Bücherpate

onleihe:hilfe
Aktuelle Meldungen finden Sie stets auf der :hilfeseite für die Onleihe.

  • Gestehe:ich bin auch noch bei einer Onleihe angemeldet (nicht im Verbund), die ein ähnliches System praktiziert. Das geht im etwa so:
    Am Anfang des Monats wird eine große Auswahl an Bücher zur Verfügung gestellt. Wenn ein LeserIn ein Buch ausleiht, das noch nicht im Bestand ist wird es gekauft (sehr oft wohl mit einer zeitlich befristeter Lizenz). Wenn der Etat für Anschaffungen im laufenden Monat erschöpft ist (so nach etwa 10 Tagen), bekommt man nur noch die Bücher zur Auswahl, die bereits im Bestand sind (bis zum nächsten Monat). Das sind aber auch inzwischen ziemlich viele.
    Nachteile: die Auswahl am Monatsanfang wird schon immer wieder aktualisiert mit neuen Büchern, aber keine Bestseller. Ausserdem max. 5 Bücher auf einmal mit nicht verkürzbarer Ausleihfrist von 3 Wochen. Und ich sitze dann immer am Monatsanfang ca. 1 Stunde mit roten Öhrchen am PC 8o
    Vorteile: ich kann mir genau die Bücher raussuchen, die ich am liebsten lesen möchte.

  • Haben die Bücher den normalen Ebookpreis gekostet oder kamen da noch irgendewelche Extrakosten wg Lizenzen oder was weiß ich dazu?


    Es waren 6 Bände, und wenn ich richtig weiß, jeder 5€. Der Aufpreis kann (wenn überhaupt) nicht groß gewesen sein. In der Rechnung war meines Wissens nichts in die Richtung ausgewiesen.

  • Und du bist dir sicher, dass das eine Onleihe ist? Und nicht irgendein anderes eBook-Angebot?


    Das ist nicht im Onleiheverbund. Da hat eine schon länger existierende öffentliche Bücherei (Stadtbibliothek) eine Kooperation mit einem großen Online-Buchhändler angefangen. Das Angebot ist für Leute, die einen gültigen Leseausweis für die Bücherei haben (17 bzw. 19 € pro Jahr), kostenlos.

  • @meisje heißt das dann wirklich auch Onleihe? Weil ich hätte jetzt mal vermutet, dass dieser Namen der Divibib vorbehalten ist und daher der Name nur für Kooperationen mit der Divibib gilt... deswegen war ich zum Beispiel auch erst mal irritiert... (Onleihe muss nicht im Verbund sein, das kann auch ne einzelne Bibliothek starten wenn sie will und kann)

  • @Bibliothekarin Das nennt sich offiziell nicht Onleihe, aber für Nicht-Bibliothekare läuft es doch aufs Gleiche hinaus: die öffentliche Bücherei hat ein eBook-Angebot, dass ich mit einem Leseausweis ohne weitere Unkosten mitbenutzen kann. Der ganze Ablauf ist auch ziemlich ähnlich. Und ich denke, das Wort Onleihe wird sehr oft im generischen Sinne benutzt, so ähnlich wie sehr viele Leute zu Paspiertaschentücher Tempo sagen.
    Und mit Verbund hatte ich den Verbund/Zusammenarbeit sämtlicher Onleihen der Divibib gemeint. Ich weiß sehr wohl, dass z.B. in Karlsruhe die Stadtbücherei ihre eigene Onleihe hat.

  • Ok, das erklärt einiges. Ich wollte eigentlich auch nur erklären, warum von z.B. Ingo eben eine so verwunderte Rückfrage kam, ob es wirklich eine Onleihe ist. ;) Für die Bibliothekare, die hier unterwegs sind ist es halt ein Unterschied und es wäre doch etwas verwunderlich, dass man da evtl etwas komplett verpasst hat ;)

  • Da hat wohl inzwischen jeder Beruf sein 'fachchinesisch'. Das merke ich schon in meiner Autowerkstatt ;) .


