Bibliotheks-Café 2016

onleihe:hilfe
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  • *hüstel* Also die Rucksäcke sind schon neutral gehalten, so ist es ja nun nicht. Das sind ganz normale Rucksäcke, und wer die im Endeffekt nun ausleiht ist uns wirklich egal. Erfreulich wäre es halt, wenn die Jungs damit wieder etwas mehr lesen, aber wenn Mädchen sich dafür interessieren - ja, warum nicht?
    Da sind ja nicht nur Bücher drin, sondern auch eine DVD, ein Hörspiel und ein Gesellschaftsspiel, alles zusammen passend zu einen Thema.
    Wenn nun ein 7jähriges Mädchen sich für Ritter oder Feuerwehr interessiert, hat es mit diesen Rucksack die Möglichkeit, viele unterschiedliche Medien kennenzulernen und das Thema für sich zu vertiefen.
    Dafür sind die Rucksäcke gedacht.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde die Themenrucksäcke eine tolle Sache, @Bibofee. Ich fühle mich bloß mit "für Jungs" und "für Mädchen"-Dingern nicht wohl. Und ich habe einfach schon zu oft den Satz "Das ist nix für dich" von Eltern/Großeltern gehört, wenn die Kinder Bücher außerhalb des Rollenklischees ausgesucht haben. Deshalb finde ich geschlechtsneutrale Bezeichnungen grundsätzich besser. Auch wenn mir grade keine schlaue einfällt ^^


    Aber noch ne Frage zur Abwicklung: zähen die Rucksäcke bei euch dann als ein Medium, oder werden bei der Ausleihe alle enthaltenen Medien erfaßt?

  • Jap, jeder Rucksack hat ein eigenes Inhaltsverzeichnis, das am Rucksack baumelt. Ist ein alter Katalogzettel, auf dem auch die Barcodes für die Medien drauf sind und der laminiert ist. Der bleibt bei der Ausleihe des Rucksacks in der Bibo.
    Wir tauschen gerade mal wieder ein paar Rucksäcke komplett aus, Themen die nicht mehr mitgenommen werden, fliegen raus (also, nur aus dem Rucksack, nicht aus der Bibo) und andere Themen werden gerade neu erstellt.

  • Vielleicht wäre "Rucksack-Themenbibliothek" oder so ein Alternativ-Name, wenn man die wörter Jungs/Mädchen weglassen will.
    Mit gefällt die Idee durchaus auch sehr gut, wir haben allerdings bereits Medienboxen für Institustionen/Lehrer und die brauchen schon gut Platz ;) (davon haben wir ständig zu wenig)

  • Wir haben die Rucksäcke damals von der Sparkassen-Kultur-Stiftung gesponsert bekommen und noch unseren Namen drauf sticken lassen *in Erinnerung schwelg* Himmel, die haben wir auch schon seit 2013... wie die Zeit vergeht.
    Ja, wer hat schon genug Platz in seiner Bibo? :) Die wenigstens.

  • Unsere Bücherkisten sind auch vom Förderverein gesponsert. So gezielte Projekte eignen sich immer ganz gut, um Gelder von Außen herbei zu schaffen :saint:
    Ich mag meine Bibliothek wirklich und finde sie ist sehr hübsch geworden. Allerdings war der Architekt in gewissen Dingen sehr eigenwillig und ich hätte echt gerne einen separaten Veranstaltungsraum *träum*

  • Wir haben einen seperarten Veranstaltungsraum, mit Beamer und verschiedenen Möglichkeiten der Bestuhlung. (Komisches Wort, wenn man es mal schreibt...)
    Wirklich praktisch.
    Aber ich glaube, jede Bibo hat noch so den einen oder anderen Traum, der nicht erfüllt wird...
    Hu, bei uns regnet es gerade wieder. Ich glaub ich hol mir wirklich noch einen Kakao. Komisches Wetter da draußen...

  • Hm. Ich bin jetzt etwas entsetzt, dass es nach wie vor eine Einordnung von Büchern in Jungen und Mädchen gibt. Sind wir immer noch auf dem Stand, dass Institutionen vorgeben was Junges und was Mädchen zu gefallen hat? Welche Kriterien werden da angelegt? Welche Themen sind für Jungs? Welche für Mädchen? Wohin gehört Harry Potter? Skulldugery Pleasent? Pippi Langstrumpf? Die Arena-Thriller? Läuft mit meiner Tochter was schief, weil sie Wilde Kerle toll fand? Mit meinen Sohn, weil er alles von Cornelia Funke durch hat?
    Und: Gibt es keine besseren Ideen Jungs zum lesen anzuregen, als Klischees zu bedienen? Hat schonmal jemand darüber nachgedacht, dass genau diese Rollenzuschreibung ein Grund dafür sein kann, dass Jungs weniger lesen?
    Andererseits die Onleihe ist da ja auf einem ähnlichen Stand. Hier gibt es ja auch die Kategorie Frauen (allerdings nicht Männer: Lesen die im Gegensatz zu den Jungs soviel, dass es keine Kategorie braucht, oder sowenig, dass sich eine eigene Kategorie nicht lohnt?). Gut, dass wenigstens im Kinder- und Jugendbereich darauf verzichtet wurde.

