunden sagen sie sind bereit gerne mehr zu bezahlen, dann hilft das nur keinem weiter, weil die Gebühren kann man ja nicht individuell für jeden Leser anpassen und schon gar nicht mal schnell kurz...
    Die Benutzungsgebühr einer Bibliothek ist nie kostendeckend... egal ob es 6€ oder 40€ sind. Das hängt unter anderem davon ab, wie es der jeweiligen Kommune finanziell gesehen geht und wie viele Kunden man hat und und und... am Besten einfach direkt anfragen ;)

  • Und dann die Gebühren für die Bibliotheksausweise. Mir persönlich ist eine Spanne von 6,20 €/a bis rund 40 €/Jahr bekannt. Was soll eine Bibliothek mit 6,20 €/a anfangen? Selbst ein dünnes Büchlein eines vollkommen unbekannten Autors mit unbedeutendem Inhalt kostet 8 € aufwärts.


    Von den mir bekannten Büchereien im Umkreis sind von fünf, die ich kenne, vier kostenlos! Trotzdem bieten sie ein umfangreiches Angebot, jede mit einem anderen Schwerpunkt. Ich wäre gerne bereit, für die Mitgliedschaft zu zahlen und habe auch des Öfteren schon Geld und/oder Bücher gespendet.

    Zum Schweigen fehlen mir die passenden Worte.

  • Von den mir bekannten Büchereien im Umkreis sind von fünf, die ich kenne, vier kostenlos!


    Das ist hier auch so. Die fünf Bibliotheken in meinem Umkreis nehmen keine Gebühren. Ich habe mit dem Leiter einer Bücherei mal darüber gesprochen. Er meinte, zum einen würden die Gebühren durch die Verwaltungsgebühren praktisch wieder verschlungen werden, und zum anderen würden dadurch genau die Bürger abgehalten, die Bücherei aufzusuchen, die über wenig Geld verfügen und diese am nötigsten haben. Man würde dadurch eine große Hemmschwelle aufbauen. Und in der Stadt hier leben nun mal auch viele sozial schwache Familien, viele Ausländer, Flüchtlinge, Studenten etc.


    Eine kleine Gebühr fällt nur bei der Anmeldung an. Außerdem gibt es Gebühren bei Überschreiten des Rückgabedatums, bei Vormerkungen des physischen Bestands und bei der Ausleihe einiger Medien.

    • Offizieller Beitrag

    Grade gab es eine Kundeninfo der divibib zu diesem Thema: die Holtzbrick-Verlagsgruppe bietet nun doch ab 01.04. ihre Titel zum 1,5fachen Preis mit 52 Ausleihen seriell und zeitlich unbefristet an. Es bewegt sich was.


    Ja, das ging heute raus.
    Es gibt damit zwei Kundeninfos zu diesem Thema, die an die Bibliothekare versendet wurden.
    Kundeninfo Nr. 05, 13.02.2017
    Kundeninfo Nr. 10, 10.03.2017


    Wie und ob die Bibliotheken vor Ort diese Informationen "streuen" liegt selbstverständlich bei den Bibliotheken.


    Freundliche Grüße
    divibib-Support

  • Grade gab es eine Kundeninfo der divibib zu diesem Thema: die Holtzbrick-Verlagsgruppe bietet nun doch ab 01.04. ihre Titel zum 1,5fachen Preis mit 52 Ausleihen seriell und zeitlich unbefristet an. Es bewegt sich was.


    Find ich super. Die werden auch rechnen und sich ausmalen, daß die Bibliotheken gar keine so unwichtigen Kunden sind.

  • Zu der falschen Angabe der Kosten gebe ich dir Recht, @HansH. Das solltet ihr unbedingt richtigstellen, @ovh.


    Als die Verbundkonferenz des OVH beschlossen hatte, keine K-Lizenzen zu kaufen, lag der Preis tatsächlich beim 2,5-fachen und bei einer Befristung von 48 Monaten oder 52 Ausleihen. In der Zwischenzeit ist zum einen Diogenes mit K-Lizenz und Normalpreis hinzugekommen und die anderen Verlage haben kürzlich neue Konditionen angeboten, wie bereits weiter oben richtig gestellt wurde. Trotz Überarbeitung unserer Stellungnahme wurde dieser zu hohe Wert leider übersehen. Wir bitten dies zu entschuldigen.


    Wie der OVH zukünftig mit den verschiedenen Lizenzmodellen, Befristung, maximaler Anzahl der Downloads und höheren Lizenzkosten umgehen wird, muss von der Verbundkonferenz erneut beraten und entschieden werden.

  • Ich habe diese Frage schon einmal an meine Bibliothek gestellt und keine Antwort erhalten: Wieviel kostet nun eine Lizenz in etwa? Ich weiß schon, dass es da Unterschiede gibt, ich hätte nur gern Richtwerte, da ich mir nun so gar nichts unter dem Preis vorstellen kann.