    Und ich meine, beide Anschaffungsmodalitäten haben ihre Vor- und Nachteile. Ich bin halt geografisch in der Lage, dass ich mit beiden Erfahrungen gemacht habe.

  • Ich glaube das Modell Mit Ciando ist vor allem auch in Wissenschaftlichen Bibliotheken weiter verbreitet. Da ist auch generell die nutzergesteuerten Erwerbung bisher ein viel größeres Thema wie in Öffentlichen Bibliotheken. Einfach auch weil das Bestellvolumen in der Regel viel höher ist...

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die Klärung, es ist genau wie Bibliothekarin sagt: ich war total irritiert, dass so eine Entwicklung bei der Onleihe an mir vorbei gegangen sein sollte.
    "Onleihe" ist eben speziell das Angebot der divibib und so wie du das eBook-Angebot deiner Bibliothek beschreibst, ist das offenbar schon von Grund auf anders aufgezogen. Das heißt, selbst wenn es dort eine solche Entscheidungsmöglichkeit für die Nutzer gibt (was ich sehr spannend finde), ist es doch eher fraglich, ob das in derselben Form für die Onleihen realisierbar ist oder überhaupt gewünscht wird.


    Ich seh's schon vor: Alle Chicklit-Leserinnen sitzen am Monatsanfang da und kaufen fleißig Susan Mallery und Carly Philipps und dann verzweifeln die Krimi-, Fantasy-, SciFi-, historische Romane-Leser/innen, weil es aus ihren Bereichen nichts neues mehr gibt 8o

  • Ich seh's schon vor: Alle Chicklit-Leserinnen sitzen am Monatsanfang da und kaufen fleißig Susan Mallery und Carly Philipps und dann verzweifeln die Krimi-, Fantasy-, SciFi-, historische Romane-Leser/innen, weil es aus ihren Bereichen nichts neues mehr gibt


    Nein, so schlimm ist es nicht; jeder darf max. 5 Bücher auf einmal aussuchen (für 3 Wochen ohne vorzeitige Rückgabe) und das bedeutet in der Praxis, dass das 'erweiterte' Angebot eigentlich immer mehr als eine Woche da ist, so ca. 10 Tage lang. Ich lese selber überwiegend Fantasy, Sci Fi und historische Romane und habe da dann echt eine große Auswahl. Allerdings habe ich vor kurzer Zeit mal gehört, dass der monatliche Etat aufgestockt wurde, weil die eBooks immer mehr nachgefragt wurden. :thumbup:
    Bin gespannt wie das weitergeht, wenn eBooks zum Allgemeingut werden.

    Einmal editiert, zuletzt von meisje ()

  • Ich seh's schon vor: Alle Chicklit-Leserinnen sitzen am Monatsanfang da und kaufen fleißig Susan Mallery und Carly Philipps und dann verzweifeln die Krimi-, Fantasy-, SciFi-, historische Romane-Leser/innen, weil es aus ihren Bereichen nichts neues mehr gibt


    Das Grauen!


    Mir reicht der Romance- und Esoterik-Kram in RLP dicke. Noch mehr davon wäre unerträglich. Glücklicherweise gibt's da auch jemanden mit einem Herz für F/SF :)

  • Mir reicht der Romance- und Esoterik-Kram in RLP dicke.


    Ich habe für so etwas auch nichts übrig. Aber zum Glück kann man bei den Themenbereiche gleich das Richtige ansteuern. Jedem das Seine; Hauptsache ich finde was mir gefällt. ^^

  • Jedem das Seine; Hauptsache ich finde was mir gefällt.


    Ich mißgönne niemandem seinen Softporno ;) Aber Gleichberechtigung muß sein. Ist ja auch.