    "Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben" - Alexander von Humboldt

    2 Mal editiert, zuletzt von mcfrogger ()

  • Harry Potter und Skulldugery gehören zu Fantasy, Pippi Langstrumpf zu A - Z und die Arena-Thriller zu Action.
    Außerdem schränken wir niemanden ein, etwas auszuleihen, was ihm oder ihr gefällt. Es gibt halt einfach nur eine Unterteilung, Hanni und Nanni z.B. stehen bei Mädchen, die wilden Kerle oder Gregs Tagebuch bei Jungs. Ja und? Gibt genug Mädchen, die Greg ausleihen und irgendwo müssen die Bücher doch stehen und die Unterteilung in Interessenkreise hat sich gut bei uns etabliert.

  • Einordnung nach Fantasy, Action usw. kann ich ja noch verstehen, da geht es um Inhalte - auch wenn diese Ordnung subjektiv ist, meine Kinder würden Skulldugery unter Action einordnen (da geht was ab).
    Aber bei der Einordnung nach Geschlecht, geht es um Klischees und Rollenstereotypen. Von einer Bibliothek erwarte ich anderes.
    Welche Kriterien habt ihr für eine Buch das zu "Mädchen" zu gehört, welche für "Jungen"? Und wer entscheidet das? Bestimmen wir Erwachsenen mal wieder, wie Jungs und wie Mädchen sind bzw. zu sein haben?

    "Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben" - Alexander von Humboldt

  • Es geht um die Handlung des Buches. Wenn der Held ein Mädchen ist oder auch Titel wie "wo gehts lang girls?" dann ist das ein Buch für den IK "Mädchen". Und wie gesagt, wenn der Held nun mal ein Junge ist oder das Buch sich thematisch eher für Jungs eignet, weil halt... ein Junge in der Schule irgendwas erlebt, wie z.B. "Gregs Tagebuch" ja dann gehört das halt zu den IK "Jungen". Und ehrlich gesgat hat sich da noch nie nicht jemand aufgeregt.
    Außerdem, wie schon erwähnt, wer was ausleiht, das stört uns nicht. Wir stehen nicht hinter unseren Lesern und sagen :"nee, das Buch darfst du nicht ausleihen, das ist nur für Jungs und du bist ein Mädchen. (oder andersrum, wie auch immer).
    Es ist einfach nur eine Einteilung nach Handlung und Inhalt des Buches.
    ... und in Hanni und Nanni geht es nun mal um 2 Mädchen im Internat. Also, IK Mädchen.

  • die Kategorie Frauen (allerdings nicht Männer: Lesen die im Gegensatz zu den Jungs soviel, dass es keine Kategorie braucht, oder sowenig, dass sich eine eigene Kategorie nicht lohnt?).


    Das regt mich wirklich auf. Wenn "Frauen" draufsteht, ist wahrscheinlich seichte Klolektüre mit patenter Frau (Haare wechseljahrerot gefärbt) drin, die sich einen Liebhaber angelt und/oder mit einem pubertierenden Kind aus einer vergangenen Zeit herumärgert. Der Rest ist Staffage. Das ist genau wie viele "Mädchen"-Bücher, nur daß in diesen statt gefärbter Haare Pferde vorkommen und statt der pubertierenden Kinder anstrengende Eltern. Mit so etwas wollte ich nicht tot über'm Zaun hängen :(


    Ich bin froh, daß es für Männer keinen ähnlichen Schwachsinn gibt. Naja, die haben ja den Playboy.


    Eine meiner ersten SF-Anthologien war aus dem Playboy-Verlag. Im Buchladen wurde ich damals echt blöd angeguckt. Dabei fand ich nur Theodore Sturgeons Gehirnauswüchse interessant ;)


    Es gibt halt einfach nur eine Unterteilung, Hanni und Nanni z.B. stehen bei Mädchen, die wilden Kerle oder Gregs Tagebuch bei Jungs.


    Das kommt mir auch heute noch vor wie nach Geschlechtern getrennte Schulen.


    Natürlich ist es euch egal, wer was ausleiht. Aber auf diese Weise werden Kinder wenig subtil zu bestimmten Rollenbildern gedrängt. Warum stehen "Hanni und Nanni" nicht bei "Internatsgeschichten", genau wie "Burg Schreckenstein" (hieß das so?)?

  • Weil wir den IK "Internatsgeschichten" (was auch ziemlich komisch wäre) nicht haben.
    Und nein, niemand wird in irgendein Rollenbild gedrängt, es geht nur um eine Unterteilung bei Büchern. Nicht mehr und nicht weniger.
    Jede Bibo hat eine Unterteilung, manche nach IKs, manche nach Autoren, manche nach Größe.