    Bei den Eso-Sachen (darunter fallen für mich auch Lobhudeleien auf $_religion und Diäten mit pseudowissenschaftlicher Begründung ("Paläo")) bin ich kritischer. Einer Bibliothek mute ich einen Bildungsauftrag zu. Soweit sie öffentlich gefördert sind, zusätzlich eine weltanschauliche Neutralität, was lobhudelnde Bücher ausschließt. (Populär-)Wissenschaftliche Werke sind dagegen wünschenswert und davon findet sich nicht genug.

  • Bei den Eso-Sachen (darunter fallen für mich auch Lobhudeleien auf $_religion und Diäten mit pseudowissenschaftlicher Begründung ("Paläo")) bin ich kritischer. Einer Bibliothek mute ich einen Bildungsauftrag zu. Soweit sie öffentlich gefördert sind, zusätzlich eine weltanschauliche Neutralität, was lobhudelnde Bücher ausschließt. (Populär-)Wissenschaftliche Werke sind dagegen wünschenswert und davon findet sich nicht genug.


    Sehe ich genauso. Auch bei um sich greifendem Sponsoring von Büchern (über Politik, Religion, Geschichte...) hätte ich Angst vor zu viel Einflussnahme!

  • Auch bei um sich greifendem Sponsoring von Büchern (über Politik, Religion, Geschichte...) hätte ich Angst vor zu viel Einflussnahme!


    Da gebe ich Dir allerdings Recht :)


    Aber so lange das Sponsoring nicht auf den normalen Bestand übergreift, ist das beherrschbar. Man kann das mit eigenen Kategorien deutlich machen, so daß eine eventuelle Einflußname transparent wird (zB Bücher gesponsort von $_politische_partei). Man muß nur darauf achten, daß keine scheinbar weltanschaulich neutrale Gruppen vorgeschoben werden.


    In religiösen Büchereien ist das ja auch nicht unbedingt ein Problem. Wer da hingeht, weiß, daß er eine tendenziöse und eingeschränkte Auswahl bekommt.


    Direkte Geldzuwendungen an Büchereien finde ich problematischer, weil damit ein Dankbarkeits- und Abhängigkeitsgefühl entsteht, gegen das sich auch kühle Köpfe nur schwer verwahren können.

  • Man muß nur darauf achten, daß keine scheinbar weltanschaulich neutrale Gruppen vorgeschoben werden.


    Gerade das finde ich unheimlich schwierig. Da tun sich schon ganze Behörden mit schwer.


    Bei der christlichen Buchhandlung hier in der Innenstadt weiß ich, was ich da finde (viele Bibeln) und was eher nicht (Dawkins und so). Völlig ok. Auch bei den jungen Männern mit Fusselbärten und Hochwasserhosen ist mir noch einigermaßen klar, was die wollen. Aber wer weiß schon, was sich hinter freundlich klingenden Namen wie "Medizin mit Herz" Illusteres verstecken kann? Ich würde jedenfalls von keinem Bucheinkäufer erwarten, dass er da den Durchblick hat.


    Direkte Geldzuwendungen an Büchereien finde ich problematischer, weil damit ein Dankbarkeits- und Abhängigkeitsgefühl entsteht, gegen das sich auch kühle Köpfe nur schwer verwahren können.


    Stimmt, den Effekt darf man auch nicht vergessen. Wenigstens funktioniert das nur, wenn die jeweilige Interessengemeinschaft sich auch zu erkennen gibt.

  • Ich würde jedenfalls von keinem Bucheinkäufer erwarten, dass er da den Durchblick hat.


    Stimmt auch wieder :( Ich habe aber die Hoffnung, daß dann die Transparenz greift und die Nutzer per se kritischer sind und problematische Sponsoren benennen.


    Themenwechsel :) Von der Website her hätte ich "Medizin mit Herz" auch nicht zunächst nicht kritisch gesehen. Und so ganz sicher bin ich mir nach einer schnellen Internetsuche (keine Recherche) immer noch nicht, ob man den Kauf eines Krankenwagens für bedenklich hält, selbst wenn er nachher von Islamisten benutzt wird. Ein Krankenwagen ist kein Dual-Use-System und kann, anders als Geld, auch nicht entgegen dem Willen des Spenders gebraucht werden. Ärzte ohne Grenzen und das Rote Kreuz versorgen auch alle Menschen ohne weitere Nachfrage.


    Wenigstens funktioniert das nur, wenn die jeweilige Interessengemeinschaft sich auch zu erkennen gibt.


    Yep. Deswegen finde ich anonyme Spenden super :)

  • Von der Website her hätte ich "Medizin mit Herz" auch nicht zunächst nicht kritisch gesehen. Und so ganz sicher bin ich mir nach einer schnellen Internetsuche (keine Recherche) immer noch nicht, ob man den Kauf eines Krankenwagens für bedenklich hält, selbst wenn er nachher von Islamisten benutzt wird. Ein Krankenwagen ist kein Dual-Use-System und kann, anders als Geld, auch nicht entgegen dem Willen des Spenders gebraucht werden. Ärzte ohne Grenzen und das Rote Kreuz versorgen auch alle Menschen ohne weitere Nachfrage.


    Ich weiß von Ihnen, dass sie unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen (zumindest in NRW) und in dem Ruf, Kinder und Jugendliche für den Djihad anzuwerben. War das nach kurzer Suche heruszufinden?


    Falls nicht waren sie als Beispiel für eine schwer einschätzbare Gruppierung gut gewählt. ;)


    Denn um das "schwer einschätzbar" ging es mir. Solche vordergründig wohltätigen Organisationen gibt es halt haufenweise in allen möglichen politisch und weltanschaulich seltsamen Lagern, deshalb sehe ich umfangreiches Büchersponsoring so kritisch. Und ehrlich gesagt habe ich Zweifel, ob Transparenz und der kritische Geist von Otto Durchschnittsuser ein ausreichendes Korrektiv wären. Hoffen wirs...

  • Ich weiß von Ihnen, dass sie unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen (zumindest in NRW) und in dem Ruf, Kinder und Jugendliche für den Djihad anzuwerben. War das nach kurzer Suche heruszufinden?


    Ja. Allerdings habe ich, wie gesagt, keinen Bericht gefunden, der das wirklich rechtfertigt. Mit den neuen Gesetzen ist man als Terrorunterstützer dran, wenn man einem islamistischen Terroristen nur einen Keks gibt. Unsere einheimischen Nazi-Terroristen werden dagegen immer noch vom Verfassungsschutz (also uns allen *knurr*) finanziell unterstützt. Angesichts dieser Situation genügt mir "wird beobachtet" nur als Indiz, aber nicht als hinreichender Beweis. Den VS-Bericht dazu habe ich noch nicht gelesen, weiß also nicht, wie tragfähig die Einschätzung von der Seite ist.


    Falls nicht waren sie als Beispiel für eine schwer einschätzbare Gruppierung gut gewählt.


    Allerdings :)


    Denn um das "schwer einschätzbar" ging es mir. Solche vordergründig wohltätigen Organisationen gibt es halt haufenweise in allen möglichen politisch und weltanschaulich seltsamen Lagern, deshalb sehe ich umfangreiches Büchersponsoring so kritisch. Und ehrlich gesagt habe ich Zweifel, ob Transparenz und der kritische Geist von Otto Durchschnittsuser ein ausreichendes Korrektiv wären. Hoffen wirs...


    Da bin ich vielleicht naiv, aber ich hoffe, daß die Zivilgesellschaft noch gut genug funktioniert. Grundsätzlich alle Sponsoring-Angebote abzulehnen halte ich aber trotzdem für nicht machbar, weil überall Gelder für soziale und kulturelle Aufgaben zusammengestrichen werden. Dann lieber Transparenz und hoffen, daß wenigstens ein paar der User sich in dem entsprechenden Gebiet bereits kundig gemacht haben.